Originaltitel: Bad Taste Darsteller: Terry
Potter (Ozzy, Hilfsarbeiter Alien), Pete O‘Herne (Barry, Hilfsarbeiter Alien),
Craig Smith (Giles, Hilfsarbeiter Alien), Mike Minett (Frank, Hilfsarbeiter
Alien), Peter Jackson (Derek, Robert), Doug Wren (Alien Anführer), Dean Lawrie
(Alien Anführer Special Effects Double, Hilfsarbeiter Alien), Peter Vere-Jones
(Stimme des Alien Anführers), Ken Hammon (Hilfsarbeiter Alien), Robin Griggs
(Hilfsarbeiter Alien), Michael Gooch (Hilfsarbeiter Alien), Peter Gooch
(Hilfsarbeiter Alien), Laurie Yarrall (Hilfsarbeiter Alien) Produktionsfirma: Wingnut
Produktion: Peter Jackson Regie: Peter Jackson Drehbuch: Peter Jackson, Ken Hammon, Tony Hiles Kamera: Peter Jackson Musik: Michelle Scullion
Schnitt: Peter Jackson, Jamie Selkirk Special Effects: Peter
Jackson Make-up Effects:
Peter Jackson Verleih: Jugendfilm, Marketing (Video) Erstaufführung: 19.12.1980 Marketing Film 2002 Neuseeland 1987 87:43 Minuten (+ Zusatzmaterial: Trailer
deutsch 1:55, englisch 1:54; Good Taste made Bad Taste (deutsch/englisch)
23:30; Slideshow 2:01; Kino Aushang 1:31; Werbegalerie 4:31; Presse 2:21; Peter
Jackson 0:31; Die Darsteller 0:21; Behind The Scenes Galerie 7:21; Cinema-TV
Spot 5:14; VIVA II Zelluloid 2:26; WDR-Radio-Bericht 1:47; DIA-Dokumentation
46:12; Peer Augustinski spricht Peter Jackson 2:41; Soundtrack: Coldfinger summons The
Boys 4:15, Aliens attack Barry 1:19, Derek and The Astro Bastard 1:10, Head
Rams and Sledgehammer Chase 2:15, Bad Taste 3:48, “Dereks don’t Run!” 2:30,
Giles investigates town 0:55, The Boys prepare for battle 2:16, Rock lies 3:52,
Giles in the cooking pot 2:11, Derek’s resurrection 1:47, Derek’s brain hurts
0:44, Lord Crumb addresses Aliens 0:58, Missile time 1:09, The Boys attack
1:32, The Boys escape 1:27, Lord Crumb takes Control 0:51, Lord Crumb sucks
spinning steal 3:00, Bad Taste 3:47) 8 Seiten Booklet 16 Kapitel
Widescreen 1,78:1 anamorph; Deutsch
Dolby Digital 5.1, Deutsch Dolby Pro Logic, „Comedy-Synchro“ Deutsch Dolby
Digital 2.0, Englisch Dolby Digital 2.0 mit festen deutschen Untertiteln;
Untertitel: deutsch; Ländercode: 2
DVD-9 SPIO/JK
Die
Spezialeinheit „The Boys“ wird von der Regierung beauftragt, sich um die
seltsamen Geschehnisse in einem Küstendorf zu kümmern. Dort hat sich Lord Crumb, der Chef einer Gruppe von außerirdischen Einheit, breit gemacht und
alle Einwohner entführt. Diese wurden zu einem Brei umgearbeitet, der als
Delikatesse im All auf jedem bewohnten Planeten ein Verkaufsschlager werden
soll. Dem entgegen stellt sich die Gruppe um den leicht durchgeknallten Derek, die zunächst alles über den Haufen schießen, was sich nicht menschlich
verhält. Erst im Hauptquartier der Aliens zeigen sie ihr wahres Gesicht – und
nun heißt es, den ganzen Haufen auszuräuchern...
Der
erste Kinofilm (der zwölfte insgesamt) des Neuseeländers Peter Jackson dürfte mittlerweile weltweit Kultstatus haben – und das
zurecht. Mit einem Camcorder und etwa 100 tausend Euro bewaffnet,
machten sich Jackson und ein paar Freunde auf, um eine Mischung aus Horror,
Science Fiction und Söldnerfilm zu drehen. Was dabei herauskam war beachtlich
und braucht sich keinesfalls hinter großen Produktionen nicht zu verstecken.
