The Chumscrubber
Glück in kleinen Dosen
Originaltitel: The Chumscrubber Alternativtitel: Glück in kleinen Dosen, Untitled Arie Posin Project
Darsteller: Jamie Bell (Dean Stiffle), Camilla Belle (Crystal Falls), Justin Chatwin (Billy), Glenn Close (Carrie Johnson), Kathi Copeland als Kathy Copeland (Elternteil #1), Rory Culkin (Charlie Stiffle), Thomas Curtis (Charlie Bratley), Tim DeKay (Mr. Peck), David Ellison als David Ellsion (Student #1), William Fichtner (Mr. Bill Stiffle), Ralph Fiennes (Mayor Michael Ebbs), Richard Gleason (Elternteil #2), Caroline Goodall (Mrs. Parker), John Heard (Officer Lou Bratley), Susan Hegarty (Helfer von Mayor Ebbs), Lauren Holly (Boutique Besitzer), Jason Isaacs (Mr. Parker), Allison Janney (Allie Stiffle), Josh Janowicz als Joshua Janowicz (Troy Johnson), Eric Jungmann als Eric Jungman (Student #2), Carrie-Anne Moss (Jerri Falls), Jeff Parise (Helfer von Mayor Ebbs), Lou Taylor Pucci (Lee), Laura Shanahan (Party Gast #1), Scott Spiro (Party Gast #2), Max Van Ville (Student #3), Rita Wilson (Terri Bratley), Scotty Kyle (Chumscrubber (Body Double) -uncredited), Rachel Zeskind (Zeugin -uncredited)
Produktionsfirma: El Camino Pictures; Equity Pictures Medienfonds GmbH & Co. KG II; Go Fish Pictures; Lawrence Bender Productions
Produktion: Lawrence Bender, Bonnie Curtis
Regie: Arie Posin
Drehbuch: Zac Stanford Story: Arie Posin
Musik: James Horner
Kamera: Lawrence Sher
Schnitt: William S. Scharf, Arthur Schmidt
Spezialeffekte: Frantic Films
Visual Effects: Chris Bond, Adam Holmes
Verleih: e-m-s
Erstaufführung: 25.1.2005 (Sundance Film Festival), 6.2005 (Moscow Film Festival), USA 11.11.2005, 3L Filmverleih 5.10.2006 e-m-s media AG 21.6.2007 USA/Deutschland 2005
103:08 Minuten (+ Zusatzmaterial: Deleted & Extended Scenes (englisch): 1 1:07, 2 3:12, 3 0:59, 4 1:42, 5 0:52, 6 1:37, 7 1:20, 8 0:38, 9 2:16, 10 0:53; Making of 11:20; Originaltrailer (deutsch) 1:43; Originaltrailer (englisch) 2:04; Bildergalerie 2:59) 20 Kapitel
Widescreen 2,35:1 anamorph
Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch Dolby Digital 5.1, Audiokommentar von Regisseur Arie Posin & Drehbuchautor Zac Standfort Englisch Dolby Digital 2.0; Untertitel: deutsch
Ländercode: 2 DVD-9 (7,9 GB) 12 Seiten Booklet FSK: 16
Inhalt:
Da Dean Stiffle im Gegensatz zu seinen Schulkollegen, die gerade frisch versorgt wurden, seine letzten Pillenvorräte aufgebraucht hat, zieht er zu seinem Freund und Dealer Troy Johnson los. Nachdem er von dessen gerade eine Party gebender Mutter gebeten wurde, Troy auszurichten er möge die Musik leiser machen, findet Dean ihn in seinem kleinen Häuschen – erhängt blickt er scheinbar auf ihn herab. Ohne dies auch nur mit einem Wort erwähnen zu können verlässt er die Feier – was seinen Vater am nächsten Tag dazu bewegt ihn auf seine diesbezüglichen Gefühle anzusprechen. Allerdings nicht um ihm zu helfen, sondern vielmehr zur Studie für ein weiteres seiner Bücher und um ihn mit Pillen zu versorgen, die ihm seine „Balance“ wiedergeben sollen. Als würde das noch nicht reichen, spricht den als „Psycho“ betitelten Außenseiter die hübsche Crystal Falls an – allerdings scheinbar nur um Dean dazu zu bringen, dass dieser ihrem Freund Billy die Drogen besorgt, die Troy noch zuhause verstaut hat. Als diese Bitte mit dazugehöriger Drohung nicht fruchtet, entführt Billy den kleinen Charlie, der Meinung es wäre Deans Bruder, doch er erwischt den falschen Charlie – was ihn jedoch nicht davon abhält, mit der Ermordung des Kleinen zu drohen…
Meinung:
