Dance of the Demons 2
Originaltitel: Demoni II Alternativtitel: Demoni 2: L'incubo ritorna; Demons 2; Demons 2: The Nightmare Is Back; Demons 2: The Nightmare Returns; Dämonen, Demons II – The Nightmare Continues
Darsteller: David Edwin Knight (George), Nancy Brilli (Hannah), Coralina Cataldi Tassoni (Sally Day), Bobby Rhodes (Hank, Fitnessstudiotrainer), Asia Argento (Ingrid Haller), Virginia Bryant (Mary, die Prostituierte), Anita Bartolucci (Frau mit Hund), Antonio Cantafora (Ingrids Vater), Luisa Passega (Helga Haller, Ingrids Mutter), Davide Marotta (Tommy, der Kinderdämon), Marco Vivio (Tommy), Michele Mirabella (Kunde), Lorenzo Gioielli (Jake), Lino Salemme als Pasqualino Salemme (Sicherheitsbeamter), Maria Chiara Sasso (Ulla, Partygast mit Kamera), Dario Casalini (Teddy, Ullas Freund), Andrea Garinei (Partygast, wartet auf Jacob), Luca De Nardo (Partygast), Angela Frondaroli (Susan, Bodybuilderin), Caroline Christina Lund (Jennifer, Bodybuilderin), Karen Gennaro (Bodybuilderin), Marina Loi (Kate), Silvia Rosa (Partygast/Dämon), Monica Umena (Partygast), Laurence Flaherty als Lorenzo Flaherty (Partygast), Fabio Poggiali (Muller, Bodybuilder), Andrea Spera (Partygast), Pascal Persiano (Joe -TV Show), Robert Chilcott (Bob -TV Show), Eliana Miglio als Eliana Hoppe (Pam, Mädchen mit Kamera -TV Show), Yvonne Fraschetti (Jacobs Freundin), Bruno Bilotta (Jacob), Furio Bilotta (Mann hinter Jacobs Auto), Giovanna Pini (Mädchen hinter Jacobs Auto/Frau in Garage), Stefano Molinari (Dämon im Fernsehen), Pasquele Valente (Tommys Vater), Kim Rhone (Tommys Mutter), Annalie Harrison (Sallys Mutter), Lamberto Bava (Sallys Vater -uncredited)
Produktionsfirma: Dac
Produktion: Dario Argento
Regie: Lamberto Bava
Drehbuch: Dardano Sacchetti, Lamberto Bava, Dario Argento, Franco Ferrini
Kamera: Gianlorenzo Battaglia
Musik: Simon Boswell, Dead Can Dance, The Smiths, The Cult, The Art of Noise
Schnitt: Pietro Bozza
Special Effects: Barbara Morosetti, Sergio Stivaletti
Verleih: Alemannia, Elysée, New Vision (Video)
Erstaufführung: 9.7.1987, 26.1.1988 Video Raptor 28.12.2002 Italien 1986
86:05 Minuten (+ Zusatzmaterial: DVD 1: Dämonen; DVD 2: Dämonen 2; DVD 3: Interview Lamberto Bava 83:19; Trucchi ed effetti speciali 80:17; Interview Lamberto Bava 34:16; Interview Dario Argento 14:13; Deleted Scenes Teil 2 1:15, 1:25; Making of 12:20; Trailer Teil 1 2:11; Trailer Teil 2 2:55), 16 Kapitel
Widescreen 1,66:1
Deutsch Dolby Digital 2.0, Englisch Dolby Digital 2.0, Deutsch Dolby Digital 5.1; Untertitel: --
Ländercode: 0 DVD-5/DVD-5/DVD-5 Booklet FSK: --
Inhalt:
In einem der Apartments eines Hamburger Hochhauses findet eine Geburtstagsparty statt – zur gleichen Zeit läuft eine Dokumentation über die damaligen dämonischen Vorgänge im Berliner Kino im Fernsehen. Als das Geburtstagskind Sally nach einer Auseinandersetzung frustriert vor der Glotze sitzt, kommt ein Dämon aus der Röhre und infiziert dabei das Mädchen mit der Seuche. Als sie kurz darauf pünktlich um Mitternacht zur Torte gerufen wird, ist sie bereits ein Dämon und infiziert in einem wilden Blutrausch die Geburtstagsgesellschaft. Diese haben nach ihrer eigenen Verwandlung nichts anderes zu tun, als das im Haus befindliche Fitnessstudio sowie die anderen Räumlichkeiten, auf der Suche nach Menschen, zu stürmen. Nachdem durch Dämonenblut ein Stromausfall verursacht wird, gibt es für die Überlebenden des Hochhauses keinen Ausweg mehr aus dem sehr sicheren Gebäude. Auf der Flucht landet eine große Gruppe von Menschen in der Tiefgarage, in der sie sich verschanzen...
