Volker Sassenberg
Abseits der Wege
1: Unweit
Universal, Deutsche Grammophon
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Sprecher: Heinz Ostermann (Erzähler), Timmo Niesner (Gaston Glück), Stefan Krause (Dungring), Hannes Maurer (Halmir), Diana S. Borgwardt (Myrell), Karl Schulz (Purpurner Prüfer), Jürgen Kluckert (Tebald Glück), Reiner Schöne (Orton Wasserpforte), Martina Treger (Motzblatter), Volker Sassenberg (Knorpelgnom Po), Heinz-Werner Krähkamp (Hauptmann Heldentod), Tim Moeseritz (Calypso), Raimund Krone (Chronist), Valentina Singott (Lyssandrer), Christian Gaul (Novize), Maria Sumner (Träumende)
Produktionsfirma: Decision Products, Deutsche Grammophon, Universal Music Strategic Marketing
Produktion: Volker Sassenberg
Regie: Volker Sassenberg
Drehbuch: Andreas Gloge, Mark Sifrin, Volker Sassenberg
Musik: Matthias Günthert, Volker Sassenberg
Tontechnik und Schnitt: Erik Anker
CD: 0602517089921
CD 16.2.2007
Booklet 4 Seiten
77:52 Minuten 10 Tracks
Inhalt:
Die schwache, fast schon geisterhafte Stimme eines Mädchens haucht geheimnisvolle Worte, die für den mitschreibenden Novizen keinerlei Sinn ergeben. Der ehrwürdige Chronist erkennt jedoch die Zusammenhänge und informiert die Prüfer über die Gefahren durch das Welkenwerk. Gaston Glück ist zusammen mit seinen Freunden Dungring und Halmir auf der Suche nach einem Wesen, welches für ihn bei dem bevorstehenden Rennen gewinnen soll. Selbst die beiden Begleiter wissen jedoch nicht, was er genau für ein Wesen sucht – bis sich ein Knorpelgnom in das Hinterteil von Dungring verbeißt. Mit Hilfe einer Motzblatter, einer garstig schimpfenden Pflanze, gelingt es Gaston den Gnom in einen Sack zu bugsieren. Doch die Freude über den Po getauften Fang währt nur kurz, denn zuhause bei seinem Vater Tebald in Tiefenhag wartet bereits ein Purpurner Prüfer auf ihn, damit er ihn in das Bruderdorf Kaltbrunnen führt…
Meinung:
Das klingt nicht nur inhaltlich nach einer Fantasy Geschichte, die an Der Herr der Ringe angelehnt ist – auch beim Hören drängt sich dieser Eindruck auf. Das liegt nicht nur daran, dass mit Timmo Niesner und Stefan Krause die Synchronstimmen von Elijah Wood (Frodo Beutlin) und Billy Boyd (Pippin) gewählt wurden. Auch der Handlungsort, ein kleiner und ruhiger Ort, kurz vor einem großen Fest, dient als Ausgangsort für den Kreuzzug gegen das Böse – erinnert in den Schilderungen dem Auenland mit all seinen phantastischen Bewohnern. Diese sind größtenteils bekannt (wie Gnome) oder zumindest archetypisch (Riesen, Feen, beschworene Geisterwesen), aber mit neuen Namen versehen. An diesem Punkt hören die Anleihen allerdings schon auf, denn Fantasy und ihre Gestalten gab es auch schon lange vor John Ronald Reuel Tolkien, der sich seinerseits dort bediente. Bei der Musik versucht man sich derweil ganz klar von dem filmischen Vorbild – und auch dessen Hörspiel Version – zu unterscheiden. Statt der bombastischen Orchester wird leichtere, teilweise sogar fröhliche Kost geboten, die immer entsprechend den dramaturgischen Momenten reagiert. Bestimme Elemente fallen sofort auf und erinnern ganz klar an Gabriel Burns – kein Wunder, sind beide Scores doch von Matthias Günthert und Volker Sassenberg (auch verantwortlich für die an jüngeres Publikum gerichtete Serie Point Whitmark) himself. Auch bei den Stimmen gibt es Gemeinsamkeiten: Jürgen Kluckert (unter anderem Synchronstimme von Morgan Freeman, Chuck Norris, Danny Glover), der Erzähler von Gabriel Burns, zieht gekonnt als ein geheimnisvoller Wirt und Vater der Hauptfigur den Hörer in den Bann des Charakters. Auch die restlichen Figuren sind sehr gut bis gut besetzt, wie man es bei Volker Sassenberg nicht anders gewohnt ist – der Perfektionist hat es sich mit der Rolle des Knorpelgnoms diesmal sogar nicht nehmen lassen selbst eine Stimme zu übernehmen. Einen recht großen Part übernimmt Heinz Ostermann (Kammerschauspieler und Hörspielsprecher) als Erzähler – für ein Hörspiel ein eher ungewöhnliches Element. Werden andernorts besonders actionreiche akustische Effekte in den Vordergrund gestellt, so treten diese – stets passend und perfekt inszeniert – eher in den Hintergrund. Wie ein trauter Buchonkel oder Erzähler bei einem Theaterstück schildert er einen Großteil des Geschehens und sorgt so für deutlich mehr Plastizität der Szenen. Auf diese Weise, und durch die ruhig aufgebauten Spannungsbögen, kommt die Intensität mehr einem guten Buch, als einem Film ohne Bild nahe, was eine angenehme Abwechslung zum sonstigen Trend in der Branche darstellt und der Geschichte sehr zugute kommt. Hier gilt es auch genauer hinzuhören, denn die Informationen über die wahren Hintergründe werden meist nur in Anspielungen, oder eben das Hinweisen auf Fakten die jetzt nicht preisgegeben werden, geschildert. Bei diesem Auftakt wird der Leser in den Bann einer Welt gezogen, ohne jedoch genau zu wissen worauf er sich einlässt, was einen unglaublichen Reiz des Verborgenen auslöst.
Ausstattung:
Diese erste Folge macht vom Inhaltlichen, über die brillante Inszenierung mit ebensolchen Sprechern bis hin zum edlen CD Case, welches man sonst nur von SA-CDs her kennt, klar was der Hörer auch in Zukunft erwarten darf. Die Serie ist auf eine lange Laufzeit ausgelegt und bereits im Vorfeld wurde klar, dass der Zug in die gleiche Richtung wie der von Gabriel Burns fährt. Erst wird der Hörer mit wagen Informationen heiß gemacht und dann mit etlichen Geheimnissen bis zur nächsten CD alleine gelassen. Schon vor Serienstart wurde dies durch spärliche Vorabinformationen deutlich, welche die Fantasie rotieren ließen. Das wird sicherlich wieder den einen oder anderen Hörer verschrecken, da nur wenige wirkliche Fortschritte in der Handlung zu vermelden sein werden, aber angesichts der großen Fanbase scheint das verschmerzbar. Auf jeden Fall gilt es wieder einmal ein weiteres Abo abzuschließen, um die Suchterscheinungen nicht allzu stark zutage treten zu lassen.
Fazit:
Eine neue Seriendroge von Volker Sassenberg – Gabriel Burns Faktor fest eingeplant !!!
© Heiko Henning
13.10.2008
Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.dg-literatur.de/content.php?content=produktDetail&barcode=0602517089921 (externer Link!)
Letzte Aktualisierung: 31.10.2024, 13:52 Uhr
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