Das hört sich wie eine realistische Version des heutigen „american way of life“ in ruhigen Vororten an – ist es auch, aber in äußerst bissiger Form umgesetzt! Der in Canada geborene Arie Posin lernte bereits in jungen Jahren durch seinen Vater Misha Posin, einem aus Russland geflüchteten Filmemacher, Billy Wilder kennen, der über die Jahre so etwas wie ein Mentor für ihn wurde. Das öffnete sicherlich auch die Türen bei den Produzenten Lawrence Bender (Kill Bill: Vol. 1 & 2, Jackie Brown, From Dusk Till Dawn 1 – 3) und Bonnie Curtis (Minority Report, A.I. – Künstliche Intelligenz, Vergessene Welt: Jurassic Park), die sonst hauptsächlich für Größen wie Quentin Tarantino respektive Steven Spielberg arbeiten. Diese sorgten, nachdem sie vom Projekt und dem Regisseur begeistert waren dafür, dass sich bei einigen Darstellern ebenfalls die Türen öffneten. Vor The Chumscrubber hatte Arie Posin lediglich den mit zwei Preisen (Durango Film Festival 2002 – Jury Award Best Live Action Short: Arie Posin, WorldFest Houston 2002 – Gold Award Independent Short Subject-Film & Video – Comedy-Original: Arie Posin) geehrten Kurzfilm Over My Dead Body abgeliefert, weshalb der riesige Erfolg seines ersten Fullfeatures umso mehr überrascht. Nach einer eigenen Vorlage ließ er von Zac Stanford das adäquate Drehbuch verfassen, und setzte dieses schlussendlich kongenial innerhalb von 30 Drehtagen um. Das spießige Leben in den offensichtlich am Reißbrett entstandenen amerikanischen Vororten ist zwar nicht das erste mal Thema eines Films, aber es wird hier sehr treffend auf den Punkt gebracht. Sind es andernorts fast hanebüchene Geschehnisse, wird hier schon fast zu realistisches überspitzt dargestellt auf den Zuschauer losgelassen. In jeder sarkastischen Szene weiss man nicht, ob man nun lachend oder weinend in sich zusammensacken soll. Welches der beiden Extreme zutrifft ist nicht unmaßgeblich von der eigenen Gefühlslage und der Fähigkeit sich in die Charaktere hineinzuversetzen abhängig. Die Komödie schreitet die ganze Zeit mit der Tragödie zusammen durch die Geschichte, die sich in etlichen amerikanischen Orten ereignen könnte, und definitiv auch in einigen tatsächlich ereignet. Die „erwachsenen“ Eltern sind bereits mit ihrem eigenen Leben komplett überfordert und handeln infantil unbekümmert, ohne Verantwortungsgefühl. Das betrifft auch ihre Kinder, die demgegenüber recht fest auf dem Boden der Tatsachen stehen und alleine Antworten auf die Fragen des Lebens finden müssen. Deshalb haben sie auch nicht das fast schon stoische Lächeln übernommen, sondern wirken meist sehr ernst und nachdenklich – in Hillside gibt es offensichtlich nur für Verrückte etwas zu lachen. Weil dies zusammen mit der Anwesenheit der Erzeuger einfach zu viel ist, gilt es sich großzügig mit Drogen ruhigstellen. Dieser Tausch der Rollen wird auch im Verlauf des Films direkt thematisiert, wenn Dean von seiner Mutter vorgeschlagen bekommt, dass sie gerne mal das Kind wäre, und er ihr dann sagt, was sie zu tun hat. Ein ständig präsentes Vorbild ist der Chumscrubber, eine fiktive Comicfigur, die immer wieder im gleichnamigen Computerspiel und als Merchandise Artikel auftaucht. Der Jugendliche, der seinen Kopf wortwörtlich unter dem Arm trägt und gegen die Armee der Untoten in der postapokalyptischen Kleinstadt auszieht. Dies darf als direkte Analogie zu den wie Zombies herumlaufenden Eltern in Hillside, dem Beispiel für neuzeitliche amerikanische Vorstädte, gesehen werden. Wie ist es sonst zu erklären, dass eine Mutter tagelang mit ihrem nicht mehr anwesenden Jungen spricht, ohne zu merken, dass dieser entführt wurde. Falls ein Sprössling vorsichtig um Hilfe bittet, wird sofort mit der Polizei gedroht „sollte das wirklich wahr sein“ – völlig verängstig wird dann natürlich zugestimmt, dass es sich bei der Tat nur um einen schlechten Scherz handelte. Damit auch der Nachwuchs unter Kontrolle bleibt, wird er kurzerhand von dem scheinbar besorgten Vater, der jedoch nur wieder ein Studienobjekt für sein neues Buch braucht, unter Drogen gesetzt. Ironischer