Nicht nur, dass die wenigen Mittel voll ausgeschöpft wurden, ohne das es billig
aussieht – man merkt deutlich den Einsatz von jedem Einzelnen. Jeder der
Hauptdarsteller, unter anderem auch Jackson selbst, haben mindestens
zwei Rollen übernommen, um Kosten und Zeit zu sparen – ohne das es wirklich
auffällt, da er sich hier extra für die zweite Rolle den Bart abrasierte. Die
blutigen Splatter Sequenzen sind sehr gut und glaubhaft ausgefallen, sogar
besser als in den meisten teuren Produktionen. Das Ganze wird allerdings völlig
durchgeknallt (der Richtungsweiser nach Castle Rock ist da das harmloseste)
präsentiert, so dass einige heftige Szenen mit Slapstickeinlagen entschärft
sind. So entsteht ein nicht ganz so krasser Gesamteindruck – allerdings nur bei
abgehärtetem Publikum, denn die Zartbesaiteten können durchaus häufiger stark
geschockt werden. Trotz seines Alters hat der Film seinen Reiz nicht verloren,
weshalb man ihn immer wieder gerne sieht.
Nachdem
Astro das Wagnis eingegangen ist, den Film in die deutschen Kinos
zu bringen, gibt es ihn nun als DVD in zwei Versionen zu kaufen. Neben der günstigen
Standardversion gibt es diese auf 3500 Stück limitierte Special
Edition. Das Bild der DVD wurde auf mit Beschneidung am oberen und unteren
Bildrand auf Widescreen Format gebracht, und wird anamorph abgetastet – es ist
kaum besser, als das vom Tape aus dem Hause Astro. Vor allem das teilweise
in der Mitte vorhandene Bildrauschen fällt negativ auf, was zum großen Teil
aber auch am 16mm Original liegen dürfte. Das Zusatzmaterial weist an einigen
Stellen starke Blockbildung auf, die durch fehlerhafte Kompression entstanden
sind. Der Dolby Digital 5.1 Ton unterscheidet sich nicht wesentlich von der 2.0
Spur, da auf den hinteren Lautsprechern kaum etwas zu vernehmen ist. Die
deutsche Synchronisation ist, gemessen an dem üblichen Standard, mittelmäßig –
aber man versteht endlich einiges, was wegen mangelnder Sprachkenntnisse im
Original untergegangen ist. Was stört ist die Tastsache, dass man während des
Films weder Ton noch Untertitel umstellen kann, was an mancher Stelle hilfreich
wäre. Die mit beigefügte Comedy Synchro, die damals für einen Bootleg anscheinend
in Russland in Auftrag gegeben wurde, sorgt nebenbei für reichlich
unfreiwillig komische Momente. Das Zusatzmaterial kann sich auf jeden Fall
sehen lassen, denn neben zwei Trailern, diversen Bildern und
Fernseh-/Radiobeiträgen gibt es zwei äußerst interessante und lange Beiträge. Die
Dokumentation Good
Taste made Bad Taste ist bereits auf Tape
erschienen, auf dieser DVD sowohl in englisch, als auch deutscher Version unter
anderem mit der Stimme von Peer Augustinski beigefügt. Der
Meister selbst plaudert aus dem Nähkästchen und deckt einige hoch interessante
Hintergründe und Feinheiten auf. Außerdem gibt es etliche Masken, Nachbauten
und Informationen zu den Special Effects, die fast komplett aus der Hand von Peter Jackson stammen, zu sehen. Für den Fan gibt es essentielle
Erzählungen um die Geschichte des Films, die aufzeigen, unter welchen Umständen
er realisiert wurde. Sogar die Eltern von Jackson kommen zu Wort, und
wissen den einen oder anderen Schwank aus dieser Zeit zu beizutragen. Das
Making Of ist sehr gut produziert, was ein wenig überrascht, da man einen
jungen Regisseur sieht, der noch am Anfang seiner Karriere steht, und deshalb
erstaunlich viel Aufmerksamkeit bekam. Nicht so professionell ist die DIA
Vorführung, die im Alabama
Kino in Hamburg anlässlich der Vorführung
von Bad Taste und Meet the Feebles stattfand. Die
Informationen runden den ersten Betrag gut ab, doch leider ist der Ton recht
leise, nur in englisch und ohne Untertitel auf der DVD. Das Ganze ist zudem sehr
dunkel, so dass man den Herrn Jackson nie zu Gesicht bekommt. Der Soundtrack
ist lediglich aus dem Film extrahiert, es sind also die Stimmen der Akteure
enthalten. Doch das bemerkenswerteste ist sicherlich die Verpackung, denn die
mittelgroße silberne Filmdose macht sich sehr gut in jeder Vitrine. Darin
enthalten ist neben der DVD in simpler Papphülle mit Booklet, eine Bad Taste
Uhr mit Garantiezertifikat, ein runder Aufkleber, sowie ein 16mm Filmstreifen
mit acht Bildern. Ob der Preis für diese Box sich dadurch rechtfertigt, sei
dahingestellt – die Fans werden es aber ohnehin bedenkenlos kaufen.
Prädikat: Sehr
schöne Aufmachung mit netten Gimmicks – der Kauf lohnt aber eher wegen des Mehr
an Zusatzmaterials !!!
© Heiko Henning
15.5.2003