Spookie         #1

DIN A6 44 Seiten

Auflage:         150 Exemplare

12.4.1996  250

Ivo Scheloske

Odenwaldstraße 3

61352 Bad Homburg v. d. Höhe

Ein DIN A6 Fanzine mit Hochglanzcover in Farbe für 2,50? Gibt's so etwas? Markus Janda (welcher das X‑Tro mit gegründet hat) macht es möglich! Die Druckqualität (partiell etwas dunkel) durchaus ist vergleichbar mit der von X‑Tro oder Morgengrauen – das Layout ist noch ein wenig experimentell und an das des "großen Bruders" angelehnt, doch das stört weniger, da trotz einiger Experimente (und kleiner Fehler) schon etwas durchgängiges zu erkennen ist.

Gleich zu Anfang wird darauf hingewiesen, warum dies nicht wieder nur ein weiteres Fanzines zum Film ist – hier zählt die Individualität! Und so gestalten sich dann auch einige der Beiträge – persönliche Gedanken, die teils wesentlich mehr Gehalt haben, als in allen professionellen Publikationen zusammen. Die Betrachtung von 12 Monkeys ist ein gutes Beispiel für diese Richtung – äußerst informativ und zum Glück fast frei von lästigem "Mainstream Gequatsche"! Der erste Teil des Artikels über James Cameron und seine Filme vergleicht zwar nur vornehmlich Piranhas 2 (das erste Werk) und Terminator (den ersten großen Erfolg) miteinander, doch alles Weitere kann dann ja noch in dem zweiten Teil folgen. Das Portrait des Filmkomponisten Christopher Young ist ebenfalls nicht gerade erschöpfend, doch Torsten Michael faßt die wichtigsten Stationen des Schaffens zusammen. Das Interview mit Michael Soavi ist bereits in der Nummer acht von X‑Tro erschienen, wo es auch (im Gegensatz zu dieser Veröffentlichung) in voller Länge abgedruckt wurde – nette Zwischenmahlzeit. Als essentiell kann man dann die Impressionen einer Ausstellung bezeichnen – Ivo Scheloske faßt im Groben alles zusammen, was man über diese "Monsterausstellung" wissen sollte. Einen kleinen Anstoß in Richtung 50er Jahre gibt es ein Review zu der Fernsehserie Quatermass – sehr interessant zu lesen, aber doch etwas knifflig, da es anscheinend keine Aufzeichnungen hiervon gibt. Zum Abschluß kann man sich dann noch an einem Interview mit dem Comiczeichner Mathias Neumann (Space Rat) "sattlesen", welcher von Markus gut "verhört" wird.

Prädikat:           Mehr als willkommene Abwechslung auf dem Filmmarkt !!!

© Heiko Henning

17.5.1996