weise handelt es sich bei diesen um den gleichen Stoff, den sich der Junge zuvor vom nun verstorbenen Freund geholt hat, um die Tristesse aushalten zu können. Dieses Dilemma scheint symptomatisch für die amerikanische Gesellschaft zu sein, die ihrem Nachwuchs neben dem alltäglichen Stress und Druck keine Alternativen mehr aufzeigen kann und sie stattdessen unter Ritalin setzt. Es ist ja auch viel einfacher der Pharmaindustrie blind zu vertrauen, die für jede menschliche Regung eine Pille parat hat – egal ob es nun positive oder vermeintlich negative Empfindungen sind. Auf diese Weise sediert fügen sie sich in die von ihren Eltern gesteckten Bahnen und werden zu „vollwertigen Mitgliedern der Gesellschaft“. Dieser Missstand wird von Arie Posin gnadenlos angeprangert, indem er die Welt der Jugendlichen als Bezugspunkt nimmt und den Zuschauer – auch als älteres Semester – das Leben mitleiden lässt. Die Erwachsenen bleiben demgegenüber eher unzugänglich und bieten, bis auf wenige Ausnahmen, keine Möglichkeit zur Identifikation. Die durch Drogen, Fernsehen und Computerspiele verdorbene Jugend wirkt wesentlich rationeller – es scheint als wäre sie „pillenweise zur Erleuchtung“ gekommen. Die Welt der Eltern wird nur vom schönen und ebenen Schein getragen den es um jeden Preis zu wahren gilt, koste es was es wolle – und wenn es die Zukunft des Nachwuchses ist. In ihrer Welt kann es dann auch durchaus mal vorkommen, dass am gleichen Tag eine Trauerfeier und eine Hochzeit in direkter Nachbarschaft stattfinden. Für sich genommen ist diese Tatsache unglaublich, im Fluss der Handlung überrascht dies allerdings nicht wirklich, da nachvollziehbares Handeln immer mehr von irrealem abgelöst wird. Damit dies alles glaubhaft verkörpert werden kann, hat Posin eine geradezu berauschende Cast zusammengetragen. Das er dies bei einem Erstlingswerk geschafft hat, verdient einiges an Hochachtung, zumal ohne die Darsteller der Film nicht annähernd so gut und wahrscheinlich noch nicht mal im Ansatz so bekannt geworden wäre. Jamie Bell (Jumper, King Kong, Dear Wendy) macht dabei in der Hauptrolle eine sehr gute Figur und liefert die Tiefe und Glaubhaftigkeit, um die Jugend und deren Verzweiflung adäquat umzusetzen. Dabei verzichtet er auf das übliche supercoole Drumherum und Posen – so stellt man sich den typischen Außenseiter an der Schule vor (wenn man zufällig in Amerika lebt). Die Figur des Loosers oder gar Antihelden ist zwar fast schon archetypisch, doch bei Bell wirkt dies jedoch nicht wie Beiwerk, sondern wie ein essentieller Teil der Rolle. Ebenso plastisch und facettenreich ist das Spiel von Camilla Belle (The Quiet – Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?, Vergessene Welt: Jurassic Park, Poison Ivy II – Jung und verführerisch), die als Crystal (sicherlich eine kleine Anspielung auf die teuflische Droge) einen sehr schönen Konterpart bietet. Auch hier ist es vor allem die authentische Umsetzung vom Gefühlsleben der Teenager, die sehr positiv auffällt. Justin Chatwin (Unsichtbar – Zwischen den Welten, Weeds, Krieg der Welten) steckt demgegenüber etwas zurück, was allerdings auch an seiner eher unsympathischen Rolle liegen dürfte – doch auch er verleiht ihr genug Tragik und Tiefe. Als Überraschung in mehr als einer Beziehung darf das Spiel von Glenn Close (Die Frauen von Stepford, Mars Attacks!, Mary Reilly) angesehen werden. Zum einen ist ihr Auftritt in einer so kleinen Produktion, die zudem noch das Spielfilmdebüt des Regisseurs darstellt eher ungewöhnlich – doch ihr hat offensichtlich das Drehbuch dermaßen gut gefallen, dass sie auf jeden Fall mitspielen wollte. Zum zweiten spielt sie die Rolle der Mutter des Suizid Opfers, Carrie Johnson, mit einer fast schon an Wahnsinn grenzenden Genialität. Bei ihr wird mit Abstand