Meinung:
Dieser zweite Teil von Dämonen wurde seinerzeit hierzulande wegen dem blutigeren Inhalt des ersten Teils als zuerst veröffentlicht – der erste fand dann lediglich eine Verwertung auf Video. Lamberto Bava wollte beim zweiten Teil unbedingt ein R-Rating (ohne diese Altersfreigabe hat ein Film kaum eine Chance erfolgreich zu laufen) in den Staaten, damit der Film auch dort ein finanzieller Erfolg wird. Deshalb wurden die blutigen Exzesse des Vorgängers stark zurückgeschraubt, und doch kam der Film in Deutschland nur geschnitten in die Kinos, respektive danach auf Video heraus. Das daraus entstandene Titelwirrwar wird dank dieser Veröffentlichung aus dem Hause Raptor (nach Video und DVD von Dragon) zum Glück etwas aufgelöst, wenn auch wegen dem „Jugendschutz“ ein anderer Titel (jedoch in richtiger Reihenfolge) gewählt wurde. Da der Reiz von Demoni zum großen Teil aus den netten und teils auch heftigen Effekten resultierte, wirkt die Fortsetzung im direkten Vergleich nur wie eine schwache Kopie. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn der verwendete Stil ist ein völlig anderer. Bava hat sich nach dem atmosphärischen ersten Film auf eine eher technische, „sterile“ Version konzentriert. Das gläserne Hochhaus in Hamburg wirkt zwar heutzutage nicht mehr wirklich so hochmodern, man kann das Feeling allerdings noch gut nachvollziehen. Der Schauer, der dem Zuschauer partiell über den Rücken läuft, ist kein klassischer mehr, sondern einer aus unserer (damaligen) Zeit mit all den neuzeitlichen Ängsten, wie der vor immer mehr in das alltägliche Leben Einzug haltenden Technik. Die gesamte Inszenierung wirkt erwachsener und durchdachter, was den Film trotz nicht ständig eingesetzter Videoclip Schnittfolge spannend macht. Zwar gleichen sich gewisse Fragmente, wie der wirklich gute „Film im Film“ – der diesmal jedoch nur am Anfang eingesetzt wird – doch diese Bestandteile spielen eine ganz andere Rolle. Der Regisseur verteilt den Horror auf mehrere Gruppen und Personen, deren Flucht vor den Dämonen er dokumentiert. Dabei spielt er sogar mit ein paar Tabus wie einem – sehr ansprechend – mutierendem Kleinkind und einer Schwangeren als Opfer, wobei er diese nicht selbstzweckhaft ausschlachtet. Die Darsteller zeigen sich auch zum Teil erfolgreicher in der Ausübung ihrer Tätigkeit, als es teilweise in Demoni der Fall war. Coralina Cataldi Tassoni, die unter anderem auch in Dario Argentos Phantom der Oper und Opera mitspielte, macht beispielsweise in ihrer Rolle der ersten Infizierten zwar keinen überragenden, aber einen relativ guten Eindruck. Negativ anzumerken sind hingegen wieder einige Szenen – diesmal eine Verfolgungsjagd mit Unfall –, die nicht wirklich etwas mit der eigentlichen Handlung zu tun haben, und nach der Einführung auch nicht mehr erwähnt werden. Gewisse Unlogiken (trotz ausgefallenen Stroms läuft plötzlich wieder der Fahrstuhl an) und Probleme mit der Kontinuität sind ebenfalls nicht zu verleugnen, jedoch bei einem Film dieser Art zu verschmerzen. Einige Anspielungen auf Filme wie Zombie, Aliens, Gremlins, Videodrom, aber auch Mario Bavas Black Sunday zeigen zudem, dass Lamberto Bava alles nicht mehr so bierernst genommen hat, und gewisse humoristische Elemente eingewoben hat, was einen guten Ausgleich schafft. Das Finale weiß ebenfalls zu überzeugen, wobei Rezipienten der alten Version durch das deutlich längere Ende erstaunt sein dürften, das in der ersten deutschen Veröffentlichung komplett fehlte. Natürlich ist dieser Part – mehr oder weniger gut – nachsynchronisiert worden, bietet aber trotzdem ein viel besseres Finale. Aufgewertet wird das Ganze von einem genialen Soundtrack, für den neben Simon Boswell auch noch einige bekannte Bands verantwortlich sind. Am Rande bekommt man auch noch die damals zwölfjährige Asia Argento, Tochter des Produzenten und Giallo Gottes Dario Argento, in ihrer ersten Kinofilm Rolle zu sehen. Alles in allem ist der Film nicht unbedingt schlechter, als sein Vorgänger – er geht halt nur in eine andere Richtung.
