DIN A4 68 Seiten
Auflage: 500 Exemplare
8.1994 800
ISSN 0946‑5154
Michael
Marrak
Weinbergstraße 25
72667 Schlaitdorf
Erst
acht Monate nach der zweiten Publikation aus der Edition Zimmerit erscheint die Nummer drei – wieder (wie die eins)
als Andromeda.
"Koloniegeschichten" sind das Thema dieses Bandes. Graphisch ist das
Ganze etwas "kantig" ausgefallen, doch das stört nicht weiter. Die
Aufmachung ist nicht ganz so gut gelungen, wie bei den vorherigen Nummern, doch
eine stetige Steigerung kann man auch nicht erwarten.
Achim Mehnerts Traumkristalle dreht
sich um die Unergründlichkeit neuer Welten – er macht mit seiner Schreibe
glaubhaft klar, daß alles Unbekannte nicht unbedingt schlecht sein muß. Der zwölfte Baran ist eine typische
Kolonie Geschichte – Forscher ergründen eine neue Welt und lernen die Kultur
kennen, was Arno Behrend auch sehr
überzeugend in Szene gesetzt hat. Das
Geheimnis von Arcole versucht Axel
Kruse zu lösen – er gleitet dabei zwar leider teils kurz in gewisse
Klischees ab, bietet ansonsten jedoch äußerst gute Unterhaltung. Durch etwas
mangelnde Charakterisierung ist Umstände von
Robert Musa nicht so begeisternd –
eine nette Schlußpointe ist eben nicht alles. Genialen Schreibstil beweist
wieder einmal Michael Marrak mit Schweigender Gezeiten Geister – es sind
deutliche Motive der "großen Alten" zu erkennen, doch der Autor
kopiert Lovecraft nicht, er versetzt
ihn vielmehr in die Neuzeit. Der Clown hingegen
kann man als eine Art sozialkritische Parabel ansehen – Peter Trabert stellt den andersartigen, der zu seiner
Andersartigkeit steht als Außenseiter deutlich hervorstechen. Was diese letzte
Geschichte jedoch – im engeren Sinne – mit dem Thema dieses Bandes zu tun hat,
bleibt schleierhaft, zumal sie eine recht große Seitenzahl für sich in Anspruch
nimmt.
Prädikat: Eine phantastische Sammlung von
faszinierenden Geschichten – nur zu empfehlen !!!
© Heiko Henning
1.11.1996