Satisfiction

DIN A4       132 Seiten

Lutz Buchholz

Buchenweg23

56579 Rengsdorf

Auflage:      200 Exemplare

4.1994      2600

Dieser Bildband stellt eine Ausnahme im Fandom dar, weil sich hier jemand die Mühe gemacht hat, von mehreren Künstlern Beiträge zu einem bestimmten Thema zusammenzusuchen und dann in eigener Regie herauszubringen. Die Gestaltung ist äußerst edel gestaltet worden. Farbiger Umschlag und jedes der dicken Blätter ist nur von einer Seite bedruckt. Die Bindung sieht sehr Stabil aus – wie bei einem professionellen Bildband beispielsweise. Vor den eigentlichen Zeichnungen wird der jeweilige Künstler mit kurzen Worten vorgestellt, was sich als sehr hilfreich erweist, weil man sie trotz der langen Zugehörigkeit zum Fandom immer noch nicht richtig kennt – das eine oder andere Interessante erfährt man auf diese Weise auf jeden Fall noch von ihnen.

Den Anfang macht Fabian Fröhlich mit fünf Graphiken, die jedoch zum größten Teil schon in Zines wie Screem erschienen sind. Es zeigt sich jedoch mal wieder, welch Talent in dem Jungen steckt. Malte Schulz‑Sembten weist bei seinen vier Bilder nicht so ausgeprägte Detailfreude vor wie sein Vorgänger, doch seine Zeichnungen bestechen durch ihren ganz eigenen Stil, denn sie wirken realer, als es sterile Zeichnungen je sein können – schade das man von diesem Talent in letzter Zeit so wenig zu Gesicht bekommt. Peter Puck ist ja nun mittlerweile mit seinen Rudi Comics zu einer Art Ruhm und Kult gekommen, wie es kaum ein anderer geschafft hat. Seine eine Zeichnung ist zwar wenig repräsentativ für das Schaffen dieses Künstlers, zeigt ihn jedoch einmal von einer anderen Seite, als die, die durch Panel, Kromix und andere Magazine bekannt geworden ist. Udo Linke ist ein eher Unbekannter in den Reihen des Horror‑Fandoms. Seine Zeichnung paßt nicht ganz in das Schema, welches heutzutage vorherrscht, was jedoch nicht verwunderlich sein dürfte, weil er ja schon seit Jahren nicht mehr aktiv im Fandom mitarbeitet – zuvor war er einer der Gestalter im Ersten Deutschen Fantasy Club e. V. und dementsprechend ist auch seine Zeichenweise. Die sechsundvierzig Zeichnungen von Lutz Buchholz persönlich zeigen, wie sehr sich der Künstler im Laufe der Jahre verändert hat. An dem Zeichenstil von Lutz fällt insbesondere das kantige malen von Hintergründen auf, was an dieser Stelle keine besondere Detailfreude und etwas mangelnde Motivation erkennen läßt. Schade ist außerdem, daß nicht so viele Bilder aus verschiedenen früheren Jahren enthalten sind, weil man hier die Veränderungen im Stil noch genauer hätte analysieren können. Es ist bedauerlicherweise ein Trend zu erkennen, der nicht sonderlich positiv zu nennen ist, denn in den alten Sachen erkennt man einen Charme, den nur wenige Bilder aus den letzten beiden Jahren vorweisen können. Der Zeichner hat dies jedoch schon selbst erkannt und versucht zu seiner alten Qualität zurückzukehren.

Prädikat:       Ein schwacher Gesamtüberblick über die Künstler des Genres – eine gute Arbeitsstudie über Lutz Buchholz !!!

© Heiko Henning

5.12.1994