Hammer Edition 11
Königin der Wikinger
Originaltitel: The Viking Queen Alternativtitel: Viking Queen
Darsteller: Don Murray (Justinian), Carita Järvinen (Salina), Donald Houston als Don Houston (Maelgan), Andrew Keir (Octavian), Adrienne Corri (Beatrice), Niall MacGinnis (Tiberian), Wilfrid Lawson (König Priam), Nicola Pagett (Talia), Percy Herbert (Catus), Patrick Troughton (Tristram), Sean Caffrey (Fergus), Denis Shaw (Osiris), Philip O'Flynn (Händler), Brendan Matthews (Nigel), Gerry Alexander (Fabian), Patrick Gardiner (Benedict), Paul Murphy (Dalon, Maelgans Sohn), Arthur O'Sullivan (alter Mann bei Steuereintreibern), Cecil Sheridan (Ladenbesitzer bei Protestversammlung), Anna Manahan (Frau des Ladenbesitzers), Nita Lorraine (weibliche nubische Sklavin), Bryan Marshall (Dominic -uncredited), Scott McGinnis (uncredited)
Produktionsfirma: Seven Arts – Hammer
Produktion: John Temple-Smith
Regie: Don Chaffey
Drehbuch: John Temple-Smith, Clarke Reynolds
Kamera: Stephen Dade
Musik: Gary Hughes
Schnitt: Peter Boita
Spezialeffekte: Allan Bryce
Verleih: Twentieth Century Fox
Erstaufführung: 26.3.1967 England; 12.7.1967 Anolis Entertainment 22.1.2004 Großbritannien 1967
87:00 Minuten (+ Zusatzmaterial: World of Hammer „Trails of War“ 24:57; Trailer 2:12; Bildergalerie 6:20; Filmprogramm IFB 1:07; Filmprogramm NFP 1:18; DVD-Credits), 15 Kapitel
Widescreen 1,78:1
Deutsch Dolby Digital 2.0, Englisch Dolby Digital 2.0; Untertitel: deutsch, deutsch nicht synchronisierte Passagen
Ländercode: 2 DVD-9 4 Seiten Booklet FSK 16
Inhalt:
Nachdem ein Grossteil von Britannien vom größenwahnsinnigen Rom unter seine Fuchtel gebracht wurde, soll auch das Königreich Iceni einverleibt werden. Doch dessen im Sterben liegender König Priam hat anderes für sein geistig von Druiden geführtes Reich im Sinn, und so schließt er einen Vertrag mit dem Statthalter Justinian, laut dem dieser zusammen mit seiner Nachfolgerin herrschen soll. Zu dieser bestimmt er nicht seine erstgeborene Tochter, sondern Salina, die fortan die Königin der Wikinger sein soll. Trotz gewisser Probleme bezüglich des Glaubens und der Traditionen um die Druiden kommen sich die beiden Herrschenden näher und die gerechte Führerschaft scheint gesichert. Doch durch Intrigen der hiesigen Kaufleute und dem aufstrebenden Heerführer Octavian wird Justinian in eine ferne Schlacht verstrickt, während Octavian auf grausame Weise die Macht an sich reißt…
Meinung:
Nach den beiden Monumentalfilmen Herrscherin der Wüste (She) und Eine Million Jahre vor unserer Zeit (One Million Years B. C.) fühlte sich Hammer Films in diesem Genre recht heimisch. Wie auch schon beim letzteren der beiden Filme, führte auch diesmal Don Chaffey Regie, der unter anderem mit Jason und die Argonauten bekannt wurde, für den Ray Harryhausen die phantastischen und damals unübertroffenen Spezialeffekte lieferte. Diese viel versprechenden Aussichten und das Drehbuch vom Produzenten John Temple-Smith, welches an eine historische Legende angelehnt war, brachte Hammer dazu, die für sie exorbitant hohe Summe von 350.000 Pfund für das Projekt zur Verfügung zu stellen. Doch die Tatsache, dass letztendlich die historische Komponente um die keltische Königin Boadicea zugunsten von den für eine Tragödie klischeehaft eingesetzten Elementen Liebe und Verrat zu sehr in den Hintergrund gerückt wurde, scheint mit der Grund dafür gewesen zu sein, dass der Film seine Kosten nicht einspielen konnte. Zumal das Budget bei den