Dungeon of Evil
Originaltitel: Alternativtitel:
Darsteller: Timo Fuchs (Demon Creature), Erik Dittmer (Frank), Marco Perrone (Alex), Christian Reckert (David), Ramon Kaltenbach (Larry), Marc Rohnstock (Fred – The Undead)
Produktionsfirma: Infernal Films Ltd.
Produktion: Marc Rohnstock
Regie: Marc Rohnstock
Drehbuch: Marc Rohnstock
Kamera: Marc Rohnstock
Musik: Ramon Kaltenbach, Martin Rüdel
Schnitt: Marc Rohnstock, Martin Rüdel
Special Make-up Effects: Marc Rohnstock
Verleih: Infernal Films Ltd. http://www.infernal-films.de
Erstaufführung: 2006 Infernal Films Ltd. 1.5.2006 Deutschland 2005
68:57 Minuten (+ Zusatzmaterial: Trailer 2:25), 1 Kapitel
Widescreen 1,85:1 falsch kodiert
Deutsch Dolby Digital 2.0; Untertitel: ---
Ländercode: 2 DVD-5 (2,96 GB) FSK: ungeprüft
Inhalt:
Larry und Frank fahren komplett planlos durch einen Wald – aus lauter Verzweiflung erzählt Frank eine Geschichte von einem verrückten Killer in einem Wald. Währenddessen finden sich Fred und Alex gefesselt in der Gewalt eines Killers wieder, der sie erst einmal gehörig auseinandernimmt – natürlich auf die blutige Art und Weise. Kurz nachdem sie fast einen zufällig im Wald herumlaufenden Anhalter über den Haufen gefahren haben, ohne es zu merken, landen Larry und Frank an einem verlassenen Haus. Der Killer ist mittlerweile mit seiner Arbeit fertig und lässt seine Opfer zu Untoten mutieren. Zu dieser Gesellschaft stoßen nun nach und nach die beiden Autofahrer und der verhinderte Tramper…
Meinung:
An dieser Stelle fühlt sich der Zuschauer mehr als einmal an die seligen Achtziger erinnert, in denen beispielsweise Andreas Schnaas und Olaf Ittenbach ihre ersten Gehversuche wagten. Marc Rohnstock will offensichtlich in die Fußstapfen der deutschen Hobbyfilmer steigen, und liefert als erstes Mal einen recht blutigen Streifen ab. Bereits in den ersten Minuten zeigt sich jedoch, dass nicht von den Fehlern der Vorgänger (Violent Shit…) gelernt wurde. So wurde leider nicht wirklich viel Augenmerk auf die Geschichte gelegt, was die Zusammenfassung bereits erkennen lässt – leider fehlt auch eine Motivation der Figuren. Den Laiendarstellern (ganz offensichtlich im Freundeskreis entstanden) hätte man auch mehr als einen Take gönnen können, damit etwas weniger Overacting (gerade in den ersten Minuten sehr auffällig) zu sehen ist. Außerdem kommen die ohnehin schon partiell leicht debilen Dialoge kommen am Anfang akustisch kaum rüber. Die zwangsweise englischen Namen und auch Slapstick Elemente wie das beinahe überfahren des Anhalters wirken unfreiwillig komisch – hier wäre passende Eigenironie, wie sie bereits einige Hobbyfilmer erfolgreich gezeigt haben, angenehmer gewesen. Dafür rennen beispielsweise Erik Dittmer und Ramon Kaltenbach ultracool durch die Gegend, was negativ auffällt. Abgerundet wird der entsprechende Eindruck von logischen Fehlern und teils wackeligen Kamerafahrten. Auf der Haben Seite kann Dungeon of Evil dann beispielsweise die Gore Effekte für sich verbuchen, von denen es einige zu sehen gibt. Dabei wird voll draufgehalten, wobei reichlich Blut fließt und diverse Körperteile abgetrennt werden. Etwas weniger wäre aber an dieser Stelle gut gewesen, da Teig eben nicht immer adäquat richtiges Fleisch oder Gedärme ersetzt. Wirklich gute Ansätze wie eine Beinprothese werden durch das eingesetzte Innenleben wieder neutralisiert. Gleiches gilt auch für den Dampf, der aus einer geheimnisvollen Masse aufsteigt – gute Idee, aber die digitalen Effekte wirken unpassend (realer Rauch wäre sinnvoller gewesen). Die musikalische Untermalung ist im Verhältnis sehr gut – sogar besser als die Bilder, die dazu ablaufen. Dadurch dass er dem Score nicht gerecht wird verliert der Film an sich leider mehr als das er gewinnt. Rettend schreitet das sehr gut ausgewählte und eingefangene Gewölbe ein – an dieser Stelle wird gut Atmosphäre aufgebaut. Wie auch in den restlichen Minuten sind jedoch auch hier die Szenen zu langatmig, weshalb die Macher aus dem Material sinnvoller weise ein Kurzfilm hätten machen sollen. Schlussendlich bleibt festzuhalten: eine gute Story hätte Vorraussetzung sein müssen, um dann darauf aufbauend einen blutigen Streifen zu realisieren. An etlichen Stellen blitzen gute Ansätze auf, die meistens in Unzulänglichkeiten untergehen. Es zeigt sich wieder einmal, dass man nicht nur die Vorbilder studieren, sondern auch aus ihren Fehlern lernen sollte.
Ausstattung:
Infernal Films Ltd. hat den Film gleich selbst veröffentlicht, was gute Ambitionen und Aktionismus zeigt. Die DVD wurde komplett selbst erstellt, auf DVD-R gebrannt und dann bedruckt. Das Cover ist im Farblaser entstanden und für die Hülle gab es nachträglich noch vier Aufkleber mit Kommentaren von Mitstreitern (Andreas Schnaas, Timo Rose) und Zeitschriften (X-Rated, Virus). Unnötig ist übrigens der Hinweis auf dem Cover, dass es sich hierbei um einen Directors Cut handelt (soll das verkaufsfördernd wirken?). Das Bild der DVD geht für einen Amateurfilm in Ordnung – leider wurde das falsche Format kodiert, so dass der Wide Mode (in die Breite gezogenes 4:3 Bild) von Abspielern angesprochen wird, obwohl der anamorphe Zoom die richtige Wahl gewesen wäre.
Der Stereo Ton ist in Ordnung, wenn auch die eine oder andere Szene hätte entweder nachvertont oder nachgedreht werden müssen, weil die Stimmen kaum zu verstehen sind. Zum Glück wird auf einen 5.1 Upmix verzichtet, der in den meisten Fällen ohnehin nichts bringt, wenn er nicht sogar noch schlechter klingt als die 2.0 Spur. Was auf jeden Fall gut transportiert wird ist der ansprechend zusammengestellte und arrangierte Score.
An Zusatzmaterial ist lediglich ein Trailer enthalten, dessen Bild ebenfalls falsch kodiert ist. Über das Menü kann der Zuschauer zwischen Film und Trailer wählen – mehr nicht. Was vor allem störend auffällt, ist die Tatsache, dass keinerlei Kapitel enthalten sind und so nicht innerhalb des Films gesprungen sondern lediglich gespult werden kann – wie in seligen VHS Zeiten.
Fazit:
Ambitionierter Homemade mit guten Ansätzen – aber auch zu starken Bezügen zu den Wurzeln !!!
© Heiko Henning
12.12.2006
Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.infernal-films.com/ (externer Link!)
Letzte Aktualisierung: 31.10.2024, 13:52 Uhr
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