Originaltitel: Love and a .45 Darsteller: Gil Bellows (Watty
Watts), Renée Zellweger (Starlene Cheatham), Rory Cochrane (Billy Mack Black),
Jeffrey Combs (Dinosaur Bob), Jace Alexander (Creepy Cody), Ann Wedgeworth
(Thaylene Cheatham), Peter Fonda (Vergil Cheatham), Tammy Le Blanc (Stripper),
Wiley Wiggins (Junge Angestellte), Jack Nance (Justice Thurman), Charlotte Ross
(Mary Ann), Michael Bowen (Ranger X), Scott Roland (Simp), Todd Conner (Young
Cop), Richard Rothenberg (Kamera Laden Angestellte), Stopher Finley (junges
Kind), Brad Leland (bewaffneter Truck Fahrer), Augustin Solis (Grenzhüter),
Kevin Berve (Mann am Münzapparat), Reverend Horton Heat (Musiker) Darin Scott
(Sensationsreporter), C. M. Talkington (Tätowierer) Produktionsfirma: Trimark
Pictures Produktion: Darin
Scott Regie: C. M.
Talkington Drehbuch: C. M. Talkington Kamera: Tom Richmond Musik: Tom Verlaine Schnitt: Bob Ducsay Spezialeffekte: Randy E. Moore Verleih: BMG Erstaufführung: Free-TV: VOX
4.10.1998 BMG/UFA 25.6.2001 USA 1994
96:29 Minuten (+ Zusatzmaterial: Trailer 1:30; 7x Cast & Crew) 20 Kapitel, 1,85:1 anamorph; Deutsch Dolby
Digital 5.1, Englisch Dolby Digital 5.1, Audiokommentar Regisseur C. M.
Talkington Dolby Digital 2.0; Untertitel: deutsch (nicht ausblendbar); Ländercode: 2 DVD-9
FSK 18
Der
Kleinganove Watty
Watts hält sich bei seinem Job immer an
eiserne Regeln: immer genau auskundschaften, jedes Risiko vermeiden, und die
eigene Waffe ist nie geladen. Für seine Freundin Starlene Cheatham ist
er allerdings ein großes Risiko eingegangen, als er sich bei einem Geldhai Geld
für einen Ehering geliehen hat. Da kommt der durchgeknallte Billy Mack Black mit seinem „todsicheren Ding“ genau richtig, bei dem in
einem Store zufällig reichlich Kohle herumliegen soll. Als die völlig
zugekokste Kassiererin jedoch Billy erkennt, dreht dieser,
nicht weniger unter Drogen, durch und ballert sie über den Haufen. Bereits kurz
nachdem er sich von dem nun außer Kontrolle geratenen Billy mit dem Geld absetzen konnte, marschieren auch schon
kaputte Hilfsscherriffs bei Watty und Starlene auf. Nachdem diese in Notwehr erschossen wurden, begibt
sich das Liebespärchen auf die Flucht vor Polizei, den Geldeintreibern und dem
äußerst nachtragenden Billy
in Richtung Mexiko...
Nicht
nur die Geschichte hört sich in Grundzügen wie der Roadmovie Teil von True Romance oder Natural Born Killers an – auch
Tempo und actionreiche Schießereien gibt es zur Genüge. Doch Talkington liefert im Gegensatz zu den Beiträgen von Tony Scott (nach Vorlage von Quentin Tarantino) und Oliver Stone eine ganz andere Sichtweise der Dinge. Jeder der drei gibt
seine eigene Moralvorstellung, beziehungsweise Spiegelung der Moral seiner
Mitmenschen wieder, was gegeneinander gesehen äußerst interessant ist, zumal
jeder in gewissen Punkten weiter geht, als der andere. Doch auch hier beschert
der Regisseur den Zuschauern ein Happy End, wenn man es denn so nennen will –
die Frage nach der Relativität der Gesetzlichkeit stellt sich jedoch auch hier.
Allerdings ist Love
& A .45 zu Unrecht neben den beiden
großen, und zum Teil auch kontroversen Filmen fast untergegangen – kaum ein Fan
der beiden Streifen kennt ihn, oder hat ihn gar gesehen. Dabei bietet er gerade
für die Zuschauerschaft von Tarantinos Werken reichlich beste
Unterhaltung mit allem was dazugehört: blutige Shoot Outs, skurrilen Humor und
reichlich unterhaltsame Charaktere. Die Riege der Darsteller ist recht beachtlich,
wenn man das deutlich niedrigere Budget bedenkt, sogar mehr als das. Gil Bellows spielt den an ehrenhafte Verbrecher glaubenden Watty Watts angenehm plastisch; Renée Zellweger verkörpert bei
der an den Tag gelegten geistigen Schlichtheit von Starlene Cheatham glaubhaft den weiblichen Stereotyp des Roadmovies. Ihr
Hauptgegenspieler Rory
Cochrane, ist die geniale Verkörperung des „Killer
on the loose“ – alleine seine wirren Augen sind schon Gold wert! Jeffrey Combs spielt wieder einmal außer Konkurrenz einen angenehm
skrupellosen Gangster, der zusammen mit dem dagegen etwas blassen Jace Alexander für einige Blut- und Drogenexzesse sorgt. In einer
Nebenrolle gibt es noch einen herrlich kasperigen Peter Fonda der den Hippie Vater herrlich abgedreht zum Besten gibt.
Die
DVD aus dem Hause BMG hat bereits ein paar Tage auf dem Buckel, und so seien manche
Dinge auch verziehen. Das anamorphe Bild ist recht gut, wenn auch nicht gerade
perfekt, aber bei einem Film wie diesem nimmt man das gerne in Kauf, wenn man
dafür eine ungeschnittene Version in die Hände bekommt. Der Ton ist leider nur
in 5.1 Dolby Digital, nicht in DTS, was allerdings nicht weiter wild ist, da
die Effekte selbst diese Technik nicht voll ausnutzen. Nur in manchen Momenten,
wie unter anderem Vogelgezwitscher am Anfang, wird die Räumlichkeit stark gegenwärtig.
Was allerdings stört, ist die Tatsache, dass man nicht während des Films die
Tonspuren wechseln kann, und die englische mit Zwangsuntertiteln versehen ist. Als
Zusätze sind Audiokommentar, Trailer sowie Cast & Crew gerade ausreichend,
am heutigen Standard gemessen.
Prädikat: Für
Fans von Roadmovies, Action und Tarantino ein Muss !!!
© Heiko Henning
1.8.2003