Die Bildqualität ist etwas besser, als es beim ersten Teil war – im Gegensatz zur Dragon Veröffentlichung hat sich rein gar nichts geändert. Es gibt einige analoge Defekte zu vermelden, die vor allem am Anfang des Films auftreten, was neben dem ständig vorhandenen Bildrauschen zu den negativen Tatsachen zählt. In Ordnung sind Schärfe und Kontrast, die Farben sind blasser als beim Vorgänger und der Gesamteindruck ist nicht so überzogen hell.
Auch beim Ton gibt es wieder Rauschen zu vermelden, welches jedoch nicht wirklich störend auffällt, da sowohl Sprache, als auch Hintergrundgeräusche gut verständlich sind. Sowohl deutsche, wie auch englische Spur weisen keine groben Defekte auf und sind durchweg als gut zu bezeichnen, vor allem wenn man sich die finanziellen Maßstäbe des Drehs vor Augen führt. Völlig unnötig sind hingegen sowohl der 5.1 Upmix, der zumindest anfangs noch ganz nett klingt, sowie die Nachsynchronisation des ursprünglich in Deutschland nicht enthaltenen Endes mit grottenschlechten Sprechern.
Gegenüber dem Zusatzmaterial auf der Dragon DVD bietet die zusätzliche Extras DVD von Raptor natürlich einiges mehr. Den Anfang macht das fast anderthalbstündige Interview mit Lamberto Bava, das nicht nur interessant, sondern auch noch sehr gut synchronisiert ist. Da stören auch Kleinigkeiten wie der nicht so berauschende Schnitt nicht, bei dem man noch die zum Abtrennen der Passagen vorgehaltenen Hände sehen kann. Bei Interesse kann man sogar die originale italienische Spur wählen! Trucchi ed effetti speciali ist fast genauso lang, und bietet einen schönen Einblick in den Laden Profondo Rosso von Dario Argento, in welchem auch mal Tim Burton, Luigi Cozzi und Franco Casagni auftauchen, wie hier eindrucksvoll zu sehen ist. Kleine Fragmente davon waren bereits auf der alten Dragon DVD zu sehen. Anschließend gibt es eine Einführung zum Thema Schminken von blutigen Effekten, natürlich in allen Einzelheiten. Ebenfalls mit Impressionen von Profondo Rosso eingeleitet (und anscheinend auch dort geführt) ist das dahinter versteckte, weil nicht direkt anwählbare, halbstündige Interview mit Bava. Diesmal erzählt er mehr über seine Anfänge und die Zusammenarbeit mit seinem berühmten Vater, und wie seine ersten Projekte entstanden. Das viertelstündige Interview mit Dario Argento bietet leider auf der deutschen Spur einen Mix aus Original und englischer Synchro, während die italienische Spur stumm bleibt. Deleted Scenes (waren bereits auf der Dragon DVD) sind sehr interessant, das man gewisse Handlungsstränge damit logischer nachvollziehen kann. Nicht besonders gut erhalten ist das Making of – es weist eine schlechte Bild- und Tonqualität auf. Trailer zu beiden Teilen dürfen natürlich auch nicht fehlen, wobei auch diese nichts Neues sind. Entfallen sind die Filmographien von Lamberto Bava, Urbano Barberini und Natasha Hovey, was verschmerzbar ist, da es sich ohnehin nur um Texttafeln handelte.
Die Raptor Version ist um etwa sechs Sekunden länger, was allerdings nur eine – zudem nicht wirklich interessante – Szene betrifft. Es handelt sich dabei um eine Einstellung, in der lediglich ein Schriftzug auf der gezeigten Kinoleinwand zu sehen ist. Das beigelegte Booklet beinhaltet zwar einige interessante Fakten zu den Filmen und ihrem Umfeld, ist allerdings gewöhnungsbedürftig gesetzt und qualitativ eher minderwertig gedruckt worden.
Fazit:
Keine wirklich schlechte Fortsetzung – in seiner „ultimativen“ Fassung !!!
© Heiko Henning
4.3.2004
Letzte Aktualisierung: 31.10.2024, 13:52 Uhr
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Version: 5.5