am deutlichsten klar, wie die Abgrenzung zwischen der Realität und der Welt der Erwachsenen am bröckeln ist. Mit nur einem einzigen Gesichtsausdruck versteht sie es, die gesamte Qual des Charakters, wie auch der restlichen Erwachsenenwelt, zu verdeutlichen. Zudem kann sie einen der, wenn nicht sogar den, emotionalsten Moment des Films für sich verbuchen, der zu den wichtigsten des Finales zählt. Eine Art Übergang zwischen der Welt der Erwachsenen und der Jugendlichen beschreitet Ralph Fiennes (Harry Potter und der Orden des Phönix, Roter Drache, Mit Schirm, Charme und Melone). Seine äußerst sanfte, partiell schon fast debil anmutende Darstellung sorgt vielleicht zu Anfang noch für Schmunzeln, entwickelt sich jedoch zu einer der emotionalsten des Films und auch sicherlich seiner Schauspielerlaufbahn. Bei Fiennes fällt auch am stärksten auf, wie sehr manche Schauspieler gegen den Strich besetzt wurden, wenn man sich ihre bisherige Laufbahn ansieht. Auch Carrie-Anne Moss (Disturbia – Auch Killer haben Nachbarn, Fido, Red Planet) entspricht mit der Rolle keinesfalls der coolen Trinity aus den drei Matrix Teilen, aus welchen sie die meisten Zuschauer in Erinnerung haben dürften. Als flippige und auf jung machenden Mutter Jerri Falls hat sie offensichtlich ihren Spaß und wirkt mehr als sympathisch. Schauspielerische Höchstleistungen sind bei dieser leider nicht mit so viel Hintergrund versehenen Rolle nur schwer möglich, doch dafür kann Moss mit locker flockigem Stil überzeugen. Bell, Belle, Fiennes und Moss sind es auch, die mit ihren Figuren am Ende beweisen, dass „anderssein“ eben doch besser ist. Das gilt auch für Arie Posin, der mit teilweise äußerst subtilen Mitteln ein erstaunliches Stück Kino geschaffen hat. Im Film wirken die Jugendlichen wie Erwachsene und umgekehrt, doch das liegt nicht nur an ihrem Handeln, denn der Regisseur hat die Schauspieler von Lawrence Sher unterschiedlich einfangen lassen. Die Jugendlichen werden aus der Froschperspektive gefilmt, die Kamera folgt ihnen dynamisch und die Farben sind sehr zurückhaltend und tendieren meist ins graue. Auf die Erwachsenen wird hingegen hinabgeblickt, das Bild ist statisch, während sie sich durch das Bild bewegen und fast jeder von ihnen hat eine bestimmte kontrastreiche Farbe zugeteilt bekommen. Davon gibt es bei den Figuren im Prinzip nur zwei Ausnahmen: der immer „kindlicher“ werdende Michael Ebbs und die Mutter Allie Stiffle, als sie den Rollentausch vorschlägt, werden dafür mit dem Kameraschwenk nach unten belohnt. Auch der Hintergrund ist entsprechend strukturiert; Sehr helles Sonnenlicht sorgt für blasse – fast schon pastellige – Farben und entsprechenden Weichzeichner Effekt. Selbst nachts wirkt durch das sanfte blau der Poolbeleuchtung alles nicht nur sauber sondern rein – fast schon klinischer Aquamarin dominiert. Vor dieser Kulisse lässt Posin mehr Schicksale aufeinanderprallen, als es die meisten seiner Kollegen wagen würden – doch er schafft den Bogen und wird jeder Figur gerecht. Der zeitliche Rahmen von drei Tagen ist dabei recht hilfreich, da immer noch genug Zeit für eine Entwicklung da ist, ohne dass alles gehetzt wirkt. Mit wenigen, aber sehr treffenden Dialogen werden die Figuren und die Beziehungen zu anderen dargestellt. Es sind auch viele Dialoge, die immer wieder geführt werden – aber jedes Mal mit unterschiedlichem Hintergrund, was bereits für einige launige Momente sorgt. Alleine schon der Freischein für die Jugendlichen „Es geht um die Schule“, der sie den Erwachsenen gegenüber mit allem durchkommen lässt, ist viel mehr als ein Running-Gag. Auch bei sarkastischen Momenten wie der Trauerfeier, die wesentlich lebenslustiger wird als die Hochzeit, zeigt der Filmemacher sein Gespür für stimmige Inszenierung. Das er auch noch mehr kann, als