Deadly Water

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Originaltitel: Kraken: Tentacles of the Deep Alternativtitel: Deadly Water
Darsteller: Charlie O'Connell (Ray), Victoria Pratt (Nicole), Kristi Angus (Jenny), Cory Monteith (Michael), Jack Scalia (Maxwell Odemus), Aleks Paunovic (Ike), Nicole McKay (Kate), Michal Yannai als Michal Yanai (Sally), Kyle Morven Tejpar (junger Ray), Mike Dopud (David), Emy Aneke (Prinzipal), Elias Toufexis (Keith), Christa Campbell (Emily)
Produktionsfirma: Harbor Productions A. V. V., Pitchblack Pictures
Produktion: Stephen Hegyes, Shawn Williamson
Regie: Tibor Takács
Drehbuch: Sean Keller, Brian D. Young
Musik: Rich Walters
Kamera: George Campbell
Schnitt: Ellen Fine
Spezialeffekte: Brant McIlroy
Visual Effects: Wes C. Caefer, Danail Hadzhiyski, Stefan Tchakarov
Verleih: e-m-s
Erstaufführung: USA 23.9.2006 e-m-s media 28.2.2008 USA 2006
84:01 Minuten (+ Zusatzmaterial: Originaltrailer 0:59; Deutscher Trailer 0:59; Making of Deadly Water 15:36; Jäger im Dunklen: „Mysterium Riesenkraken” 2:16; Schätze der Tiefe: „Der Reiz versunkener Schiffe“ 1:35), 16 Kapitel
Widescreen 1,78:1 anamorph
Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch Dolby Digital 5.1, Deutsch DTS; Untertitel: ---
Ländercode: 2 DVD-9 (7,37 GB) FSK 16


Inhalt:
Desolation Passage 1982: ein Ehepaar wird durch riesige Fangarme vom Deck eines Segelbootes gezogen und der Sohn Ray muss den Todeskampf hilflos mit ansehen. Etwa zwanzig Jahre später sind Nicole, Jenny und Michael zusammen mit ihrem Skipper in der Desolation Passage auf der Suche nach verlorenen Schätzen. Beim Aussenden der Unterwasserkamera kommt es zu einem blutigen Unfall bei dem der alte Skipper sein Leben lassen muss – Michael ist der einzige der dabei noch die riesigen Kraken Arme sehen kann. Durch Berichterstattung über diesen Fall im Fernsehen wird Ray, der die ganzen Jahre nach dem Tier gejagt hat, auf den Kraken aufmerksam und begibt sich sofort auf den Weg dorthin. Er kann die verbliebene Crew davon überzeugen, dass er ein guter Ersatz für den Skipper und Mechaniker ist und zieht fortan mit ihnen durch die Gewässer. Doch nicht nur die riesige Krake soll fortan ihr Leben bedrohen, sondern auch der böse Geschäftemacher Maxwell Odemus, der ebenfalls hinter dem Schatz her ist…

