The Lost World – Vampire!

Originaltitel: The Lost World – The Beast Within (1.11); The Lost World – Blood Lust (1.08)   Alternativtitel: The Lost World – Der Schamane (1.11); The Lost World – Ein gefährlicher Biss (1.08)

Darsteller: Peter McCauley (Professor Georg Edward Challenger), Rachel Blakely (Marguerite Krux), William Snow (Lord John Richard Roxton), Jennifer O’Dell (Veronica Layton), David Orth (Ned Malone), Michael Sinelnikoff (Professor Arthur Summerlee); John Waters (Lento), Juanita Marie (Asu), Stephen Leeder (Yura), Helen Anne Christinson (junge Frau); Shanyn Asmar (Calista), Elton Hayes (Niko)

Produktionsfirma: Village Roadshow Pictures, Telescene Film Group, St. Clare Entertainment

Produktion: Darryl Sheen   Ausführende Produktion: Leslie Belzberg, John Landis, Jeffrey M. Hayes, Greg Coote, Robin Spry, Bruce Moccia, Paul Painter

Regie: Richard Franklin

Drehbuch: James Thorpe   Vorlage: Sir Arthur Conan Doyle

Kamera: Mark Wareham

Musik: Garry McDonald, Lawrence Stone

Schnitt: Glenn Berman

Visuelle Effekte: Photon VFX LTD., Hybride Technologies   Spezialeffekte: Brian Holmes

Verleih: e-m-s

Erstaufführung: USA: 27.11.1999; 30.10.1999; Pro 7: 9.1.2000; 12.12.1999   e-m-s 22.4.2003   Australien/Kanada 1999

83:18 Minuten (+ Zusatzmaterial: John Landis Biographie/Filmographie 10 Seiten)   14 Kapitel

Fullscreen 4:3

Deutsch Dolby Digital 2.0, Englisch Dolby Digital 2.0; Untertitel: --

Ländercode: 2   DVD-5   FSK 12

Beim Erforschen der Gegend, Flora und Fauna hören Professor Challenger, Ned Malone und John Roxton plötzlich Frauenschreie und denken sofort kopflos an Rettung. Der gesicherte heilige Ort ist allerdings gespickt von Fallen, und Ned Malone fängt sich einen vergifteten Pfeil ein, nachdem der anwesende Schamane ihn noch warnte. Malone stirbt und der Schamane Lento holt ihn ins Leben zurück, doch bei der endgültigen Heilung, die der Schamane entgegen des Befehls vom Dorfältesten des in Baumhäusern lebenden Volkes durchführt, geht zuviel negative Energie auf ihn über und er wird wahnsinnig. Derweil sind die beiden Frauen Marguerite Krux und Veronica im Baumhaus damit beschäftigt, sich gegenseitig anzufeinden, bis sie nach dem Angriff eines Sauriers in einer Grube feststellen müssen, dass die hier im Dschungel aufeinander angewiesen sind, und sich Anfeindungen untereinander nicht leisten können... Bei einer Ballonfahrt zur Saurierbesichtigung wird Roxton von einem offensichtlich verwirrten Mann angegriffen, der ihn vor seinem Dahinscheiden beißt. In der kommenden Nacht empfindet der Abenteurer plötzlich seltsame Gelüste und versucht Marguerite zu beißen, wovon ihn nur noch Challenger abhalten kann. Als er in den Dschungel flüchtet, trifft er auf ein altes Schloss, in welchem die geheimnisvolle Calista ihm seine neue und berauschende Zukunft als Blutsauger offenbart. Zur gleichen Zeit stört der Einheimische Niko das traute Zusammensein zwischen Veronica und Malone, die langsam zueinander finden. Allerdings erhebt Niko ein Anrecht auf die hübsche Blondine und will sie kaufen, was der Mann im Hause natürlich nicht zulassen kann...

Bereits bei der dritten Veröffentlichung zeigen sich die typischen Abnutzungserscheinungen einer einfach gestrickten Serie. Es wird in jeder Folge jeder Charakter untergebracht, was keinesfalls so gelöst ist, dass immer alle zusammen unterwegs sind. Stattdessen wird immer zwischen zwei Handlungen gewechselt, was teils nur wenig Spannung aufkommen lässt, und der Entwicklung der Charaktere im Wege steht. So hätte die Vampirgeschichte dem Mythos mit der Variation als Krankheit, die andere Bewusstseinszustände verursacht, wirklich neue Seiten abgewinnen können, doch auf diese Weise bleibt es hinter den Erwartungen zurück. Versetzt wird das Ganze mit einigen Klischees, die wirklich nicht notwendig gewesen wären, und dem Gesehenen mehr schaden als nützen. Außerdem scheint es keinen zu interessieren, auch nur halbwegs realistisch zu bleiben, was man sehr eindrucksvoll an den scheinbar unendlich vorhandenen Zivilisationsgegenständen sehen kann. Fehler wie zu neuzeitliche Waffen sind zwar gerade bei einer Fernsehproduktion zu verschmerzen, aber auch hier hätte man mit wenig Mühe einen negativen Eindruck weniger hinterlassen können. Die Darsteller haben sich langsam in ihre Rollen eingefunden, und agieren relativ gut auf Fernsehniveau, wobei ihnen das Drehbuch das eine oder andere Mal ein Bein stellt. Die Erfahrung aus Serien wie Herkules, Xena oder Neighbors zeigt sich als recht förderlich und so gibt es, gerade bei den Hauptdarstellern der kleinen Kerncrew, keine Ausfälle.

Es ist allerdings nicht wirklich förderlich, dass sich e-m-s dazu entschlossen hat, auf die Ausstrahlungsreihenfolge zu pfeifen, und die DVDs mit thematisch annähernd ähnlichen Folgen zu versehen. Das hat allerdings – auch bei in sich abgeschlossenen Folgen – den Nachteil, dass die doch vorhandenen Fortschritte zwischen den Figuren eher verwirren, denn nützen (zuerst kennen sie sich gut, um sich dann in der darauf folgenden DVD zu beschnuppern). Nach den drei Folgen der zweiten Scheibe sind diesmal außerdem lediglich zwei enthalten, was die Frage aufkommen lässt, warum nicht generell eine DVD-9 mit vier Folgen bestückt wird. Das, bis auf einen zehnseitigen Text über John Landis, nicht vorhandene Zusatzmaterial ist ebenfalls etwas ärgerlich, denn mit ein wenig Mühe hätte man hier einiges auf die Beine stellen können. Ärgerlich ist auch der Backcovertext, der den Potentiellen Käufer inhaltlich total verwirrt und außerdem nur eine der beiden Folgen erwähnt. Es erhärtet sich immer mehr der Eindruck, die Serie wäre Bestandteil eine interessanten Deals gewesen, und wird nun halt mit vermarktet. Die Bildqualität ist derweil immer noch – dem TV Standard entsprechend – gut, aber natürlich im Vollbild. Der deutsche Ton klingt angenehm klar, der englische dafür etwas lebendiger und plastischer.

Prädikat:       Nach guten Ansätzen sackt das Ganze zu einer Routinearbeit ab !!!

© Heiko Henning

11.11.2003