knapp dreimonatigen Dreharbeiten nochmals um 61.000 Pfund überzogen wurde und gewisse Unsinnigkeiten, wie das Verwandeln der Kelten in Wikinger, auch nicht gerade für Begeisterungsstürme bei Freunden historischer Werke sorgte. Da konnte auch das bereits in den ersten beiden Filmen verwendete Konzept der hübsch anzusehenden Hauptdarstellerin in einer starken Rolle nichts ändern. Carita Järvinen, zuvor noch Maskenbildnerin, konnte allerdings nicht an den Erfolg ihrer Vorgängerinnen Ursula Andress und Raquel Welch anschließen. Sicherlich ist ihre Darstellung nicht unbedingt auf vergleichbarem Level, doch es wundert trotzdem, wie wenig das Gesamtergebnis zu begeistern weiß. An Don Murray, der sein Können bereits in einigen Hollywoodstreifen unter Beweis stellen konnte, und sich immerhin für die Rolle gegen Größen wie Christopher Lee durchsetzen konnte, lag es sicherlich ebenfalls nicht wirklich. Auch Donald Houston (Sherlock Holmes’ größter Fall), Andrew Kier (Das grüne Blut der Dämonen) und Niall MacGinnis (Der Fluch der Dämonen) liefern zwar keine Glanzleistungen, aber immerhin solide Arbeit ab. Es scheint, als würden die nicht gerade originellen Handlungsstränge der Story nicht nur den Film, sondern auch die Schauspieler selbst im schlechten Licht dastehen. Störend wirkt, sowohl im Original sowie der deutschen Synchro, die Tatsache, dass die Dialoge nur teilweise adäquat zu der Zeit wirken, was den Zuschauer schon das einen oder andere mal aus der Handlung reißt. Positiv sind schlussendlich die historischen Überlieferungen nachempfunden – und entsprechend überzeugenden – Kostüme, die ein klares Plus des Werkes darstellen.
Ausstattung:
Im Gegensatz dazu wirkt die DVD Umsetzung aus dem Hause Anolis Entertainment abermals in jedem Punkt überzeugend. Die Bildqualität ist mehr als erstaunlich, bedenkt man das Alter des Originals – hier wurde wirklich sauber restauriert, sodass es nur wenige Kratzer und analoge Defekte zu vermelden gibt. Sicherlich sind die Werte bei Schärfe, Kontrast und Farbe nicht mit denen heutiger Produktionen vergleichbar, doch auch hier ist das Ergebnis in Relation eindrucksvoll.
Aus dem Ton konnte man freilich nicht ganz so viel herausholen, doch was will man von einer damaligen Monospur schon groß erwarten? Der Originalton ist, wie üblich, etwas dumpfer, aber insgesamt recht rauschfrei – in der deutschen kommt es hingegen manchmal zu einem leicht vernehmbaren Rauschlevel, der den Genuss des Films jedoch nicht wirklich stört. Allerdings sind ein paar Passagen liegen lediglich im Original vor, und sind auf einer separaten zweiten Spur Untertitelt – was leider an keiner Stelle auf dem Cover erwähnt wird.
Die Extras bieten eine gut durchschnittliche Menge an Infos, wenn auch nichts wirklich Essentielles dabei ist. Die übliche, fürs Fernsehen gedrehte, World of Hammer Folge befasst sich diesmal mit „Trails of War“, was abermals nicht ganz zum Thema des Filmes passt, aber nun ja. Der obligatorische Trailer darf natürlich genauso wenig fehlen, wie die Bildergalerie. Zur Abrundung gibt es dann noch das Filmprogramm IFB und der Filmprogramm NFP, welche beide recht gut abgefilmt wurden.
Fazit:
Kein wirklich begeisternder Historienfilm, aber doch nette Unterhaltung – in beachtlicher Qualität !!!
© Heiko Henning
16.4.2004
Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=115414 (externer Link!)
Letzte Aktualisierung: 31.10.2024, 13:52 Uhr
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