Dead Scared

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Originaltitel: The Hazing Alternativtitel: Dead Scared
Darsteller: Philip Andrew (Doug Leary), Charmaine DeGraté (Justine Picket), Jeremy Maxwell (Roy Moore), Nectar Rose (Delia Rodgers), Parry Shen (Tim Fields), Tiffany Shepis (Marsha Glazer), David Tom (Jacob Sterling), Brooke Burke (Jill), Brad Dourif (Professor Kapps), Jeff LeBeau (Dr. Bouvier) , Robert Donovan als Robert Donavan (Police Detective), Mary Rings (Krankenschwester), E. P. McKnight (Krankenschwester), Tess Hall (Mannequin Stimme), Barry Thomas (Mr. Hackford), Bernadette Wilkes (Mrs. Hackford), Chad Herr (Stalljunge)
Produktionsfirma: Lightning Entertainment, Latern Lane Entertainment Ltd., Honey Creek Pictures
Produktion: B. Thomas Seidman als Tom Seidman
Regie: Rolfe Kanefsky
Drehbuch: Rolfe Kanefsky
Kamera: Tom Callaway
Musik: Christopher Farrell
Schnitt: Larry Maddox
Special Effekts Make-up: David A. Brooke
Verleih: e-m-s
Erstaufführung: 2004 e-m-s 3.3.2005 USA 2004
87:04 Minuten (+ Zusatzmaterial: Deutscher Trailer 1:20; Biografie & Filmografie Brad Dourif 8 Seiten) 12 Kapitel
Widescreen 1,78:1 anamorph
Deutsch Dolby Pro Logic, Englisch Dolby Pro Logic, Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch Dolby Digital 5.1; Untertitel: ---
Ländercode: 2 DVD-9 FSK 16


Inhalt:
Eine junge hübsche Studentin lässt sich von Professor Kapps bei ihm zuhause etwas über ein geheimnisvolles Buch erklären, welches Thema einer seiner Vorlesungen war. Nachdem sie sich dann in seinen Räumen aufreizend für eine Halloween Party umgezogen hat, schlägt er sie plötzlich mit einem geheimnisvollen Stab nieder, der Tore schließen kann, die das Buch zu öffnen vermag. Währenddessen findet in einem Studentenverbindungshaus der Beginn einer Aufnahmezeremonie statt, bei der die Anwärter auf die übliche Weise gedemütigt werden. Doch das ist noch nicht alles, denn sie sollen in Teams einige Dinge beschaffen, unter anderem auch das Buch des Professors, und dann die Nacht in einem angeblichen Spukhaus verbringen. Bei der Beschaffung des Buches kommt es allerdings zu einer Auseinandersetzung, bei welcher Professor Kapps, der offensichtlich ein geisteskranker Mörder ist, tödlich verletzt wird, und kurz darauf im Krankenhaus ins Koma fällt. Die Anwärter finden sich nach vollbrachten Raubzügen im Geisterhaus ein, in welchem sie jedoch nicht nur die Initiatoren der Quest mit gruseligen Effekten, sondern auch noch der Geist des Professors treffen, der aus seinem Körper ausgetreten ist, um das Böse heraufzubeschwören…

