Dan Shocker’s Burg Frankenstein #1
Schreckensnacht auf Burg Frankenstein

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Dreamland Production
http://www.ts-dreamland.de
Sprecher: Christian Rode (Erzähler), Rainer Schmidt (Robert Nordan), Konrad Halver (Udo Kranzer), Heidi Schaffrath (Monika Bolowski), Kerstin Draeger (Brenda Dawson), Norbert Langer (Bill Dawsen), Andreas von der Meden (Kommissar Berkmann), Fabian Harloff (Horst Kaicher), Peter Joseph Schmitz (Frankensteins Monster), Angie Bell (Barbara Schilling), Thomas Birker (Peter Querenz), Joschi Hajek (Brian Hill), Anne Kirchberg (Daniela „Danela” Gerlach), Melanie Eberlei (Elfie Simon), Olaf Böttcher (Polizist), W. Weber (Jörg Schilling), Said Hooboty-Fard (Norbert Baumann), Claudio Vorlauf (Militärpolizist), Thomas Vaterodt (Reiseleiter), Michaela Misof (Frau), Thorsten Schwantzer (1. Mann), Marc Andre Pippinger (2. Mann)
Produktionsfirma: Dreamland Production
Produktion: Thomas Birker
Regie: Thomas Birker
Drehbuch: Thomas Birker, Christian Daber
Musik: Tom Steinbrecher, Jean-Pierre Zwickel
Cover: Daniel Theilen
CD 12.2005
Booklet 4 Seiten
74:54 Minuten 20 Tracks


Inhalt:
Brenda Dawson erwacht nach einem Alptraum mit Frankensteins Monster als Hauptakteur scheißgebadet – ihr Mann Bill kann sie nur schwerlich davon überzeugen, dass alles nur ein böser Traum und keine Vorahnung war. In der Paradiso Disko am Rande von Darmstadt treffen sich die acht Freunde Peter Querenz, Barbara Schilling, Horst Kaicher, Jörg Schilling, Elfie Simon, Norbert Baumann, Udo Kranzer und Daniela Gerlach, genannt Danela. Am späten Abend kommt Udo auf Idee, sich in der nahegelegenen Burg Frankenstein den nächtlichen Kick zu holen, zumal dort angeblich damals Baron Frankenstein sein Wesen erschuf. Gesagt, getan – und so findet sich die Gruppe in eigens vom Initiator besorgten Kutten in den Gewölben der alten Burg wieder, um einen Ritus zu Wiedererweckung durchzuführen. Entgegen der Erwartung der Jugendlichen endet dieser jedoch nicht in schaurig schönen Momenten, sondern in einem Wettlauf ums Überleben…

Meinung:
Mit einer adäquaten und gut gesprochenen – aber ein wenig sterilen – Einführung beginnt diese gute Umsetzung der Dan Shocker (Larry Brent, Macabros) Geschichte. Die Idee der realen Begebenheiten, aufgrund derer Mary Wollstonecraft Shelley ihren Roman Frankenstein schrieb, ist für sich gesehen sehr interessant. Es werden zwar nicht alle Möglichkeiten dieser Überlegung konsequent umgesetzt, aber es gibt einige nette Ansätze – außerdem gilt es ja noch etwas für die anderen drei Teile der Heftroman Miniserie übrig zu lassen. Bei der Umsetzung der Geschichte erinnert fast nichts mehr an die vorherige dreiteilige Miniserie Mac Kinsey (basierend auf der im Marken Verlag erschienenen Heftroman Serie), mit der Dreamland Production im Jahre 2003 ihren Einstand auf dem Hörspielmarkt feierten. Damals fehlte vor allem die Atmosphäre und alles wirkte zwar nicht durchweg wie vorgelesen, doch die Betonung war zu aufgesetzt. Die musikalische Untermalung war interessant, passte aber nicht zum Inhalt und wurde zu heftig eingesetzt. Hauptkritikpunkt dürften allerdings vor allem die Amateursprecher sein, die eine von hölzern bis zu blumige Umsetzung des Textes darboten. Zwar sind auch beim ersten Teil von Dan Shocker’s Burg Frankenstein nicht nur professionelle Sprecher an Bord, doch bis auf wenige Ausnahmen fallen die sprachlichen Talente nicht negativ auf. Alleine Angie Bell ist noch mit dem Vorlesen so sehr beschäftigt, dass ihre Figur nicht nur sehr steif, sondern auch wenig lebendig wirkt. Demgegenüber kann auch der Chef des Labels, Thomas Birker, der es sich wieder nicht nehmen lässt eine Rolle zu übernehmen, klar punkten. Auffallend ist, dass vor allem die Jugendlichen mit Amateuren besetzt wurden – durch die lockere Sprache und den Frankfurter Dialekt bekommen die Rollen jedoch eine gewisse Authentizität. Was das Hörspiel dann auf das Niveau von kommerziellen Kollegen hebt, sind auf jeden Fall die professionellen Sprecher, die hier nicht nur routiniert, sondern auch offensichtlich teils mit Spaß an der Sache dabei sind. Andreas von der Meden (Skinny Norris/Morton – Die drei ???, Deutsche Synchronstimme von David Hasselhoff), Norbert Langer (Synchronsprecher von Tom Sellek, Burt Reynolds, David Naughton – American Werwolf) und Kerstin Draeger (Die Kinder vom Alstertal, diverse Rollen in: Ein Fall für TKKG, Locke, Hanni und Nanni) erfüllen somit nicht nur ihre Figur, sondern auch das Hörspiel angenehm mit Leben. Interessant sind die Besetzungen von Heidi Schaffrath (diverse Filmsynchronisationen, Morna Ulbrandson in Larry Brent) und Rainer Schmidt (diverse Synchron- und Dokumentationsarbeiten, Larry Brent) als Pärchen – dies ist gerade für Fans der Hörspielserie Larry Brent sehr lustig. Einen sehr guten Hintergrund liefert Christian Rode als gekonnter und adäquater Erzähler, wenn ihm auch teils zu viel Text beispielsweise zum Schildern der Umgebung gegeben wird. Die restliche Kulisse, sprich die musikalische Untermalung und vor allem die Effekte bieten ebenfalls eine große Steigerung zu der ersten Serie. Die Musik passt sich gut in das Geschehen ein und wirkt nicht mehr wie ein Fremdkörper. Die akustischen Effekte bieten ein wesentlich breiteres Spektrum und wirken insgesamt glaubhafter, wenn auch noch an mancher Stelle der Ton zu steril wirkt.

Ausstattung:
Die Aufmachung der CD ist schlicht und gelungen – das Cover von Daniel Theilen wirkt zwar etwas verschwommen und etwas seltsam gezeichnet, gibt aber den Inhalt recht gut wieder. Die Kapitelanzahl ist hoch und vor allem die Lauflänge ist beachtlich und schöpft das Medium erstaunlich bis aufs letzte aus. Sehr interessant ist das angefügte Interview mit Rainer Schmidt, welches für jeden Hörspielfreund einige essentielle Informationen bereithält.

Fazit:
Interessante Geschichte als lohnenswertes Hörspiel umgesetzt – Dreamland Production braucht den Vergleich mit kommerziellen Kollegen nicht zu scheuen !!!

© Heiko Henning
3.12.2007


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.ts-dreamland.de/burg_frankenstein.html (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 27.03.2024, 15:56 Uhr
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