Screem #19

DIN A5 60 Seiten (Beilage 24 Seiten)

Auflage:         circa 175 Exemplare

ISSN       0947‑4447

3.1999 550

Walther Wiesheier

Badanger      33

91358  Kunreuth

Acht Seiten weniger im Hauptteil, dafür hat die Beilage das doppelte dieser Seitenzahlen hinzubekommen. Für das Cover wurde wieder mit einer Grafik (diesmal ein Friedhof) herumgespielt, was optisch auch ganz gut rüberkommt. Ansonsten ist die Plazierung der Bilder (partiell unscharf) etwas konfus, zumal auf einer Seite beispielsweise Buchcover einmal auf voller Spaltenbreite und dann auf halber eingesetzt werden. Ähnlich ist es mit dem Text, der teils doch sehr merkwürdige Gestalt annimmt – da kann es schon mal vorkommen, daß kurze Zeilen irgendwo unmotiviert auf der Seite herumstehen. Ansonsten ist das Layout jedoch solide und weiß den Inhalt zu vermitteln, wenn auch die ewigen Hinweise auf den Textanschluß auf der nächsten Seite stören.

Alles was nicht mehr in die reguläre Ausgabe paßte, erscheint separat als Screem News, die (wie könnte es anders sein?) einzeln natürlich auch im Internet zu haben sind. Einen interessanten Einstieg gibt es mit einem Artikel über den Autor Michael Crichton (Jurassic Park, Congo, Twister), der einige nette Seiten hervorhebt. Als Zusammenfassung des Filmgeschehens sind die Pix ganz gut, wenn auch nicht allumfassend – hier bekommt der Leser einen recht guten Überblick zu den vielen aktuellen Streifen, wenn auch manche Beschreibungen ausufern. Heroinnen-Horror gibt Denkanstöße zu dem momentan auftauchenden Phänomen der starken Frauen im Horrorfilm, doch leider geht Walter dabei nicht weiter in die Tiefe. Mittlerweile zum Standard gehört die Rubrik über Akte X Erscheinungen – hier ist die Frage, wer das noch alles kaufen soll. Kevin Williamson ist ein vielversprechendes Drehbuch Talent und das kann Peter Osteried in seinem Artikel auch gut an den Mann bringen. Und auch an Screem geht die Schwemme der Uncut Distributoren nicht spurlos vorüber, wie die Bestandsaufnahme zu Screen Power zeigt. Ronald M. Hahn gehört zu einem der angesehensten deutschen Autoren aus dem phantastischen Bereich, und so ist das Interview, welches Marcel Feige mit ihm geführt hat, auch für jeden Leser aus diesem Bereich zu empfehlen. Ähnlich ist es mit Michael Siefener, der ebenfalls von Herrn Feige ausgefragt wurde. Die Comicrezensionen haben leider das Problem, daß der eine Rezensent sich zu sehr zurückhält und der andere die gesamte Handlung aufzählt. Bei Schwarz auf weiß ist es fast genauso, denn auch hier wird entweder zu viel oder zu wenig von dem Inhalt preisgegeben. Die Verwandlung von Alexander Amberg ist zwar ganz nett zu lesen, begeistert letztendlich aber nur durch den Schlußplot. Genau anders herum ist es bei Fast Food, denn Markus Korb versteht sich gut darauf, die Geschichte zu entwickeln, enttäuscht aber letztendlich beim Höhepunkt ein wenig.

Prädikat:           Etwas durchwachsene Ausgabe, aber doch lesenswert !!!

© Heiko Henning

15.6.1999