Dark Town

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Originaltitel: Dark Town Alternativtitel: Immortal Ecstasy
Darsteller: Janet Martin (Jen Armstrong), Delpano Wills als Del Wills (Rakeem), Joel King (Curtis Armstrong Sr.), Meghan Stansfield (Lisa), Alison Dian Miller (Sandy Armstrong), Sarah Horvath (Heather), Kobina Wright (Tisha), Claire Mills (Ellen), Rawling Curtis (Curtis Armstrong Jr.), Derrick Wayne Smith (O-Dog), Gene Samuel (Dwayne), T'Shaun Laren (Lewis), Ariana Fronti (Monique), Noah Knight (Cinque), Lanre Idewu (Mos), Leonard O. Turner (Bill Tuttle), Siaka Harding (Geoff), Jessamyn Dodd (junges Mädchen), Marcus Lomas (Cop), Keith Eckert (Cop #2), Khos Sakhi (Gold Tooth, verwundeter Mann), Nader Balbigy (Baldman), J.K. Gibson (Cinques Fahrer), Troy W. Carrington (Nachbar), Igor (Himself)
Produktionsfirma: Orloc Productions LLC, Peninsula Films Inc., Península Films
Produktion: Susan R. Rodgers, Desi Scarpone
Regie: Desi Scarpone
Drehbuch: David Birke
Kamera: Adam Tash
Musik: Mark Fontana, Erik Godal
Schnitt: Desi Scarpone
Special Effects: Mark A. Bautista
Verleih: e-m-s
Erstaufführung: 2004 e-m-s media AG 15.3.2007 USA 2003
81:41 Minuten (+ Zusatzmaterial: Originaltrailer Deutsch 1:24, Englisch 1:24) 14 Kapitel
Fullscreen 4:3
Deutsch Dolby Digital 5.1, Deutsch DTS; Untertitel: ---
Ländercode: 2 DVD-9 (6,21 GB) FSK: keine Jugendfreigabe


Inhalt:
Curtis Armstrong Senior ist ein recht skrupelloser Geschäftsmann, und so fackelt er nicht lange, als er merkt, dass sich in einem seiner Lagerhäuser Obdachlose aufhalten. Als er jedoch bedingt durch einen Stromausfall im Dunklen mit der Taschenlampe herumläuft, stößt er auf die sterblichen Überreste des Penners – und neben ihm sitzt ein kleines Mädchen mit einer Maske, die ihm nicht wohlgesonnen scheint. Auch bei Familie Armstrong zuhause fällt der Strom aus, aber trotzdem werden die Geburtstagsvorbereitungen für den Familienvater fortgesetzt. Derweil läuft auf der Straße alles normal: bei einem geplanten Drogendeal können sich zwei Banden nicht sonderlich leiden und ballern sinnlos aufeinander. Jen Armstrong, als Lesbe das schwarze Schaf der Familie, ringt sich dazu durch, nach etlichen Anrufen ihrer Lieben nun doch auf der Feier aufzutauchen, obwohl sie ihren Vater nicht wirklich leiden kann. Diese Idee haben allerdings auch noch einige Bandenmitglieder sowie der mittlerweile zum Vampir gewordene Vater, und so kann das Schlachtfest beginnen…