Meinung:
Selbst im Bereich des Tierhorror fristet der Kraken – so auch der Originaltitel dieses TV Films – eher ein Nischendasein. Leider wird nicht auf dieser Tatsache aufgebaut, was vor allem am niedrigen Budget gelegen haben dürfte, denn wirklich überzeugende Effekte bei dieser Art Monster lassen sich nicht wirklich günstig realisieren. Deshalb gibt es auch nach einem kurzen Auftauchen zu Beginn und dem blutigen „20 Jahre später“ Auftritt man erst mal nichts mehr von dem erträglich ausschauenden Viech zu sehen. Die Realisierung sieht für billige CGI Effekte eigentlich gut aus und lässt auf viel hoffen, was da sonst so kommt. Doch diese Qualität wird nicht gehalten, zumal nach diesen kurzen Szenen, in denen auch kaum direkte Interaktion mit Darstellern gezeigt wird, erst einmal Schluss ist. Auch die Unterwasseraufnahmen sind eher unterer Durchschnitt, da im trüben Nass nur wenig wirklich zu erkennen ist und diese Ungewissheit nicht Spannung sondern eher Frust entstehen lässt. Blutig wird es auch nur an ein oder zwei Stellen, was mehr oder minder glaubwürdig, und teils eher nach Rechner aussieht. Was es vor allem gibt ist viel Konversation zwischen der leichtbekleideten weiblichen Wissenschaftlerin und dem gar nicht so eigenwilligen Kapitän Ahab Verschnitt, der sich auf der Jagd nach dem Dämon seiner Kindheit befindet. Wer jetzt denkt, es wird zumindest an anderer Stelle optisch etwas geboten: nein, die gute Victoria Pratt bleibt stets mehr oder minder sittsam bekleidet und lässt sich auch nicht zu einem offensichtlichen Stelldichein mit Charlie O'Connell hinreißen. Zum Füllen der Story taucht der TV Veteran Jack Scalia (Nuclear Hurricane, Tequila & Bonetti, Silent Predators) als archetypischer Gegenspieler auf, der aus Selbstsucht (in diesem Fall um die Missgunst des eigenen Klans zu beschwichtigen) hinter dem mystischen vom Kraken bewachten Schatz her ist. Mit seiner schwarzen Kleidung, dem Krückstock mitsamt Humpeln und der obligatorischen Zigarre erfüllt er gleich einen Stapel der Mad Guy Klischees auf einmal. Charlie O'Connell (Ey Mann, wo is' mein Auto?, Sliders – Das Tor in eine fremde Dimension, Eiskalte Engel) und Victoria Pratt (House of the Dead 2, Road Trip in die Hölle, John Woo's The Thief) sind seitens ihrer Figuren ebenfalls nicht mit originellem Tiefgang ausgestattet. Die beiden wären mit mehr als ihrem sonstigen Fernsehniveau allerdings auch wahrscheinlich überfordert gewesen – bemerkenswert ist an anderer Stelle der Einsatz von Frau Pratt die angesichts ihrer durchtrainierten Bauchpartie sicherlich etliche Stunden im Gym verbracht hat. Die Geschichte um die Rache an dem Mörder der Eltern vermischt sich im Laufe der Geschichte mit diesem Pärchenspiel und schließlich der mystischen Mär über „Das Auge der Circe“ – ein Artefakt mit unglaublicher Macht. Tibor Takács (Rats – Mörderische Brut¸ The Crow: Stairway to Heaven, Gate 1 & 2) wurde vom Sci-Fi-Channel dazu auserkoren, das dünne Skript von den beiden nicht gerade sehr erfahrenen Schreibern Sean Keller und Brian D. Young umzusetzen. Doch leider hat der Ungar seit Gate – Die Unterirdischen nur noch mäßigen TV Stoff realisiert – wie beispielsweise Sabrina – total verhext! Zwar gibt es ein paar nette kleine Anspielungen wie das Buch welches Ray liest: 20.000 Leagues Under the Sea von Jules Verne, welcher seinerseits von Tennysons Gedicht The Kraken beeinflusst wurde, doch auch diese Kleinigkeiten können den vor sich hin plätschernden Streifen auch nicht aus der Masse der durchschnittlichen TV Filme mit Weichspüler Musikuntermalung retten.

Ausstattung:
Das Bild ist einer TV Produktion entsprechend nicht überragend und es ist ein sichtbares Rauschen wahrzunehmen. Analoge Defekte gibt es derweil nicht zu beklagen, was bei einer so aktuellen Produktion jedoch nicht verwunderlich ist. Die Farben sind nicht besonders kräftig und es fehlt an Brillanz, was sicherlich am Filmmaterial liegt.
Der Ton weiss hingegen vor allem bei der DTS Spur zu überzeugen, auch wenn keine überragende Direktionalität erwartet werden darf. Hierfür setzen die Filmemacher einfach zu wenige Akzente. Die Dialogverständlichkeit ist in allen Spuren in Ordnung und bietet keinen Anlass zur Kritik.
Das Zusatzmaterial ist angesichts der Tatsache, dass es sich um einen Fernsehfilm mit wenig Verkaufspotential handelt, doch recht ansehnlich. Originaltrailer und Deutscher Trailer sind beide anamorph und bieten eine nette Einstimmung und verraten nicht zu viel über den Inhalt. Sehr informativ ist das Making of Deadly Water welchem leider keine Untertitel verpasst wurde und im Fernsehformat 4:3 vorliegt. Bei Jäger im Dunklen: „Mysterium Riesenkraken” und Schätze der Tiefe: „Der Reiz versunkener Schiffe“ handelt es sich um Texttafeln, die vorgelesen werden. Das ist zuerst ungewohnt, dann aber recht angenehm und im ersten Fall ganz interessant.

Fazit:
Durchschnittliche Fernsehkost – die Möglichkeiten des wenig verwendeten Themas werden leider nicht umgesetzt !!!

© Heiko Henning
11.3.2008


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=116253 (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 31.10.2024, 13:52 Uhr
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