Prinz Stefan trat in den Salon. So frisch gebadet strahlte er wie der Sonnenschein.
Er ging auf Merian zu und nahm sie zärtlich in die Arme. Es herrschte Stille. Man hörte die Herzen schlagen. Erst nach einer Weile begann Merian das Schweigen zu brechen: „Endlich bist du wieder da.“ flüsterte sie. Und der Prinz drückte sie noch mal fest an sich.
„Ja, jetzt haben wir endlich unsere Ruhe. Der böse Zauberer wird uns nicht mehr belästigen.“, meinte Stefan und strich Merian über das Haar.
Beide setzten sich an den verschnörkelten kleinen Tisch und der dampfende Tee wurde eingegossen. Die aus feinem Porzellan gearbeiteten Tassen hielten sie an den Mund und nippten vorsichtig an dem bräunlichen Getränk. „Heute Abend werden wir eine große Siegesfeier veranstalten, alle sollen kommen. Ich habe auch die drei Feen eingeladen,“ sprach Stefan und nahm noch einen Schluck von dem heißen Tee.
In der Küche war mittlerweile ein reges Treiben. Die Oeuvre wurden vorbereitet, Fässer mit Bier wurden angeliefert. Lendor packte kräftig mit an und brachte die Fässer in den kühlen Keller.
Es fing an zu dämmern und Merian stand vor ihrem großen Schrank in der Kammer und überlegte, was sie anziehen sollte. Sie entschied sich für das lange, samtige, grüne Kleid, das ihre Schönheit unterstrich. Mit ein paar Nadeln steckte sie ihre goldenen Locken hoch. Sie puderte ihren feinen Teint und malte sich die Augen mit einem Kajaalstift an, so das sie einen besondern Glanz erhielten.
Es war schon dunkel, als die ersten Gäste ankamen. Der Saal war hell erleuchtet und füllte sich allmählich. An der langen Tafel nahm Merian neben ihrem Prinzen platz, der an seinen Becher klopfte und um Ruhe bat. „Wir haben uns heute versammelt, weil endlich Frieden über unser Land eingekehrt ist. Der böse Zauberer Dunan ist besiegt und damit haben sich neue Tore für uns geöffnet.“ Der Prinz sah zu den drei Feen, die am anderen Ende der Tafel saßen und nickte ihnen zu. „Das Reich der Feen ist uns nun zugänglich geworden und mit ihm der Baum der Erkenntnis. Jeder kann nun die Früchte essen und sein Bewusstsein erweitern. Jetzt hebt eure Becher und lasst uns darauf anstoßen.“ Ein Raunen ging durch den Raum und es klagen die Becher.
Die Musik fing wieder an zu spielen und die drei Feen tanzten. Kaum berührten sie den Boden und schwebten anmutig über die Tanzfläche. Hinten in einer Ecke stand Lendor, er war deutlich zu sehen, er überragte alle durch seine Größe. Verträumt schaute er sich den Tanz der Feen an, doch dann erhob sich Prinz Stefan noch einmal und es wurde wieder still im Saal. Er rief nach Lendor und dieser ging mit pochendem Herzen auf den Prinzen zu. „Du sollst ab jetzt immer mein Begleiter sein, da du dich so tapfer an meiner Seite geschlagen hast“ sprach Stefan und überreichte Lendor eine Anstecknadel mit dem Wappen des Königreichs. Sie war auf rotem Samt gebettet. Dankbar nahm Lendor die Auszeichnung entgegen. Die Worte steckten ihm im Hals, so stammelte er die Worte: „Ich danke euch. Immer will ich euer Begleiter sein.“ Noch mal wurden die Becher gehoben und einige klatschten laut vor Begeisterung. Langsam neigte sich der Abend dem Ende zu. Viele der Gäste waren schon gegangen.
Als dann auch noch die letzten gingen nahm Stefan Merian an die Hand und führte sie ins Gemach. Merian setzte sich vor den großen Spiegel und nahm sorgfältig die Nadeln aus dem Haar, das dann lockig auf ihre Schultern fiel. Stefan half ihr aus den Gewändern. Hinten am Kleid knüpfte er die Bänder auf und der Stoff fiel leicht zu Boden. Ihre perlmutfarbene Haut schimmerte im Kerzenschein.
Auch Prinz Stefan entledigte sich seiner Sachen und legte sich ins königliche Himmelbett. Er zog den Vorhang vor und Merian schlüpfte zu ihm unter die warme Bettdecke. Sie legte ihren Kopf auf Stefans Schulter. Ein Wohlbehagen durchlief ihren Körper. Stefan fing an über ihren samtigen Körper zu streicheln. Er fuhr mit seiner Hand die Beine entlang. Dann hoch zu ihren kleinen festen Brüsten. Er glitt in sie hinein und in immer rhythmischeren Bewegungen gelangen sie zum Höhepunkt. Bei geschlossenen Augen sah Merian ein Flimmern und zitterte am ganzen Körper.
Ein Glücksgefühl kam über sie. Ist das das vollkommene Glück, wenn der innere Frieden einkehrt? Es herrscht Frieden im Land und in den Seelen. Das muss das vollkommene Glück sein, wonach Merian gesucht hat. Hat sie es nun gefunden?
Regine Friedel