DIN A4 48 Seiten
Auflage: ca. 150 Exemplare
3.1999 900
Oliver
Schätzlein
Frankfurter
Straße 3
97292 Uettingen
Ein
halbes Jahr ist vergangen und es machten sich einige Gerüchte um Probleme
innerhalb der Clubleitung und die Auflösung breit. Jetzt hat sich ein anderer
Layouter gefunden und damit ist der bisherige Verantwortliche (der Clubleiter Oliver selbst) entlastet. Natürlich
beeinflußt dieser schon das Ergebnis dieser Ausgabe – acht Seiten mehr und
einen völlig anderen Titelschriftzug fällt als erstes ins Auge. Bei näherem
Hinsehen entdeckt man dann ein schlich gehaltenes Layout und kleinere Fehler
wie das nicht 100%ige Inhaltsverzeichnis. Die Erscheinungsweise wurde auf zwei
Nummern im Jahr heruntergesetzt – der Clubbeitrag beträgt dafür auch nur noch 25,--DM!
Die
Inhalt setzt sich aus Beiträgen der Mitglieder zusammen – hauptsächlich
Geschichten und kurze Gedichte, aber auch Schilderungen, wie sie zum Autor Clive Barker gekommen sind. Diese
Schilderungen gehen teils sogar über das übliche „Als ich das erste Buch von
ihm las, wurde ich sein größter Fan“ hinaus. Die Kurzgeschichten haben, wie
beispielsweise Rache von Peter Voigt, fast alle kaum etwas mit
dem Werk von Barker zu tun und doch
finden sich Ansätze, die auch in seinen Erzählungen zu finden sind. Ohne Ausweg von Mario De Luca ist für seinen Inhalt etwas zu kurz geraten, weshalb
die Geschichte verworren erscheint. Die
Vision von M. K. Wasinski kann
leider bei der Darstellung des Tages einer Ameise nicht sonderlich überzeugen,
weshalb die Story mit aufgesetzter Moral auch weniger unterhaltsam ist. Bis zum bitteren Ende von Marc Wiswede hat ebenfalls ein Problem
mit der logischen Schilderung, doch was vor allem stört ist die fehlende
Auflösung beim Ende. Die Ewige Stadt von
Oliver Zschenker gibt sich vor allem
Mühe bei der Beschreibung der örtlichen Gegebenheiten, vergißt aber auch die
Figuren nicht – was nur ein wenig stört sind die etwas kitschigen Auswüchse. D’Amour’s Hölle! von Mario De Luca ist an sich betrachtet
eine relativ solide Dämonengeschichte – bei der Verwendung eines Charakters von
Barker kann er jedoch nur
durchfallen. Von Menschen und anderen
Monstern erzählt Uwe Klötzer und
verfängt sich dabei n den gleichen Fallen wie sein Vorgänger – er nimmt eine
Figur (hier Pinhead) und versucht
vergeblich mit ihr herum zu experimentieren. Der Literaturgott von Tobias
Bachmann ist da schon deutlich findiger – seine Idee mit Edgar Allen Poe, der Barker als Nachfolger für diesen Titel
haben möchte ist sehr interessant, wenn auch leider eher laienhaft umgesetzt.
Bei Der Wolfsorden zeigt er ein
besseres Geschick mit den Worten, wenn auch hier Feinheiten ins Auge fallen. Granni in Italien von Ronny Förster bringt einen
humoristischen Abschluß, der einiges wieder herausreißt.
Prädikat: Teils ambitionierte Hobbyschreibe –
leider auch teilweise eher schwach !!!
© Heiko Henning
9.9.1999