Alternativtitel: Forklift Driver Klaus –
The First Day on the Job Sprecher: Egon Hoegen Darsteller: Konstantin Graudus (Staplerfahrer Klaus), Gustav Adolph
Artz (Schulungsleiter), Jürgen Kittel (springender Kollege), Sönke Korres
(Paletten Helmut), Erik Roßbander (Messer-Werner), Till Huster (Günther ohne
Hände), Dieter Dost (Halbierter Herbert), Michael Sombetzki (winkender
Kollege), Clarissa Schröter (Sekretärin), Jürgen Koßel (Kettensägen-Rudi), Tom
Müller (Wolfgang, der Hiwi), Douglas Welbat (Kopfhörer-Paul), Dierk Rademacher
(Klaus ohne Kopf) Produktionsfirma: Trigon Film Produktion: Michael Sombetzki Regie: Jörg
Wagner, Stefan Prehn Drehbuch: Jörg Wagner, Stefan Prehn Kamera: Matthias Lehmann Ton: Ronny Schmidt Schnitt: Andrea Stabenow Special Effects: Christian Lau, Doug Gerbode Verleih: KurzFilmAgentur Hamburg,
Friedensallee 7, 22765 Hamburg (verleih@shortfilm.com) Erstaufführung: 2001 Anolis Entertainment 18.10.2002 Deutschland 2001 9:22 Minuten (+ Zusatzmaterial: Interview
mit den Regisseuren Stefan Prehn und Jörg Wagner 37:17; Interview mit
Hauptdarsteller Konstantin Graudus 14:30; Interview mit Douglas Welbat alias
Kopfhörer-Paul 7:22; Björn Hellmark alias Charlie Graul – Douglas Welbat über
die Hörspielserien Macabros und Larry Brent 13:56; Die Spezial-Effekte im
Detail 5:05; Storyboard – Filmvergleich 3:20; Hidden Feature 2:35) 1 Kapitel, 35mm 1,66:1, Deutsch Dolby 2.0;
Untertitel: --; Ländercode: 2
DVD-5 FSK: 16
Klaus hat gerade seinen
Führerschein für Gabelstapler erhalten und ist auf dem Weg zu seinem ersten
Arbeitstag mit dem neuen Gefährt. Dort angekommen macht er erst mal einen
Rundumcheck, um dann gleich seiner neuen Tätigkeit nachzugehen. Natürlich läuft
am ersten Arbeitstag nicht alles glatt, aber was nun passiert, darauf hat ihn
kein Schulungsvideo vorbereitet...
Mehr
zu verraten, würde heißen, den ganzen Spaß zu verderben – auch wenn jetzt
Fragen aufkommen, warum dieser Film bei Anolis auf DVD veröffentlicht wurde.
Da dieser Kurzfilm nicht nur auf dem Fantasy Filmfest (als Vorfilm von
Jason X!), sondern auch auf etlichen anderen Festivals lief, und
in Valencia mit dem Preis des französischen Senders Canal+ (auch für einige nette Filme mitverantwortlich!) ausgezeichnet
wurde, kann er hier nicht so verkehrt sein. Er wurde sogar auf ARTE und Premiere ausgestrahlt, was ja für einen Kurzfilm dieser Art mehr als
erstaunlich ist. Damit man als Zuschauer in den vollen Genuss des Streifens
kommt, sollte man auf jeden Fall mit der Einstellung, einen Lehrfilm zur
Arbeitssicherheit zu sehen, an das Werk herangehen. Denn das ist er schließlich
auch, wie man unschwer an der Erzählerstimme von Egon Hoegen erkennen
kann, der sich jedem Zuschauer von Der 7. Sinn in den Gehörgang
eingebrannt haben dürfte. Von der ersten Minute an meint man zu wissen, was von
nun an passiert – es ist schließlich ein Film zum Schutz vor Arbeitsunfällen,
und die sind doch alle gleich, oder? Nicht ganz, denn die beiden Hamburger Regisseure Jörg Wagner und Stefan Prehn liefern vielmehr eine Parodie zu den Vorbildern ab. Doch
wer eine Komödie erwartet, ist schief gewickelt, denn das Motto lautet „Monte
Python meets Peter Jackson“ – mehr wird aber wirklich nicht verraten, sonst
verderben sich die Leute, die ihn bislang noch nicht erleben durften, wirklich
noch den Spaß! Realisiert wurde der Kurzfilm mit Mitteln der Filmförderung Hamburg, Niedersachsen
und Schleswig Holstein (da sage noch
jemand, die würden nur hochtrabendes Zeug unterstützen!). Damit wurde dann auch
das Engagieren der teilweise recht bekannten Schauspieler ermöglicht, die einen
nicht unwesentlichen Beitrag zu der Atmosphäre und Routiniertheit beitragen.
Bislang war das Werk nur als Bonus auf der DVD von Curiosity & The Cat enthalten, doch bereits damals wurde eine eigene Scheibe von
Anolis geplant. Die Bildqualität ist absichtlich an den Stil der
70er Jahre angelehnt, was natürlich auf den ersten Blick Abzüge bringt – was
allerdings auch auf den zweiten Blick stört ist die fehlende anamorphe
Kodierung. Das Bild ist körnig und es gibt Bildrauschen, doch die Abtastung des
35mm Masters wurde sauber vorgenommen – außerdem handelt es sich hierbei um
eine Produktion, die nicht viel Geld in entsprechende Optimierung stecken
konnte. Der Ton ist auf ähnlich adäquaten TV Niveau, was aber, bis auf wenige
Ausnahmen, nicht störend auffällt. Das sehr schön aufgemachte, passende Menü
beherbergt neben dem eigentlichen Film und einem Hidden Feature auch noch eine
verhältnismäßig große Menge an Zusatzmaterial. Dieses hat alles in allem etwa
die neunfache (!) Länge des Kurzfilms – da kann keiner von Star Wars und Konsorten mithalten! Das Interview mit den beiden
Regisseuren gibt einen äußerst interessanten Überblick zum Filmschaffen, von
den Anfängen bis hin zu Realisierung und kleinen Begebenheiten am Rande, wobei Jörg Wagner seinen zurückhaltenden Partner Stefan Prehn nicht immer zu Wort kommen lässt – leider ist das ganze
Gespräch ein wenig leise und es wurde, wie die ganze DVD, in keine Kapitel
eingeteilt, was bei der Länge schon wünschenswert wäre. Der Hauptdarsteller Konstantin Graudus zeigt sich sehr humorvoll und sympathisch, während er
einige Infos zum Dreh und Drumherum ausplaudert. Douglas Welbat merkt
man an, dass er seinen Stellenwert als Schauspieler kennt, allerdings trotzdem
gerne Auskunft zu der Arbeit und dem Projekt gibt – hier gibt es kleine
Ausfälle beim Bild zu beklagen. Der zweite Teil des Interviews mit ihm dreht
sich um seine Arbeit bei den Macabros und Larry Brent Hörspielen, und ist wahrscheinlich auf der DVD, weil es
sich gerade so ergeben hat. Die Spezial-Effekte im Detail bieten einen guten
Einblick in die diesbezüglichen Arbeiten beim Film, sind aber leider etwas kurz
geraten.
Prädikat: Pflichtkauf
– vor allem auf DVD und für den äußerst niedrigen Preis !!!
© Heiko Henning
22.5.2003