Tilsner
Edition Speedline Prestige
Softcover
US Comic Format 1999 (USA 1998)
ISBN: 3-933773-23-7
Redaktion: Bernd Krohnsbein, Martin Budde
Übersetzung: Marc Sagemüller/Claudia Fliege
Lettering: Matthias Rottler
Text: Garth Ennis
Bleistift,
Tusche: Steve Dillon/James Sinclair
Farben: James Sinclair/Grant Goleash
Cover: Glenn Fabry
Originaltitel: Preacher Special – Cassidy: Blood
& Whiskey/ Preacher Special – One Mans War
108
Seiten 2480
Der
Vampir Cassidy findet
auf der Flucht vor dem Gesetz, daß er wieder einmal über Gebühr strapaziert
hat, einen seiner Art – Eccarius. Dieser hält sich eine Gruppe von Gothic Jugendlichen, die
ihn förmlich anbeten und zu seinesgleichen gemacht werden wollen. Doch er
spielt nur mit ihnen und nach einigen zusammen durchlebten Nächten muß Cassidy erkennen, wie sehr
sein Leidensgenosse mit ihnen spielt…
Der Ein-Mann-Krieg ist natürlich
kein geringerer als Herr Starr, der es sich zur
Lebensaufgabe gemacht haben scheint, Jesse Custer zur Strecke zu
bringen. Dabei kommt ihm die Geheimorganisation mit Namen Gral gerade recht. Diese haben nicht nur eine äußerst fette
Karikatur des Papstes als Oberhaupt, sondern auch noch den reinen (!) Nachfahren
Christi...
Interessant
ist hier, wie gnadenlos Ennis bei Cassidy
mit dem Vampirmythos aufräumt. Er wirft fast
alle klassischen Elemente gnadenlos über Bord und gibt dem Dasein einen
„reellen“ Hintergrund. Dabei scheut er sich auch nicht ironische Seitenblicke
auf das Genre zu machen, ohne diese verhöhnen zu wollen. Starr wird hingegen zu
dem letzten großen Gegner von Custer aufgebaut. Sein Einstieg
in den Gral gestaltet sich dabei nicht nur sehr interessant, sondern
auch noch sehr humorvoll. Auf seine Art und Weise lernt man den Kerl sogar ein
wenig zu verstehen, wenn nicht sogar seine Entscheidungen zu akzeptieren.
Dieser
Sonderband ist am besten vor oder nach dem neunten Band zu genießen, denn
dadurch ergeben sich einige wichtige Erkenntnisse über die Vorgeschichten.
Zeichnerisch und vom Sarkasmus her ähnelt dieser Band eher der Serie, als dem
Special des Heiligen der Killer, da
dieser durch seine Machart eher in sich abgeschlossen wirkt. Allen voran ist es
natürlich auch wieder Glenn Fabry, der sich bei seinem Mix aus grinsendem Cassidy und zürnendem Starr wieder mit reichlich Ruhm bekleckert und alleine schon
deshalb den Kauf (vor allem bei dem Preis) rechtfertigt.
Prädikat: Wieder einmal zwei geniale
Geschichten !!!
© Heiko Henning
15.8.2001