Dino Panini
Verlags GmbH
Softcover 2003
(USA 2001)
ISBN 3-89748-703-9
Übersetzung: Ralph
Sander
Originaltitel: Diablo (1): Legacy Of Blood
414 Seiten 995
Die drei Söldner Norrec
Vizharan, Sadun
Tryst und der
Vizjerei Hexer Fauztin sind auf der Suche nach einem
sagenumwobenen Schatz, doch in dem viel versprechenden Verlies greift sie von
einer Horde Untoter an. Der Krieger Norrec greift wie durch Magie verführt zu einem der
beiden Handschuhe der dort aufgebahrten Rüstung, woraufhin die Angreifer sofort
vernichtet werden, doch nicht nur diese. Erst Nachdem er wieder bei klarem
Verstand ist, bemerkte er, dass auch seine Freunde durch seine Hände umgekommen
sind – die nun nicht mehr ihm allein gehören. Er steckt in der Rüstung des
sagenumwobenen Blutfürsten Bartuc, dessen Geist sich auch zeitweise seines
Körpers bemächtigt und diesen für seine Zwecke missbraucht, ohne dass dieser
sich wehren kann. Die Nekromatin Kara
Nightshadow, mit der
Bewachung der Rüstung betraut, kommt leider zu spät, und kann nur noch die
Fährte des Kriegers verfolgen, nachdem sie von seinen ehemaligen Freunden
angegriffen wurde. Das Ziel der Rüstung scheint klar, denn der General Augustus
Malevolyn besitzt den
passenden Helm, der ihm viele dämonische Ideen in den Geist setzt, von denen er
langsam nicht mehr weiß, dass es nicht seine eigenen sind...
Richard A. Knaak, neben einigen anderen Fantasy Romanen
auch für zwei der bislang drei Bände zum Warcraft
Universum
verantwortlich, schrieb diesen ersten Band zum zweiten Teil des PC Spiels Diablo. Der
Roman spielt zu Zeiten des zweiten von mittlerweile fünf Akten vom Spiel,
weshalb es auch einige Anspielungen und Informationen für die Spieler bereithält.
Es fängt schon mit Hinweisen auf den ersten Teil des Game Dauerbrenners an,
welcher in der Stadt Tristram um die Vernichtung von Diablo drehte.
Der Hauptteil der Geschichte spielt jedoch in dem sandigen Lut
Golein, welches der
Hintergrund für die Geschehnisse im zweiten Akt des Spieles ist. Es ist
interessant, ein wenig mehr über die Stadt und ihre Bewohner zu erfahren, wenn
den Schlüsselfiguren auch keine wirkliche Tiefe verliehen wird. Anders ist es
da schon mit der Geheimen Zuflucht, welche im Spiel lediglich ein schwieriges
Labyrinth darstellt, und hier zu einer nie gekannten Tiefe heranwächst. Vor
allem dessen Bewohner, Horazon, erscheint in einem ganz anderen Licht,
da seine Symbiose mit der Geheimen Zuflucht zu einigen bemerkenswerten
Gedankenspielen führt. Die Charaktere sind recht plastisch geschildert, wenn
auch nicht in jedem Punkt Hundertprozent bei ihren Handlungen überzeugend. Für
eine Roman Umsetzung eines Computerspiels ist das dargebrachte allerdings schon
erstaunlich, da sich der Autor wirklich Mühe bei der Portierung gemacht hat. Das
mag jedoch auch an der Tatsache liegen, dass der Roman eigentlich recht neutral
in der Handlung angelegt ist, und erst durch die Verankerung mit Orten, Wesen
und Geschehnissen zu einem Diablo
Roman wurde. Eine
Nacherzählung von Geschehnissen, wie sie im Spiel selbst vorkommen oder
vorkommen könnten – wie es häufig bei Fan Geschichten der Fall ist – würde
allerdings auch sehr schnell an Reiz verlieren und keinesfalls ein Buch auf vernünftige
Art und Weise füllen.
Was man sich von den Dinos, die dieses Buch mit recht schöner
Aufmachung herausgebracht haben, gewünscht hätte, wäre eine Karte gewesen, auf
welcher man die Reisen der Figuren verfolgen könnte, und auch einen besseren
Gesamtüberblick zur Welt von Diablo
gewinnen könnte.
Prädikat: Kein
Geniestreich, aber solide Fantasy Unterhaltung mit Motiven aus dem
Spielebereich !!!
©
Heiko Henning
14.7.2003