DIN A4 56 Seiten
Auflage: ?
4.1996 650
ISSN 0949 – 6246
Christian
Schüchel
Wallauer
Straße 1
65239 Hochheim am Main
Die
Überraschung ist perfekt: X‑Tro wird
jetzt professionell vertrieben. Wer also seine Ausgabe beim Kiosk kaufen will,
wird jetzt vielleicht Glück haben! Die Auflage wurde dadurch bedingt gesteigert
– die Qualität des Druckes (soweit dies noch möglich war) auch. Das Layout ist
leider (durch den vollzogenen Führungswechsel?) um eine Nuance unausgereifter,
als es bei der letzten Nummer der Fall war, doch auch das fällt nur an wenigen
Stellen auf.
Guido Keller stößt mit Ich hab den
Hill Street Blues den Leser mit seinen eingefahrenen Lesegewohnheiten vor
den Kopf – genau damit trifft er jedoch auch den Grundtenor dieser Ausgabe –
die Kontroversität – auch wenn der Inhalt dabei etwas verlorengeht. Als
essentiell für alle Fans kann man den Artikel zu Oliver Stone von Marc Rybicki bezeichnen – der Regisseur
wird mit seinen Werken zusammen sehr intellektuell durchleuchtet, ohne daß der
Konsum des Textes dem Rezipienten Mühe bereiten sollte. Deplaziert wirkt die
Einstimmung auf die 68. Oscarverleihung,
da dieser erst nach dem Geschehen erscheint und dadurch an Brisanz verloren hat
und außerdem nur ein weiterer ist, welcher dem Medienkonsumenten dieser Tage
untergeschoben wurde. Leider etwas kurz, jedoch sehr interessant ist das
Interview mit dem Regisseur Marc Caro (Delicatessen, Die Stadt der verlorenen Kinder), welcher von Ivo Scheloske sehr geschickt ausgefragt wurde. Gut beleuchtet wird
ebenfalls die Serie Space: Above And
Beyond, welche sicherlich nicht unumstritten ist. Unumstritten lesenswert
ist auch jeden Fall André Günthers
Bericht über diese teure SF Serie, die scheinbar eine Kriegsserie mit SF als
Hintergrund ist. Michele Soavi (Deliria, Dellamorte Dellamore) dürfte vielen schon durch seine Arbeit als
Regisseur ein Begriff sein, doch Nicole
Iskra und Ivo Scheloske verstehen
es sehr gut, alles nur erdenklich Interessante aus dem Mann herauszuholen und
es in einer äußerst gut zu rezipierenden Form wiederzugeben. Etwas deplaziert
erscheint zunächst der Artikel über Johnny
Depp, doch Christian Schüchel macht
schnell auf beeindruckende Weise klar, wie sehr der Schauspieler doch
eigentlich mit dem Genre verbunden ist. Wahre Perlen gibt Daniel Hasenfuß in Exground
on screen preis – hier wird der lobenswerte Versuch gestartet, einmal ohne
das lästige Diktat der großen Filmindustrie zu arbeiten. Ein Portrait zu dem in
Star Trek TNG Commander William T. Riker spielenden Jonathan Frakes gibt Marc Rybicki zum Besten – auch für
einen nicht "Trekker" nett zu lesen. Im Fundus bekommt man dann abermals sehr interessante Perlen
vorgestellt. In Cineflash und Videoflash kommen dann hingegen wieder
die größeren Produktionen zu Wort. Der Mediamix
bietet dann wieder einen äußerst gelungenen Abschluß mit reichlich
Informationen – essentiell!
Prädikat: Der Sprung ins Profilager – endlich
wieder einer, der ihn verdienter weise geschafft hat !!!
© Heiko Henning
19.4.1996