Originaltitel: Yinghung bunsik II Alternativtitel: City Wolf II –
Abrechnung auf Raten, A Better Tomorrow II, The Color of a Hero II, City Wolf 2 Darsteller: Chow Yun-Fat (Ken Gor/Mark Lee), Leslie Cheung (Kit
Sung/Billie), Ti Lung (Ho Tse Sung), Dean Shek (Si Lung), Kwan Shan (Ko), Emily
Chu (Jackie Sung) Produktionsfirma: Film Workshop Produktion: Tsui Hark Regie: John Woo Drehbuch: Tsui Hark, John Woo Kamera: Wong Wing Hung Musik: Joseph Koo, Lowell Lo
Schnitt: Verleih: Cannon, VMP (Video) Erstaufführung: 17.8.1992 Video
Laser Paradise 20.12.2001
Hongkong 1987 104:10 Minuten (+
Zusatzmaterial: 5x Starinfos; Trailer: A Better Tomorrow 1 englisch 3:36, A
Better Tomorrow 2 deutsch 1:17, A Better Tomorrow 2 2:12, A Better Tomorrow 3
4:27, Hard Games 2:03, Bullet in the Head 1:05, The Killer 2:18, Ultra Force 1
1:53, Ultra Force 2 3:25, Iron Angels 1 3:21, Iron Angels 2 2:49; Fotospecial A
Better Tomorrow 1 10 Bilder) 16 Seiten
Booklet 19 Kapitel, Widescreen 1:1,85
anamorph, Deutsch Dolby Digital 5.1, Deutsch Dolby Digital 2.0, Chinesisch
Dolby Digital 2.0; Untertitel: -- Ländercode: 2 DVD-9
FSK: --
Dem
ehemaligen Gangster Ho
Tse Sung wird angeboten, seine restliche
Strafe für das Infiltrieren eines Syndikats erlassen zu bekommen. Als er
erfährt, dass sein Bruder Kit gegen den gefährlichen Boss
ermittelt, willigt er unter der Bedingung ein, dass diesem der Fall weggenommen
wird. Gerade als er sich in die Gruppe einschleichen will, wird dem
vermeintlichen Chef der Gruppe, Si Lung, von seinem Teilhaber ein
Mord untergeschoben und er muss das Land verlassen. Auf der Flucht macht er so
viel durch, bis er den Verstand verliert und im Irrenhaus landet, wo ihn der
Zwillingsbruder von Mark
Gor, Ken, befreit und mühsam wieder zu
Verstand bringt. Zusammen mit Ho und Kit geht
es dann auf in die Höhle des Löwen, um die durch die Organisation verlorenen
Menschen zu rächen...
Ursprünglich
war kein zweiter Teil des Kultklassikers A Better Tomorrow geplant, was
man auch an der Tatsache erkennen kann, dass einer der Helden beim Finale
stirbt. Auf die Bitte seines Freundes, dem Komiker Dean Shek, eingehend, ließ sich John Woo jedoch dazu
überreden, entgegen seiner Abneigung gegen Fortsetzungen, einen zweiten Teil zu
drehen. Um Chow
Yun-Fat allerdings trotzdem mit dabei zu
haben, ohne in Unlogik abzurutschen, wurde die Figur seines Zwillingsbruders
eingeführt, was zu dem einen oder anderen handlungstechnischen Problem führt. Doch
der am 22.9.1948 in Guanghou, China, unter dem
bürgerlichen Namen Wu
Su-Yum geborene und in Hongkong aufgewachsene John Woo hat auch dieses Problem
gemeistert. Herausgekommen ist eine Fortsetzung, die sich nicht wirklich hinter
dem Original verstecken muss, aber eben auch nicht an dessen Klasse heranreicht.
Die Story wechselt etwas unübersichtlich zwischen den Handlungssträngen und
bietet nicht die gleiche Intensität und den Tiefgang der Figuren. Dafür bekommt
der Freund der blutigen Shoot Outs mehr und noch expliziter dargestellte
Schusswechsel geboten, bei denen sehr häufig mit Slow Motion die Szenen
geradezu zelebriert werden. Die Twin Gun Action, für die Woo unter
anderem bekannt geworden ist, findet beispielsweise in einer Szene Verwendung,
in der Chow Yun-Fat rückwärts eine Treppe herunterrutscht und dabei seinen
Widersacher niederballert. Im finalen Shoot Out kommt es dann zu der heftigsten
Schießerei überhaupt, bei der die Opfer reihenweise umfallen, und man sich
wundert, warum die Charaktere am Ende nicht aus den Patronenhülsen ausgegraben
werden müssen. Aber auch dort, zwischen dem Niedermähen einiger Verbrecher
kommt es zu einem bemerkenswerten Duell zwischen Yun-Fat und dem
Profikiller der Gangster. Hier zeigt sich wahre Ehre unter Männern, die sich
anhand ihrer Fähigkeiten besiegen wollen, nicht durch Tricks oder Chancenungleichheit.
Zelebrierte Gewaltphantasien in geradezu poetischen Bildkompositionen.
Das
Bild des zweiten Teils ist besser als das seines Vorgängers, da es nicht
überzogen Hell ist und kaum Schwankungen bei Farbe und Schärfe zeigt. Der Ton
ist bei der 5.1 Spur etwas erträglicher ausgefallen, da es mehr Szenen mit
annähernd räumlichen Momenten gibt, aber immer noch durch falsche und
künstliche Effekte störend unterbrochen wird. Die Stereospuren sind hingegen
wieder zu empfehlen und angesichts des Alters vom Film angemessen – allerdings
gibt es keine Untertitel, was das Genießen der Originalspur für die nicht
kantonesisch sprechende Bevölkerung etwas schwer gestalten dürfte. Das
Zusatzmaterial ist, bis auf das Fotospecial und ein paar zusätzlichen Trailern
identisch mit dem ersten Teil, was etwas unverständlich ist. Diese DVD ist in
der uncut Variante der sehr schön aufgemachten A Better Tomorrow Box mit Silberprägung enthalten, von der es außerdem eine
geschnittene Variante gibt – Besitzer der Box werden sich momentan über den
niedrigen Preis ärgern, alle anderen sollten zugreifen.
Prädikat: Weniger
überzeugende Geschichte mit mehr Action und Shoot Outs – in guter Qualität !!!
© Heiko Henning
15.5.2003