DIN A5 40 Seiten
Auflage: 50 Exemplare
5.1996 400
Michael
Breuer
Niessenstraße 19
51103 Köln
Das
Layout fällt diesmal auf anhieb positiv ins Auge – ebenso die gute
Kopierqualität, die nur an wenigen Stellen an ihre Grenzen stößt.
Die
enthaltenen Gedichte und Lyriken sind diesmal etwas in der Überzahl, erfüllen
ihren Zweck jedoch recht gut. Mit Doro
Fonn ist eine Mitarbeiterin aus alten Tagen zum Tänzer zurückgekehrt – ihr Nachtspaziergang
strahlt eine wunderbare Naivität und Einfachheit aus, daß man den Text
genießen kann, ohne ich groß über etliche Gedankengänge des Autors nachdenken
zu müssen. Ein Berg aus Sand von Michael Breuer ist ebenfalls gradlinig
ausgelegt und unterhält entsprechend. Ein Kaleidoskop
ist sicherlich nicht so kompliziert wie die Situation, in welche Arnold Reisner seine Hauptprotagonistin
verwickelt – was er auf jeden Fall beweist ist eine unschlagbare Art von Humor,
derben Ideenreichtum und ansprechenden Schreibstil. Mit Ein Glas voll August beweist M.
Angerhuber wieder einmal, wie gut man mit Lyrik umgehen kann, ohne dem
Leser das Konsumieren zur Qual zu machen. Ob Plattenrezis bei diesem Fanzine nun gerade angebracht sind, sei
dahingestellt – Michael weckt jedoch
teils das Interesse, wenn der Musikgeschmack des Lesers in die musikalische
Richtung tendieren sollte. Etwas vorhersehbar, aber dennoch gut lesbar ist Die Krähe – Petra Wolf übertreibt zwar bisweilen beim fabulieren, dieser kleine
Makel hält sich jedoch in Grenzen. Vom
Ende der Dinge und Zwei Freunde und
ein Gummiboot in Ankara – Michael schreibt
wieder, wonach ihm der Sinn ist (vor allem die Gefühlswelt und der damit
verbundene Suff) und unterhält damit auf seine eigene Weise. Leider ist die
Pointe von Les Choses Éternelles schon vor dem Finale zu erahnen – M. Angerhuber schafft jedoch das Kunststück, durch den Stil
trotzdem zu überzeugen. Einen Zusammenbruch
provoziert Bernd Krosta bei dem
Hauptdarsteller seiner gleichnamigen Geschichte – Endzeit in reiner Form!
Prädikat: Wider eine recht ausgewogene Mischung
– gut präsentiert !!!
© Heiko Henning
10.7.1996