Meinung:
„Tanz der Teufel trifft auf Scream“ wird auf dem Cover aus der IMDb (german.imdb.de) zitiert, und ganz so verkehrt ist dieser Vergleich nicht, wenn auch die Vorbilder deutlich zahlreicher sind. Nach einer etwas überladenen Einleitung des vermeintlichen Studentenanwärter Klamauks inklusive verrücktem Professor geht das Zitieren, beziehungsweise die Hommage an modernen Filmklassikern los. Aus Tarantinos genialem Reservoir Dogs wird zunächst mal das „Einmarschieren“ der Figuren entnommen. Dann wird bei Evil Dead und Texas Chainsaw Massacre jedoch gleich aus dem Vollen geschöpft, und es finden sich einige direkt übernommene, oder humorvoll veränderte Szenen. Auch die Stephen King Verfilmung Es bekommt mit ein paar fliegenden Luftballons ihr Fett weg. Überraschend, und mit Klamauk auch passend zum Original, ist die Anspielung auf die Abenteuer von Bill und Ted (Bill & Ted's verrückte Reise in die Zukunft, Bill & Ted's verrückte Reise durch die Zeit) mit einem etwas anderen Gitarrensolo. Doch glücklicherweise wird nicht ausschließlich auf Versatzstücke aus anderen Filmen gesetzt, sondern auch ein paar nett kleine eigene Ideen geboten. Die Mischung aus Horror und Humor weiß zu unterhalten und bietet partiell sogar ein wenig mehr als Kurzweil. Was die Effekte angeht, so wird die übliche Durchschnittskost geliefert, die bis auf ein paar Ausnahmen nicht übermäßig blutig sind. Da Regisseur und Drehbuchautor Rolfe Kanefsky bislang eher durch die Mischung von Komödie und Softcore bekannt war, überrascht dieser recht gekonnte Umgang mit dem Genre doch positiv. An nackten Tatsachen kommt er jedoch auch hier nicht ganz vorbei, etwas nackte Haut gibt es allerdings auch in einigen Genre Produktionen zu sehen. Äußerst positiv ist ihm außerdem das Finale gelungen, welches nicht nur spritzig ist, sondern auch zeigt, dass die Macher selbst den Film nicht allzu ernst nehmen. Insofern erwartet den Zuschauer eine leichte Horrorkomödie, die den einen oder anderen Höhepunkt vorzuweisen hat. Seitens der Darstellerriege fällt als erstes auf, das viele davon im Filmgeschäft fast komplett unbekannt sind. Philip Andrew, Charmaine DeGraté und Jeremy Maxwell haben sogar bis heute keine größeren Erfolge vorzuweisen, liefern aber hier eine relativ gute Leistung ab. Das die Besetzung passend gewählt ist, ist auch an den anderen Jungdarstellern wie Nectar Rose (Nicht noch ein Teenie-Film!), Parry Shen (Night of the Saber Tooth), Tiffany Shepis (Bundy, Scarecrow, Tromeo & Julia), David Tom (Pleasantville – Zu schön, um wahr zu sein, Stay Tuned – Höllische Spiele, Stepfather III – Vatertag) und Brooke Burke (Need for Speed: Underground 2) zu erkennen, die vor und/oder nach Dead Scared in bekannteren Filmen mitgewirkt haben. Nicht unwesentlich an ihrem Erfolg ist die Tatsache, dass die Rollen ihnen geradezu auf den Leib geschneidert scheinen, und sie es so deutlich leichter haben, der Figur ein wenig Plastizität zu verleihen. Eine Sonderstellung nimmt natürlich Brad Dourif (Düstere Legenden, Freeze – Alptraum Nachtwache, Aura) ein, der den verrückten Professor Kapps äußerst glaubhaft verkörpert. Der mittlerweile renommierte Schauspieler feierte sein offizielles Debüt als Psychopath in Einer flog über das Kuckucksnest, wofür er auch prompt für den Oscar nominiert wurde und je einen Golden Globe und British Academy Award abräumte. Doch damit war seine Karriere bereits festgelegt, denn fortan sollten ihm fast nur noch die Rollen des Weird/Mad Scientist, wie auch hier, angeboten werden, woraus Dourif allerdings fast schon eine Tugend machte. Neben solchen Ausnahmerollen wie in dem zweiten und dritten Herr der Ringe, oder der Tatsache, dass er Chucky im amerikanischen Original seine Stimme lieh, wurde er immer mehr eins mit der Figur des Wahnsinnigen, Psychopathen oder einfach nur Bösen.

Ausstattung:
Leider ist das Bild dieser deutschen DVD nicht sonderlich scharf, was in dunklen Szenen auf Kosten der Konturen geht. Besonders detailfreudig ist das Gesehene auch nicht, was zunächst für einen nicht so guten Eindruck sorgt. Leider gibt es dann und wann auch analoge Defekte zu sehen, was auch dazu beiträgt, dass der Gesamteindruck mittelmäßig ist.
Etwas besser hätte es auch den 5.1 Ton treffen können, der nur wenig räumlich klingt, und direktionale Effekte in Schlüsselmomenten vermissen lässt. Die Synchronisation wirkt gerade zu Anfang hölzern, was sich im Laufe des Films jedoch langsam relativiert. Die englischen Spuren sind etwas dumpf, worunter auch die Verständlichkeit der Sprache leidet.
Das Zusatzmaterial besteht nur aus einem nicht anamorphen Trailer, sowie einer Biografie & Filmografie zu Brad Dourif. Hier werden jedoch nur wenige Fakten geboten, und vielmehr die Filme, in denen er mitwirkte, aufgezählt. Das ist umso ärgerlicher, als dass auf der englischen DVD reichlich Material vorhanden war, und hier nur so gerade eben eine DVD-9 notwendig war.

Fazit:
Sehr unterhaltsamer Collage Horror Streifen – bei der Umsetzung hätte man sich allerdings noch mehr Mühe geben können !!!

© Heiko Henning
19.3.2005


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=115647 (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 31.10.2024, 13:52 Uhr
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