Originaltitel: Eunhaengnamoo
chimdae Alternativtitel:
Gingko Bed
Darsteller: Han Suk-Kue (Sue-hyun),
Jin Hee-Hyung, Shin Hyun-Jun (General Hwang), Shim Hye-Jin
Produktion: Shin Chul
Regie: Kang Je-gyu
Drehbuch:
Kamera: Park Hui-ju
Musik: Lee Dong-jun
Verleih: e-m-s
Erstaufführung: 29.5.2003 e-m-s 29.5.2003 Südkorea 1996
87:50
Minuten (+ Zusatzmaterial: The Legend Of Gingko II: Originaltrailer 1:34, Biographien
& Filmographien: Han Suk-Kue, Jin Hee-Hyung, Shin Hyun-Jun, Shim Hye-Jin; Hidden
Feature 1:41; The Legend Of Gingko I: Making of 32:08, Behind the Scenes 4:27, Music-Clip
4:36, Making of the Soundtrack 16:28, Bildergalerie 4:24, Originaltrailer 1:57)
18 Kapitel
Widescreen
1,85:1 anamorph
Deutsch
Dolby Digital 2.0, Koreanisch Dolby Digital 2.0, Deutsch Dolby Digital 5.1;
Untertitel: deutsch
Ländercode:
2 DVD-9 FSK 18
Vor
tausend Jahren liebte die Prinzessin Mi-dan einen äußerst talentierten
Musiker, der jedoch nicht aus ihrem Stand war. Als dann General Hwang das Land
eroberte und Mi-dan als Frau nehmen wollte, erwiderte sie seine Liebe nicht,
und versuchte mit dem Musiker zu fliehen, woraufhin der General ihn erschlug. Nach
ihrem Tod wurden die beiden Liebenden als Gingko Bäume wiedergeboren, um endlich
für immer zusammen sein zu können, doch der General erschien als böser Falke
und zerstörte den Bäum des Musikers, woraufhin auch der Baum von Mi-dan einging. Ein Jahrtausend später lebt der Kunstdozent Sue-hyun glücklich mit seiner Frau, einer Ärztin, zusammen in Seoul, und plant sogar langsam eine feste Bindung und Nachwuchs. Doch seit
neuestem plagen ihn Träume von einer schönen Frau und einem grausamen Krieger,
der ihn immer wieder zu töten versucht. Nachdem er sich auf dem Trödelmarkt ein
Bett aus Gingko Holz gekauft hat, werden die Träume zu Visionen, und die
Geister der Vergangenheit werden real. Ein Schreiner offenbart Sue-hyun, das er die Reinkarnation des Musikers ist, und Mi-dan zusammen mit General Hwang in einer Zwischenwelt leben, in
welcher sie dazu verdammt sind, auf ewig unglücklich zu sein. Als der General
den ihm verhassten Musiker abermals zu töten, rettet Mi-dan Sue-hyun, wobei dieser allerdings seine damalige Liebe zu ihr
wieder entdeckt und gegen Hwang antreten will. Damit die
beiden Geister auf Erden wandeln können, müssen sie allerdings die Lebenskraft
eines Menschen benutzen, womit Mi-dan fast ungewollt einen
Menschen tötet, weshalb sie dies auch nie wieder machen darf...
Wie
bereits aus der Zusammenfassung der Geschichte ersichtlich, handelt es sich bei
The Legend of
Gingko II keinesfalls um die Fortsetzung des
kürzlich, ebenfalls bei e-m-s
erschienen, The Legend of Gingko handelt. Beim englischen Titel wird es klarer, denn da
heißt dieser Film Gingko Bed und der vermeintliche
erste Teil Gingko
Bed 2 – denn dieser Film ist vier Jahre vor
dem „ersten“ erschienen. Gemeinsam haben beide allerdings nur die Tatsachen,
dass in beiden der Gingko Baum eine Rolle spielt, und beide in Korea gedreht wurden. Das Regiedebüt von Kang Je-gyu, mit welchem er 1996 in Korea einen Überraschungshit landete und über 1,5 Millionen
Besuchern ins Kino lockte, wurde gar nicht erst in den deutschen Kinos
aufgeführt. Dabei würden sich auch hierzulande sicherlich einige Zuschauer über
die zum teil sehr schön fotografierten Szenen und die angenehm phantasievolle
Handlung freuen. Zwar ist diese nicht wirklich neu, das Drehbuch weist ein paar
Unlogiken und Klischees auf, und die Darsteller liefern nur gutes Mittelmaß. Doch
die asiatische mythisch erhöhte Neuinterpretation der Liebesgeschichte, die
auch nach dem Tod kein Ende findet, bietet stets mit schönen, manchmal schon
fast kitschigen, Bildern ein kleines Fest für die Augen. Der Einstieg in die
Geschichte ist hierzulande sicherlich sehr gewöhnungsbedürftig, da einfach die
essentiellen Bilder der Vorgeschichte ohne jedwede Erklärung nacheinander gezeigt
werden. Erst nach und nach wird erklärt, worum es dabei überhaupt geht – wobei
es eigentlich für das Genießen der ersten Minuten wichtig wäre. Die Effekte,
auch das bemerkt man bereits früh, sind nicht immer das Gelbe vom Ei, und diese
Tatsache kann man nicht alleine auf das Alter schieben, da es auch damals schon
überzeugenderes gab. Nicht unbedingt passend, aber zumindest adäquat umgesetzt,
sind ein paar blutige Szenen, wie das Herausreißen eines Herzens a la Terminator. Insgesamt ergibt sich allerdings doch ein relativ
harmonisches Gesamtbild mit wenigen Ausfällen.
Beim
Bild sieht es allerdings nicht ganz so positiv aus, denn die Schärfe der
Vorlage lässt zu wünschen übrig, und es gibt einige Bildfehler zu beklagen, an
denen das Alter des Films sicherlich nicht unschuldig ist.
Besser
sieht es da auf jeden Fall bei dem sogar in der 2.0 Spur relativ räumlich
klingenden Ton aus, der in der deutschen Synchro sauberer klingt, als das
Original. Die 5.1 Variante legt demgegenüber sogar, technisch bedingt, noch
einen Zahn zu, kann aber nicht annähernd das tatsächliche Potential
ausschöpfen.
Entgegen
dem namentlich ersten Teil, bei dem nur ein Originaltrailer enthalten war, gibt
es nun eine recht große Auswahl für den Interessierten. Allerdings gibt es zu
diesem Film lediglich einen Originaltrailer, Biographien beziehungsweise
Filmographien sowie ein Hidden Feature. Demgegenüber steht ein sehr großer Teil
von Zusätzen, die wohl zu spät für die DVD von The Legend Of Gingko I fertig waren. Das Making of lässt sich reichlich über
Kleidung, Musik und Bauten aus, und bietet so reichlich Detailinformationen.
Behind the Scenes, Music-Clip, Making of the Soundtrack, Bildergalerie und Originaltrailer
runden das reichliche Angebot ab – allerdings alles zu dem Film, der inhaltlich
nichts mit diesem zu tun hat, und eine DVD zu spät zum Einsatz kommt. Was das
Menü angeht, so bekommt der Käufer, ähnlich dem Vorgänger, eine sauber
gestaltete und ansprechend animierte Führung durch die DVD geboten.
Prädikat: Solide
asiatische Unterhaltung – mit kleinen Mängeln bei filmischer und DVD Umsetzung !!!
© Heiko Henning
15.9.2003