Phantastische
Bibliothek Suhrkamp
3-518-39260-3
Berge des Wahnsinns ist ein ungeheuer spannendes Buch, in dem eine Expedition
in die Antarktis und gleichzeitig an den Rand unseres Vorstellungsvermögens
geschildert wird. Die Forscher stoßen auf die Überreste einer uralten
Zivilisation, die dort im Eis haust, und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass
es noch immer lebende Exemplare gibt. Mehr möchte ich hier nicht verraten.
Lovecraft, der sich hier auf „Die denkwürdigen Erlebnisse des Arthur Gordon
Pym“ von Edgar Allan Poe beruft, gilt nicht umsonst als Meister des gepflegten
Grauens und als Vorläufer von Stephen King und Co. Vielleicht liest sich dieses
Buch am besten an einem kalten, klaren Wintertag; aber man sollte bei der
Lektüre von Lovecraft, der wohl das hatte, was man neudeutsch „Sozialphobie“
nennen würde, den menschlichen Umgang nicht vernachlässigen... „Tekelili“. Auch
jetzt, wo der stürmische Herbst kommt, können einem die „schwarze Grube“, die
„Proto-Schoggoten“ und die „fensterlosen Körper mit fünf Dimensionen“ einen
angenehmen Schauer über den Rücken laufen lassen. Mit Stephen King fängt das
Lesen von Horrorliteratur vielleicht an, aber mit Poe und Lovecraft hört es
noch lange nicht auf...
© Nils Gallion