Originaltitel: Buffy the Vampire
Slayer Alternativtitel:
Buffy, der Vampirkiller Darsteller: Kristy Swanson (Buffy Summers), Donald Sutherland
(Merrick), Paul Reubens (Amylin), Rutger Hauer (Lothos), Luke Perry (Pike),
Michelle Abrams (Jennifer), Hilary Swank (Kimberly), Paris Vaughan (Nicole),
David Arquette (Benny), Randall Batinkoff (Jeffrey), Andres Lowery (Andy),
Sasha Jenson (Grueller), Stephen Root (Gary Murray), Natasha Gregson Wagner
(Cassandra), Mark DeCarlo Produktionsfirma: Sandollar, Kuzui (für 20th Century Fox) Produktion: Kaz Kuzui, Howard
Rosenman Regie: Fran Rubel Kuzui
Drehbuch: Joss Whedon Kamera: James Hayman Musik: Ralph Sall, Carter Burwell Schnitt: Camilla Toniolo, Jill Savitt Verleih: Fox (Video) Erstaufführung: 22.3.1993 Video, 28.3.1994 Premiere 20th Century Fox Home Video 2002 USA 1992
82:00 Minuten (+ Zusatzmaterial: Kinotrailer 1:37; Featurette 4:03;
Fernsehtrailer – Fantasy 0:34, Hip Hop 0:33)
30 Kapitel, Widescreen 1,85:1 anamorph; Englisch Dolby Pro Logic,
Deutsch Dolby Pro Logic, Spanisch Dolby Pro Logic; Untertitel: englisch,
deutsch für Hörgeschädigte, spanisch;
Ländercode: 2 DVD-9 FSK 16
Buffy ist eine typische hochnäsige Tussi an einer kalifornischen
Highschool – Cheerleader und in den angesagtesten Cliquen. Das ändert sich
jedoch schnell, als sie von dem geheimnisvollen Merrick angesprochen
wird, der ihr erzählt, daß sie die Auserwählte ist. Sie soll fortan als Jägerin
die hiesigen Vampire töten, damit die anderen Menschen ihr Leben normal
fortsetzen können. Zunächst glaubt sie kein Wort, doch der Wächter versteht es,
sie zu überzeugen, weshalb sie anfängt, für die Kämpfe mit ihren besonderen
Kräften zu trainieren. Zu allem Überfluß lernt sie auch noch den an und für
sich nicht ihrem Stand entsprechenden Pike kennen – was die Sache noch
komplizierter macht, als der Obervampir Lothos zuschlägt, und während
eines Schulfestes mit seinen Untergebenen für ein Blutbad sorgen will...
Dieser
Vorläufer zur bekannten Fernsehserie kann sicherlich nicht an die Qualität
seines Fernsehnachfolgers heranreichen. Doch trotz des Mißerfolges an den
amerikanischen Kinokassen hat der mit wenig Budget ausgestattete Film durchaus
seine Reize. So läßt das Grundkonzept von Joss Whedon rein auf Horror und
Action ausgelegtes Drehbuch bereits das gute Konzept erkennen, welches für die
Serie kaum modifiziert wurde. Abgesehen von der Tatsache, daß am Ende die
Turnhalle nicht niederbrennt und Buffy eigentlich im
Abschlußjahrgang ist, während sie in der Serie noch lange nicht fertig ist,
wurden sogar viele Handlungsstränge übernommen. Inhaltlich wurde der Film von Fran Rubel Kuzui allerdings sehr stark umgekrempelt und mit einigem Humor
versehen, der in Maßen dem Stoff auch sehr gut getan hätte. Leider gibt es
allerdings zu viele Kalauer und bis zum Exzeß getriebene Slapstick Momente, die
negativ herausfallen. Die Idee, die Hauptdarstellerin als eine zunächst sehr
naive und hochnäsige Göre darzustellen entspricht jedoch der Originalidee.
Damit wollte Whedon zeigen, daß die sonst aus Horrorfilmen bekannten Opfer auch
durchaus mal zurückschlagen können. Die Choreographie läßt leider zu wünschen
übrig, vor allem wenn man es mit den akrobatischen Leistungen im TV vergleicht.
Durch das geringere Budget sind auch die Effekte nicht annähernd auf jetzigem
Niveau, was dem Film die letzte Chance nimmt, als Horrorfilm auch nur annähernd
ernst genommen zu werden. Hier scheint wirklich jeder Dollar in die
Schauspieler gesteckt worden zu sein, die an sich auch eine gute Figur machen. Kristy Swanson ist zwar ein wenig alt für die Highschool, mimt ihren Part
jedoch sehr überzeugend. Donald Sutherland liefert eine
sehr gute Leistung, wird aber vom Drehbuch unterfordert. Paul Reubens, der als Darsteller des Komikers Pee Wee Herman bekannt geworden ist, hat zwar einen vernichtenden Abgang,
macht seine Sache aber doch zufriedenstellend. Luke Perry – Dillon aus der Teen Serie Beverly Hills 90210 – wirkt in
seiner ersten Filmrolle sehr sympathisch. Kaum wiederzuerkennen ist David Arquette in der Rolle des zum Vampir gewordenen Benny, dem Freund von Pike. Die einzige große Enttäuschung ist Rutger Hauer, der den Obervampir Lothos alles andere als
überzeugend spielt, und ihn lustlos zu einer Witzfigur verkommen läßt. Das kann
man allerdings sicher auch der Regisseurin zuschreiben, die ja versuchte, aus
dem ganzen eine Mischung aus Slapstick, Komödie mit einem Spritzer Action und
Horror zu machen, was nur teilweise gelang. Schlußendlich ist das Ergebnis als
guter Partyfilm oder Ergänzung zur Serie gelungen, wenn er auch hinter den
Erwartungen zurückbleibt, wenn man die Serie kennt.
Die
Umsetzung auf DVD ist nicht ganz so lieblos, wie man es eigentlich vermutet
hätte, denn das Bild ist im Widescreen Format anamorph, wenn auch nicht optimal
in der Qualität auf die Scheibe gebracht. Der Ton ist ebenfalls in Ordnung, und
ausnahmsweise ist sogar die deutsche Spur besser, als das Original, daß recht
dumpf wirkt – ein großes Manko stellt allerdings die Tatsache dar, daß die Tonspur
nicht während des Films gewechselt werden kann. Das Zusatzmaterial ist zwar
nicht erschöpfend, birgt neben Trailern aber noch eine Featurette, die
interessant ausfällt.
Prädikat: Für
Freunde der Serie ein unterhaltsamer Start – nicht so schlecht, wie der Ruf des
Films glauben läßt !!!
© Heiko Henning
7.9.2002