Hammer Edition 02
Das schwarze Reptil
Originaltitel: The Reptile
Darsteller: Noel Willman (Dr. Franklyn), Jennifer Daniel (Valerie Spalding), Ray Barrett (Harry Spalding), Jacqueline Pearce (Anna Franklyn), Michael Ripper (Tom Bailey), John Laurie (Mad Peter), Marne Maitland (Malay), David Baron (Charles Spalding), Charles Lloyd Pack (Pfarrer), Harold Goldblatt (Anwalt), George Woodbridge (Old Garnsey)
Produktionsfirma: Seven Arts – Hammer
Produktion: Anthony Nelson Keys
Regie: John Gilling
Drehbuch: Anthony Hinds (als John Elder)
Kamera: Arthur Grant
Musik: Don Banks
Schnitt: Roy Hyde, James Needs
Spezialeffekte: Les Bowie
Verleih: Twentieth Century Fox
Erstaufführung: 10.3.1990 ARD Anolis Entertainment 28.1.2003 Großbritannien 1966
86:26 Minuten (+ Zusatzmaterial: World of Hammer „Hammer“ 24:56; Trailer 2:00; TV Spot 1 0:59; TV Spot 2 0:20; Bildergalerie 1 1:21; Bildergalerie 2 1:22; Comic 6:09; DVD Credits), 15 Kapitel
Widescreen 1,66:1 anamorph
Deutsch Dolby Digital 2.0, Englisch Dolby Digital 2.0; Untertitel: deutsch
Ländercode: 2 DVD-9 4 Seiten Booklet FSK 16
Inhalt:
Nach dem Tod seines Bruders Charles fährt Harry Spalding zusammen mit seiner Frau Valerie zu dessen Herrenhaus in Clagmoore, einem kleinen Dorf in Cornwall. Zur Überraschung der hiesigen Landbevölkerung, die er zudem noch durch eine unbedachte Äußerung sofort verärgert, will das Ehepaar in das Haus einziehen und auf längere Sicht wohnen. Als Harry von dem Wirt Tom Bailey erfährt, dass Charles nicht an einer natürlichen Todesursache, sondern anscheinend an einem Biss gestorben ist, beginnt er nachzuforschen. Alle Spuren führen zu dem seltsamen Dr. Franklyn, der mit seiner hübsche Tochter Anna seltsam ruppig umgeht. Als er versucht, dem Mädchen zu helfen, kommt Harry auch hinter den mysteriösen Todesfall, doch er wird gebissen...
Meinung:
The Reptile, ursprünglich als The Curse of the Reptiles geplant, wurde als so genannte Back to Back Produktion mit Plague of the Zombies (aka. Nächte des Grauens oder Im Bann des Voodoo-Priesters) realisiert. Das heißt, dass die jeweiligen Sets nacheinander für beide Filme, mit nur wenigen Änderungen, Verwendung fanden, und auch Teile der Crew bei beiden Streifen eingesetzt wurden. Dabei füllen die wenigen Darsteller die jeweiligen Szenen auf erstaunliche Weise aus, was die Kosten der Produktion zusätzlich gesenkt haben dürfte, da auf Komparsen fast vollständig verzichtet wurde. Neben den Darstellern Jacqueline Pearce und Michael Ripper war mit John Gilling auch die Regie bei beiden Produktionen in der gleichen Hand. Allerdings musste das Script, im Gegensatz zu dem von Plague of the Zombies, stark darunter leiden, und einige Änderungen vom Regisseur über sich ergehen lassen. Dabei ist eine äußerst gradlinige Geschichte entstanden, die auf eine Auflösung zuläuft, die dem einen oder anderen Zuschauer sicherlich schon vor dem Finale klar wird. Doch dafür gibt es inhaltlich einige interessante Momente, wie der aus englischen Kolonien stammende Fluch, der dem damaligen Zielpublikum sicherlich alleine schon große Angst einzujagen vermochte. Auf diese Weise bekam das Geschehen auch einen ansprechenden Hintergrund für das eigentliche Grauen. Ähnlich steht es mit dem Antrieb der Figuren, die an sich nicht mit wirklichem Tiefgang versehen sind, aber durch ihre Motivation plastischer wirken. Besonders ins Auge fällt überdies die, für diese Art Produktion, stark ausgelegte weibliche Hauptrolle von Jennifer Daniel, die ihren Filmpartner Ray Barrett fast schon blass aussehen lässt. Nicht so großartig ist die musikalische Untermalung seitens Don Banks, der seinen Score mit lauter stereotypen Versatzstücken gebastelt hat, die gerade heutzutage wenig überzeugend und fast schon langweilig wirken, was dem Film zusätzliche Möglichkeiten bei der Erzeugung wohligen Schauers nimmt. Nicht optimal ist außerdem die Maske des Monsters, wobei vor allem die Glubschaugen, welche negativ auffallen – allerdings hatte der Maskenbildner Roy Ashton auch mit klaustrophobischen Anfällen der Darstellerin zu kämpfen, die sich aufgrund dessen bei jeder Gelegenheit die Maske vom Gesicht riss. Demgegenüber sorgt schlussendlich die Kameraführung von Arthur Grant für Atmosphäre, die einiges an negativen Eindrücken kompensieren kann.
Ausstattung:
Auch bei der zweiten DVD der „Hammer Edition“ ist das Bild geradezu berauschend – das verwendete Master scheint erst wenige Jahre auf dem Buckel zu haben. Es sind fast gar keine Schmutzpartikel oder Kratzer zu erkennen, was selbst Produktionen der letzten Zeit nicht unbedingt von sich behaupten können. Der Kontrast ist stets passend, kein Rauschen zu sehen und die Farben entsprechen, mit ihrer leichten Blässe, absolut der Stimmung des Films.
Bei dem deutschen auf Dolby Digital 2.0 Spur gebannten Ton sieht es nicht ganz so brillant aus, da hier und da ein wenig Rauschen auffällt – demgegenüber völlig klar restauriert ist das englische Original.
Die World of Hammer Dokumentation ist mit Zusammenschnitten aus etlichen Filmen und wenigen erklärenden Worten zwar ein netter Überblick, aber keine wirkliche Bereicherung des Zusatzmaterials. Der übliche Trailer und zwei TV Spots sowie zwei Bildergalerien (alles nicht anamorph) sind nett anzuschauen, begeistern allerdings auch nicht vollends. Das für die DVD Abgefilmte The Reptile Comic Script von Steve Moore mit Artwork von Brian Lewis ist da schon eher eine schöne Überraschung.
Fazit:
Nettes Kleinod mit ein paar Macken – grandios auf DVD gebannt !!!
© Heiko Henning
1.11.2003
Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=115168 (externer Link!)
Letzte Aktualisierung: 31.10.2024, 13:52 Uhr
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