DIN A5 68 Seiten (Beilage 8 Seiten)
Auflage: circa 175 Exemplare
ISSN 0947‑4447
10.1998 550
Walther
Wiesheier
Badanger 33
91358 Kunreuth
Wieder
ist ein halbes Jahr vergangen (die höheren Preise sind diesmal auch an Screem nicht gänzlich vorüber gegangen)
– und wieder gibt es eine neue, wieder mal randvolle, Ausgabe mit dazugehörigem
Newsletter. Beim Cover hat sich Walter diesmal besonders viel Mühe gegeben und
so zieren einige charakteristische Fotos und Bilder die Titelseite, was sich
natürlich viel besser macht, als eine simple Zeichnung. Das sonstige Layout ist
zwar auch schon etwas der Veränderung unterzogen worden, ist allerdings aus
technischen Gründen noch nicht ganz so ausgefallen, wie gewünscht (zumal die
Hälfte der Seitenzahlen verlorengegangen sind).
Pix macht
wieder den Anfang – sonderlich viel Berauschendes gibt es aus Hollywood nicht
zu vermelden, doch der Herausgeber versucht, das Beste daraus zu machen und
spricht entsprechende Empfehlungen aus. Sein Artikel zu dem Scream Phänomen macht jedoch klar, daß
in den heutigen Zeiten nicht alles Gold ist, was als solches angepriesen wird. Das Grauen liegt vor der Tür, so Henry Martin, und damit vertritt er
dann eher die Meinung, daß es – zumindest im Fernsehen – noch neue Züge des
Genres gibt. „It All Begins, Where It Ends“ faßt die aktuellen Neuerscheinungen von Akte X zusammen. Screemiges Allerlei ist hingegen mehr mit den unabhängigen
Veröffentlichungen gefüllt – sehr zu empfehlen also! Die große Spaß- und Horrorshow hatte Bernd Frenz anscheinend als er Mitbegründer der Popgruppe Die Ärzte und seines Zeichens
Comicliebhaber Bela B. Felsenheimer interviewte
– hier merkt man an den ausgelassenen Antworten, wie sehr der hauptberufliche
Musiker hinter seinem Verlag (den er als Hobby ansieht) steht. Ebenfalls
informationsgeladen – aber leider zu kurz – ist das Interview mit dem Schreiber
für Comics, David Quinn (Purgatory, Lady Death, Dr. Strange),
der einiges von der Arbeitsweise der einzelnen Verlage erkennen läßt. Eher
allgemein gehalten ist das Gespräch mit Joachim
Körber, welches Henry Martin geführt
hat – da wird auf kaum einen angesprochenen Punkt detailliert eingegangen (was
jedoch nicht unbedingt negativ sein muß). Mehr in die Tiefe geht Schwarze
Schmetterlinge, in dem John Shirley JDK (?)
ausführlich über sein Schaffen berichtet und so eine gute Übersicht bietet. Historische Phantastik ist das Thema des
von Marcel Feige geführten
Interviews mit Kai Meyer – hier
zeigt sich, daß der Fragesteller seine Hausaufgaben gemacht hat und auf die
Materie einzugehen weiß, so daß der Leser den größtmöglichen Nutzen daraus
ziehen kann. Schwarz auf weiß ist
leider nicht ganz so informativ, da ein paar Rezensenten diesmal meinen, sie
müßten Zeilenweise aus dem Werk zitieren. Markus
Korbs 90 Grad ist zwar nett
geschrieben, doch ist vorhersehbar, was bei einer auf das Finale ausgerichteten
Story tödlich ist. Fließendes Glas von
JDK ist hingegen ein reines
Sinnieren über das Leben und seinen Ursprung, was allerdings teilweise etwas zu
abgehoben erscheint.
Prädikat: Irgendwie zu viele Interviews auf
einmal – zu einseitig das Ganze !!!
© Heiko Henning
25.10.1998