Hollywood Boulevard

Originaltitel: Hollywood Boulevard   Alternativtitel: In Hollywood ist der Teufel los!   Darsteller: Candice Rialson (Candy Hope), Mary Woronov (Mary McQueen), Rita George (Bobbi Quackenbush), Jeffrey Kramer (Patrick Hobby), Dick Miller (Walter Paisley), Richard Doran (P. G.), Tara Strohmeier (Jill McBain), Paul Bartel (Erich Von Leppe), John Kramer (Duke Mantee), Jonathan Kaplan (Scotty), Billy C. Farlow als His Lost Airmen (Sänger), George Frayne als Commander Cody (Commander Cody) , George Wagner (Kameramann), W. L. Luckey (Rico Bandello), David Boyle (widerliches Kind), Glenn K. Shimada (Ubiqutious Filipino), Joseph McBride (Drive In Kino Vergewaltiger), Barbara Pieters (Drive In Kino Mutter), Shawn Pieters (Drive In Kino Kind), Sue Veneer (Drive In Kino Dyke), Charles B. Griffith (Mark Dentine), Miller Drake (erster Mutant), Godzina (Herself), Roberta Dean (erster Reporter), Milton Kahn als Milt Kahn (zweiter Reporter), Todd McCarthy (Autor), Forrest J. Ackerman (Party Gast), Allan Arkush (Sheriff mit Gewehr), Joe Dante (Party Kellner), Jonathan Demme (Godzilla), Danny Opatoshu (Party Gast), Robby the Robot (Robby), Lewis Teague (Party Gast)   Produktionsfirma: New World   Produktion: Jon Davison   Ausführender Produzent: Roger Corman   Regie: Allan Arkush, Joe Dante   Drehbuch: Danny Opatoshu als Patrick Hobby   Kamera: Jamie Anderson   Musik: Andy Stein als Andrew E. Stein   Schnitt: Allan Arkush, Joe Dante, Amy Holden Jones als Amy Jones   Verleih: e-m-s   Erstaufführung: 1980   Anolis Entertainment 28.11.2002   USA 1976   79:04 Minuten (+ Zusatzmaterial: Trailer 1:07; Bildergalerie 1:05; Einleitung von Joe Dante 2:39)   20 Kapitel, 4:3, Deutsch Mono 2.0; Englisch Mono 2.0; Audiokommentar von Regisseur Joe Dante, Allan Arkush und Produzent Jon Davison Mono 2.0; Untertitel: deutsch, deutsch (Audiokommentar);   Ländercode: 2   DVD-5   FSK: 16

Candy Hope begibt sich, recht blauäugig, nach Hollywood, um Filmstar oder zumindest Sternchen zu werden. Dort stolpert sie kurzerhand bei dem skurrilen Agenten Walter Paisley herein, welcher sie allerdings nicht sofort vermitteln kann. Nachdem ihr ein Mann eine Filmrolle versprochen hat, aber nur mit ihrer Hilfe eine Bank ausrauben wollte, hat sie genug davon, auf eigene Faust zu suchen, und begibt sich wieder in das Büro von Paisley. Wider Erwarten hat er auch eine Rolle für sie – bei Miracle Pictures, wo am laufenden Band Streifen heruntergekurbelt werden. Bei den Dreharbeiten von den Filmen kommt es jedoch immer wieder zu Todesfällen, und es scheint klar, dass hier ein Mörder sein Unwesen treibt...

Dieser Film wurde nicht nur mit Rock ’n Roll Highschool in einem Roger Corman Deal von Anolis eingekauft, er ist auch auf ähnliche Weise entstanden. Bei beiden Streifen hat Corman produziert, Allan Arkush und Joe Dante (Gremlins, Das Tier, Meine teuflischen Nachbarn) zeichneten sich für die Regie verantwortlich, und sie kosteten kaum Geld. Hollywood Boulevard lag beispielsweise bei etwa 60.000 Dollar, was unter anderem auch daher rührt, dass Schnipsel aus einigen alten Filmen verwendet wurden, um welche dann eine Rahmenhandlung gedreht wurde. Die Requisiten stammen zum Teil aus anderen Trashfilmen, und auch sonst wurde gespart, wo es halt ging. Obwohl es eigentlich Joe Dantes Erstlingswerk ist, hat er diesen Film lediglich fertig gestellt – die eigentliche Arbeit hatte zuvor Allan Arkush erledigt. Die beiden veralbern auf derbe Weise die B-Filmer Kultur des damaligen Hollywood auf äußerst treffende Weise. Teils bleibt einem das hämische Lachen im Halse stecken, weil klar wird, wie viele der parodierten Filme man bereits in seinem Leben konsumiert hat. Als Randgeschichte gibt es den üblichen Killer on the loose, der ein wenig Spannung in die Handlung bringt, und auch für einige blutige Effekte verantwortlich ist. Was den Zuschauer allerdings heutzutage ein wenig abschrecken wird, ist die fürchterliche Musikuntermalung, die unter anderem in einer merkwürdigen Einlage einer Hineingeschnittenen Band ausartet. Schlussendlich gibt es, für den Trash Freund reichlich gute Unterhaltung – nur keinen Anspruch oder ähnliches erwarten.

Entsprechend der billigen Produktion gibt es Schmutz auf dem Master zu sehen, doch neben der etwas schwachen Farbe gibt es recht gute Schärfe und Kontrast. Der englische Ton ist etwas besser, doch beide sind für Monospuren gut – natürlich darf man sich davon keinerlei räumlichen Klang erwarten. Das Zusatzmaterial ist recht informativ, wie die Einleitung von Joe Dante vor dem Film und dem Audiokommentar von den Regisseuren Joe Dante und Allan Arkush sowie Produzent Jon Davison. Gerade bei der Kommentarspur gibt es ein paar Anekdoten und Informationen zur Entstehung, die wahlweise auch über deutsche Untertitel mit den regulären Tonspuren abgerufen werden können. Die Bildergalerie ist nicht wirklich berauschend, aber zumindest der übliche Trailer findet sich bei den Extras des im „60er Stil“ gestalteten Menüs.

Prädikat:       Schöner unterhaltsamer Trash mit Wahrheitsgehalt – danke Anolis !!!

© Heiko Henning

8.8.2003