einfach ultracoole Bilder zu komponieren zeigt sich in der Ruhe vor dem Sturm, die er äußerst gekonnt zelebriert. Durch die ganzen Feinheiten, Anspielungen und Seitenhiebe lohnt es sich auf jeden Fall, den Film noch mehrmals zu sehen, um immer wieder neue Kleinigkeiten zu entdecken oder in andere Gefühlszustände versetzt zu werden. An diesen ist auch der Score von James Horner (Apocalypto, Troja, Windtalkers) maßgeblich beteiligt, da auch dieser hochkarätige Künstler sich mit sehr melancholischen und melodischen Klängen ein Denkmal gesetzt hat. Sicherlich dreht es sich um Luxusprobleme, aber diese Probleme sind nun mal auch die, mit denen wir uns zum Teil beschäftigen müssen. So wundert es auch nicht, dass The Chumscrubber auf dem Sundance Film Festival 2005 ein echter Publikumserfolg wurde. Das es sich hierbei um einen absoluten Publikumsfilm handelt, zeigt auch die Tatsache, dass es nur eine Nominierung (Moscow International Film Festival 2005: Golden St. George für Arie Posin) und keinerlei Preise gegeben hat.
Ausstattung:
Das Bild weiss der jungen Produktion zu entsprechen und gibt deren teils knackige, teils pastellfarbenen Farben sauber und konstant wieder. Schwarzwert und Kontrast sind ebenfalls als sehr gut zu bezeichnen, und es gibt keine analogen Defekte zu vermelden. Etwas am optimalen Wert geht die Schärfe vorbei, die bei Totalen im Detail einen etwas weichen Eindruck hinterlässt.
Tonal gibt es nicht ganz so viel zu vermelden, aber mehr aus dem Grund, dass es sich hierbei um einen ruhigeren Vertreter handelt. Die Abmischung ist nichtsdestotrotz gelungen und bietet stets sehr gute Dialogverständlichkeit ohne hörbares Rauschen. Die Direktionalität beschränkt sich allerdings auf die Filmmusik, die derweil für angenehm räumliche Atmosphäre sorgt.
Das Zusatzmaterial bietet für eine reguläre (nicht Special) Edition erstaunlich viel – außerdem kommt alles in einem schön gestalteten Schuber und mit einem interessanten Booklet daher. Das wohl umfangreichste und auf jeden Fall interessanteste Extra stellt der Audiokommentar von Regisseur Arie Posin & Drehbuchautor Zac Standfort dar. Vor allem Posin lässt sich über jeden Aspekt des Films fast erschöpfend aus und bietet so eine Fundgrube an Wissen was die Intentionen bei unter anderem Kameraeinstellungen, Bildkompositionen und natürlich den Schauspielern angeht. Leider sind hierfür keinerlei Untertitel vorhanden, was beim Zuschauer durchschnittliche bis gute Englischkenntnisse voraussetzt. Zehn Deleted & Extended Scenes im Originalton sind direkt anwählbar – die folgenden Szenen laufen jedoch direkt im Anschluss weiter. Bei manchen Szenen ist der Schnitt, beziehungsweise die Wahl der verwendeten Szene nachvollziehbar, wie beispielsweise bei der alternativen Eröffnungssequenz, die zwar verstörender aber auch uneinheitlicher ausgefallen ist. Bei anderen erfährt man jedoch noch etwas mehr von den Figuren und Hintergründen, so dass sich das Ansehen auch als Ergänzung zum Film lohnt. Das knackige Making of ist leider nur auf 16:9 aufgeblasen, bietet dafür aber einen deutschen Voice Over, der auch der nicht englisch verstehenden Bevölkerung hilfreich ist. Es gibt einige interessante Informationen, doch leider bleiben auch einige Dinge unerwähnt. Abgerundet wird alles mit den üblichen Zutaten wie Originaltrailer deutsch und englisch sowie einer Bildergalerie, die nicht nur Szenenfotos, sondern auch Großaufnahmen der Darsteller bietet.
Fazit:
Geniales Erstlingswerk mit herber Kritik für die amerikanische Gesellschaft und der fehlenden Kommunikation zwischen den Generationen !!!
© Heiko Henning
20.9.2007
Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=116162 (externer Link!)
Letzte Aktualisierung: 31.10.2024, 13:52 Uhr
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