Meinung:
Schon in den ersten Minuten merkt man dem Film deutlich die Unentschlossenheit von David Birkes Drehbuch an – das scheinbar schon von vornherein niedrig geplante Budget wird durch etliche Handlungsstränge „aufgepeppt“. Es wird handlungstechnisch kein wirklicher Einstieg gefunden, das Geschehen jagt ständig hin und her und ein wirkliches Ziel oder gar Finale gibt es auch nicht. Wir beginnen mit einem kleinen Horrorexkurs, gehen über ein Vorstadtfamilien Drama zu einem Gangkrieg mit unfreiwillig komödiantisch posigen Ballereien zurück zum Vampir Streifen mit nicht vielen klassischen Bezügen. Ein paar witzige Ideen sind vorhanden, werden aber eher lächerlich umgesetzt, was zum großen Teil auf das niedrige Budget zurückzuführen ist. Die Effekte sind eher spartanisch, was prinzipiell nicht schlecht ist, wenn sie sauber ausgeführt werden – nicht immer greift die Devise „viel hilft viel“. Doch beispielsweise beim Aufschneiden der Haut mit einer zerschlagenen Flasche sieht diese eher nach einem Halloween Scherzartikel mit Kunstblutschlauch aus. Noch peinlicher wird es bei einem herausgeholten Fötus, der scheinbar nur eingebaut wurde, weil der entsprechende Prop noch herumlag. Die Vampire beißen nicht nur, nein sie fressen auch noch gleich die Leichenteile, was nicht nur dem Wesen der Blutsauger widerspricht, sondern auch als bloße Effekthascherei durch schlechte Special Effects komplett nach hinten losgeht. Auch die Tatsachen, dass Vampire Luft zum Atmen brauchen, noch am „Leben“ wenn der Kopf abgeschlagen, jedoch hinüber sind, wenn das Genick gebrochen wird, fallen störend auf. Auch die Darstellung der Bandenkriege weist neben etlichen Klischees mindestens genauso grobe Fehler und Stilblüten auf. Die dummen und ständig Schwachsinn labernden Schwarzen sind beispielsweise nicht nur alle völlig geil auf „Wummen“, mit denen durch die Gegend geballert wird, weil man sich über Drogen nicht einig ist, sondern auch zu blöde um beim Klauen einen Monitor von einem Fernseher zu unterscheiden. Die Ausleuchtung des Sets ist erwartungsgemäß nicht nur dunkel sondern teilweise unzureichend – insgesamt gibt es den Bildern aber einen recht natürlichen Charakter. Für Geschwindigkeit sorgen schnelle Schritte, Zeitraffer und teilweise auch Jump Cuts, die aber größtenteils nicht effektbringend umgesetzt sind. Damit dann auch mal – zumindest bei der männlichen Zuschauerschaft – die Aufmerksamkeit gesteigert wird, gibt es softe Lesben Szenen und ein paar Brüste zu sehen. Dabei hätte der eine oder andere Darsteller, wie beispielsweise Janet Martin oder Del Wills, unter entsprechender Anleitung sicher eine akzeptable Leistung bringen können. Doch mit diesen Dialogen und der Führung von Desi Scarpone gesellen sie sich zu dem restlichen Overacting. Überhaupt scheint der gute Mann selbst bei Grundregeln beim Filmemachen in der Schule gepennt zu haben, da neben ein bis zwei brauchbaren Darstellern wenig bleibt was unterhalten kann.

Ausstattung:
Das Bild ist eine Sache für sich: die Kompression ist sauber umgesetzt und auch an analogen Defekten gibt es nichts zu beklagen – durch die dunkle Drehweise sind streckenweise wenig Details zu erkennen, was jedoch keinesfalls der DVD anzulasten ist. Mehr als seltsam ist jedoch das Bildformat, bei welchem von anamorph, wie es auf dem Backcover steht, nicht die Rede sein kann. Nach dem Vorspann wechselt seltsamerweise das Bild von 1,78:1 Letterboxed zu 4:3 Fullscreen und es ist in einigen Teilen Grobkörnigkeit zu erkennen, die auf das Filmmaterial zurückzuführen ist.
Auf eine Originalspur wird beim Ton leider verzichtet, was bei der durch Dialogkomik glänzende Synchronisation etwas schade ist. Ob das Original mit entsprechenden Untertiteln besser gewesen wäre, darf allerdings bezweifelt werden. Die beiden Surround Spuren machen insgesamt einen soliden, wenn auch nicht besonders direktionalen Eindruck, bei der DTS eine Haaresbreite vorne liegt.
Je ein Originaltrailer in Deutsch und Englisch stellen das einzige Zusatzmaterial dar – immerhin mit anamorphem Bild im Gegensatz zum Film selbst. Mehr wird jedoch auch kein Käufer bei diesem Film erwarten oder gar vermissen. Insgesamt wirkt die Umsetzung dem Inhalt entsprechend, also adäquate Arbeit insgesamt.

Fazit:
Low Budget Vampir Horror auf Homemade Niveau – in stimmiger Form auf DVD gebracht !!!

© Heiko Henning
13.4.2007


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=116178 (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 27.03.2024, 15:56 Uhr
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