Enter the Phoenix

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Originaltitel: Daai lo oi mei lai Alternativtitel: Daai liu oi mei lai; Da lao ai mei li; Enter the Phoenix
Darsteller: Eason Chan (Sam), Daniel Wu (Georgie Hung), Karen Mok (Julie), Chapman To (Kin), Kar-Ying Law (Vater acht), Stephen Fung (Cheng Chow), Biao Yuen (Georgie Hungs Vater), Jackie Chan (himself), Brian Lee (David), Hayama Go (Chows Handlanger), Nicholas Tse (Cock Head), Sam Lee (Schwuler), Wai-Man Chan (Lui), Sammi Cheng (Oberkellnerin), Lik-Chi Lee (Mr. Leung), Philip Ng (Bo), Kai Man Tin (Attentäter)
Produktionsfirma: Darc Light, Emperor Motion Picture, JCE Movies
Produktion: Willie Chan, Solon So, Jackie Chan (Executive Producer)
Regie: Stephen Fung
Drehbuch: Stephen Fung, Yiu Fai Lo
Kamera: Hang-Sang Poon, Lin Yau Tsou
Musik: Ken Chan, Kwong Wing Chan
Schnitt: Ching Hei Pang
Verleih: e-m-s
Erstaufführung: 2005 e-m-s 8.6.2006 Hongkong 2004
100:43 Minuten (+ Zusatzmaterial: Originaltrailer: Trailer 1 1:34, Trailer 2 2:42), 16 Kapitel
Widescreen 2,35:1 anamorph
Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch Dolby Digital 5.1; Untertitel: deutsch
Ländercode: 2 DVD-9 (6,34 GB) FSK: 12


Inhalt:
Zwei Triadenklans liegen im Clinch, weil bei einer Streitigkeit ein Mitglied des anklagenden Klans getötet wurde – bei den Beschuldigungen dreht einer der Verdächtigen durch und zieht eine Pistole. Um die Rivalitäten nicht weiter eskalieren zu lassen, wirft sich Hung, der Boss des angeklagten Clans, ins Schussfeld und fängt die an den anderen Boss gerichtete Kugel ab. Der daraufhin zugesicherte Waffenstillstand währt bis zum Tod von Hung, der seinen Sohn Georgie, den er bis dahin versteckt hielt, als Nachfolger eingesetzt sehen will – es gibt nur ein Problem: Georgie ist schwul. Da über den Jungen scheinbar keine Dokumente existieren ist ein Foto der einzige Anhaltspunkt, und genau durch dieses kommt es zu einer Verwechslung, durch welche Sam, der Mitbewohner von Georgie, die Rolle vom Triadenboss Nachfolger übernimmt. Georgie willigt ein, bei dieser Täuschung mitzuspielen, damit Sam auch mal etwas Glück im Leben hat, doch dieses währt nicht lange. Der Sohn des damals getöteten Mannes sieht nämlich nun die Möglichkeit gekommen, seine Eltern zu rächen, indem er den Nachkommen desjenigen tötet, der die damalige Genugtuung verhinderte…

Meinung:
Gleich zu Anfang wird klar, dass man es bei Enter the Phoenix nicht nur mit einem der üblichen Triaden Streifen zu tun hat, sondern auch noch mit einigem asiatischen Klamauk beschossen wird. Insofern passt auch die Akrobatik an Seilen, die ja in reinen Action Filmen meist künstlich wirkt, gut zum Gesamtbild. Die Kampf Choreografie stammt übrigens von Ma Yuk-sing, der bereits die Action in A Chinese Ghost Story III in Szene gesetzt hat. Doch der Film fährt zweigleisig, und so bekommt der Zuschauer zwischen – und teils auch während – der Comedy Szenen nette Actionkost geboten. Stephen Fung führte dabei nicht nur das erste Mal Regie bei einem Fullfeature Film, sondern zeichnet sich auch noch für einen Teil des Drehbuchs verantwortlich. Die Wahl des Hauptdarstellers fiel auf Daniel Wu, was nicht weiter verwundert, da beide als Schauspieler Seite an Seite ihren Durchbruch in Bishonen hatten. Der mittlerweile bekannte Schauspieler hält sich jedoch dezent zurück, was seinen Momenten erstaunlicherweise noch mehr Präsenz verleiht. In den Vordergrund tritt hingegen Eason Chan als Freund des schwulen Triaden Nachfolgers – der Junge aus armen Verhältnissen, der immer schon mal Verbrecherboss sein wollte. Das ist natürlich Anlass für etliche Anspielungen auf große Filme des Genres wie A Better Tomorrow, der an der einen oder anderen Stelle optisch zitiert wird. Technisch und optisch wird an dieser Stelle auch mit netten visuellen Spielereien ansprechend gearbeitet, weshalb der Action Fan auch gut versorgt wird. Die komödiantische Seite lebt allerdings zumeist von den Gags die auf Kosten der Schwulen gehen, was nicht unbedingt „political correct“ ist. Wer das nicht ganz so bierernst sieht, wird jedoch auch hier seinen Spass haben, wenn auch der asiatische Humor hierzulande eher als recht flach angesehen wird. Hierdurch wird manchem hiesigen Zuschauer die Zeit von knapp über hundert Minuten etwas lang vorkommen, auch wenn am Ende noch mal auf die Tube gedrückt wird. Sicherlich wäre das Publikum hier mit mehr Tempo und weniger Slapstick glücklicher geworden, aber es ist nun mal ein Film, der in erster Linie für den asiatischen Markt gedreht wurde. Da dort vor allem die kommerzielle Ausrichtung zählt, werden die meisten Filme, wie auch dieser, für das Massenpublikum mit seinem Slapstick Humor hingetrimmt. Allerdings ragt der Film neben seiner ansprechenden Umsetzung auch durch einige Cameo Auftritte aus der Masse heraus. Recht nachvollziehbar ist noch die Tatsache, dass Co Produzent Jackie Chan sich zum Ende mal sehen lässt – etwas überraschender sind schon Sam Lee und Nicholas Tse, der als „Schwanzkopf“ eine überraschende Performance bietet.

Ausstattung:
Das Bild von Enter the Phoenix ist für eine asiatische Produktion sehr gut ausgefallen, und es gibt nicht wirklich etwas zu beklagen. Sowohl die klaren Farben als auch der gute Kontrast bieten einen insgesamt ansprechenden Gesamteindruck. Auch die Schärfe kann überzeugen, auch wenn partiell bedingt durch die Kompression ein gewisses Grundrauschen entgegen wirkt.
Der Ton ist etwas weniger überraschend, was allerdings an der Tatsache liegt, dass es kaum wirklich bombastische Action Geräuschkulisse zu vermelden gibt. Sowohl die deutsche als auch die englische Spur wirken sauber und aufgeräumt. Wirkliche 5.1 Kost darf man hingegen nicht erwarten, da sowohl der Subwoofer als auch die hinteren Boxen nicht wirklich viel zu tun bekommen.
Das Zusatzmaterial beschränkt sich auf zwei Originaltrailer, die ganz nett anzuschauen sind – mehr allerdings auch nicht. Auch bei einem eher auf Fast Food Konsum ausgerichteten Streifen hätte man sich hier vielleicht etwas mehr erhofft. Schätzungsweise war der Film eigentlich nur ein Bestandteil des Jackie Chan Deals um New Police Story, und wurde so einfach mit veröffentlicht.

Fazit:
Unterhaltsame Comedy Action mit Slapstick Elementen – kein wirklicher Überflieger, aber solide Kost !!!

© Heiko Henning
25.7.2006


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=115998 (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 21.04.2024, 18:58 Uhr
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