J. C. Vaughn, Mark L. Haynes/Renato Guedes/Manny Clark
24 – der offizielle Comic zur TV-Kultserie
Cross Cult
Hardcover 265x172mm 12.2006 (USA 2006)
Redaktion: Christian Langhagen
Übersetzung: Christian Langhagen
Lektorat: Daniela Graf
Lettering: Amigo Grafik
Text: J. C. Vaughn, Mark L. Haynes
Bleistift: Renato Guedes/Manny Clark
Tusche: Renato Guedes/Manny Clark
Farben: Renato Guedes/Manny Clark
Originaltitel: 24
ISBN: 978-3-936480-40-5
157 Seiten 2400
Inhalt:
Die letzte Kugel: Jack Bauer hat seinen ersten Arbeitstag in der Counter Terrorist Unit, an dem er auch gleich Nina Myers kennenlernt und sofort in den ersten Fall hinein katapultiert wird. Moira O’ Neal gehörte zur Irisch-Republikanischen Armee – bis sie übergelaufen ist, und den Schutz der CTU benötigt. Denn ihre ehemaligen „Kollegen“ bei der IRA sind selbstredend nicht gerade erfreut über den Verrat aus den eigenen Reihen… Mitternachtssonne: Ein Flugzeug explodiert über Alaska – an Bord der Präsident von McGuckin Petrolium, der sich gerade auf dem Rückweg von seiner umstrittenen experimentellen Ölförderanlage in der Nähe eines Arctic National Wildlife Refuge befindet. Dieser Anschlag wurde wahrscheinlich von der terroristischen Vereinigung Morningside Dawn verübt, welche sich wahrscheinlich hinter der Gruppe G-Pace verbirgt, in die sich Jack Bauer eingeschleust hat. Nicht nur, dass die Verwicklungen der Gruppen immer verschlungener werden – auch die wahren Ziele erschließen sich teils noch nicht mal den wahren Mitgliedern der Ökoterroristen… Stufen: Die nächste Undercover Aktion gestaltet sich überraschend gefährlich, als es Bauer nicht nur mit den Salazar Brüdern persönlich zu tun bekommt – die ihm alles abverlangen – sondern auch noch eine Gruppe tschechischer Terroristen. Diese ist dabei neben den beiden anwesenden russischen und amerikanischen Außenministern auch noch gleich das restliche Hotel als Geisel zu nehmen. Unglücklicherweise befindet sich dort sowohl der CTU Agent, als auch sein „Handelspartner“, die nun zunächst einmal mit den Terroristen fertig werden müssen…
Meinung:
Nach etlichen anderen Serien hat nun auch 24 seine Manifestation als Comic gefunden – was angesichts des eigentlichen Reizes des Originals schon erstaunlich ist. Der Ablauf des Geschehens in realer Zeit ist nun nicht gerade einfach in gezeichneten Bildern zu realisieren. Mit etwa einer Stunde pro Doppelseite wird auf jeden Fall der Versuch unternommen, diesen Schlüsselreiz zu transportieren. Das funktioniert relativ gut – auch wenn es in diesem Comicband nicht wirklich notwendig ist, da hier ganz andere Dinge die Spannung erzeugen. So erfährt der Leser endlich gewisse Dinge, die im TV angesprochen, aber nie wirklich gezeigt wurden. Die letzte Kugel spielt beispielsweise etwa 18 Monate vor der ersten Staffel und es dreht sich um den ersten Arbeitstag von Jack Bauer bei der CTU. Mitternachtssonne liegt zeitlich irgendwo zwischen der ersten und der dritten Staffel und zeigt ein Ränkespiel, welches immer wieder neue Verwicklungen und Beteiligte offenbart, wofür auch die Serie steht. Stufen ist schlussendlich 6 Monate vor der dritten Staffel und zeigt die Vorgeschichte für den Salazar Plot, und was Bauer alles anstellen muss, um Undercover bei dem Drogenbaron zu arbeiten. Die Stories sind als reine Ergänzung zur Serie zu sehen, da sie für Leser, die noch keinen Kontakt mit dem Vorbild hatten, nur wenig Interessantes bieten. Zeichnerisch halten sich die Comics ebenfalls ganz dicht am Fernsehen – das ist indes wörtlich zu nehmen, denn das Dargebotene wirkt partiell fast schon durchgepaust. Renato Guedes hat offensichtlich direkt aus dem Vorbild übernommen, was unter anderem auch bei der Kolorierung zu sehen ist. Doch die ersten beiden Geschichten können trotzdem noch mit eigenständigem Stil überzeugen, da den Figuren und Hintergründen noch klare Comic Elemente verpasst werden. Die Panels weisen ein rasantes Tempo auf und erzeugen durch dieses adäquat Spannung, ähnlich der des Originals. Manny Clark kann mit seinen Leistungen nicht so sehr überzeugen, da seine Zeichnungen eher nach direkt abfotografierten und nachkolorierten Ausschnitten aus dem Filmmaterial aussehen. Die Figuren wirken teils montiert und unwirklich in ihren Körperhaltungen, was der Künstlichkeit noch einen draufsetzt. Im Laufe der Geschichte bessert sich dies und der Leser gewöhnt sich an den Stil, was zumindest zu einem guten Ende führt. Insgesamt sieht man allen drei Geschichten klar an, dass nicht nur der Name der Serie sondern auch die Darsteller (allen voran Kiefer Sutherland) so genau wie möglich ins andere Medium transportiert werden sollen, damit der Erfolg auch hier gesichert ist.
Ausstattung:
Nachdem bereits Die letzte Kugel bei der Amazon DVD Sonderverpackung der 5. Season dabei war, sind hier nun alle drei bis dato in den USA erschienen Comics zur mehrfach mit dem Emmy preisgekrönten Serie enthalten. Nachdem der Leser das haptisch sehr ansprechende Hardcover mit „Elefantenhaut“ aufgeschlagen hat, lächelt ihm das Vorwort von Redakteur und Übersetzer Christian Langhagen entgegen, in welchem dieser kein Blatt vor den Mund nimmt und klatscht ungefiltert seine Meinung aufs Papier, was den einen oder anderen etwas irritieren dürfte. Für alle drei Geschichten gilt: der Rezipient sollte auf jeden Fall schon mal die eine oder andere Folge des Originals gespannt verfolgt haben, da sonst einige Zusammenhänge komplett an ihm vorbeigehen.
Fazit:
Interessante bis essentielle Ergänzung zur TV Serie – mit partiell gewöhnungsbedürftiger Umsetzung !!!
© Heiko Henning
30.6.2008
Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.crosscult.de/ (externer Link!)
Letzte Aktualisierung: 31.10.2024, 13:52 Uhr
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Version: 5.5