Henry V

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Originaltitel: Henry V. Alternativtitel: Heinrich V.
Darsteller: Kenneth Branagh (Henry V.), Derek Jacobi (Chor), Simon Shepherd (Gloucester), James Larkin (Bedford), Brian Blessed (Exeter), James Simmons (York), Paul Gregory (Westmoreland), Charles Kay (Canterbury), Alec McCowen (Ely), Fabian Cartwright (Cambridge), Stephen Simms (Scroop), Jay Villiers (Grey), Edward Jewesbury (Erpingham), Ian Holm (Fluellen), Daniel Webb (Gower), Jimmy Yuill (Jamy), John Sessions (Macmorris), Shaun Prendergast (Bates), Pat Doyle (Court), Michael Williams (Williams), Richard Briers (Bardolph), Geoffrey Hutchings (Nym), Robert Stephens (Pistol), Robbie Coltrane (Falstaff), Christian Bale (Junge), Judi Dench (Lehrerin Quickly), Paul Scofield (Französischer König), Michael Maloney (Dauphin), Harold Innocent (Burgundy), Richard Clifford (Orleans), Colin Hurley (Grandpré), Richard Easton (Constable), Christopher Ravenscroft (Mountjoy), Emma Thompson (Katherine), Geraldine McEwan (Alice), David Lloyd Meredith (Governor of Harfleur), David Parfitt (Bote), Nicholas Ferguson (Warwick), Tom Whitehouse (Talbot), Nigel Greaves (Berri), Julian Gartside (Bretagne), Mark Inman (erster Krieger), Chris Armstrong (zweiter Krieger), Calum Yuill (Kind)
Produktionsfirma: Renaissance Film, BBC, Curzon Film Distributors
Produktion: Bruce Sharman
Regie: Kenneth Branagh
Drehbuch: Kenneth Branagh Vorlage: Theaterstück von William Shakespeare
Kamera: Kenneth MacMillan
Musik: Patrick Doyle
Schnitt: Michael Bradsell
Spezialeffekte: Darrell Guyon
Verleih: Die Lupe (Erstverleih: Impuls), Warner Home (Video)
Erstaufführung: 6.12.1990, 20.12.1991 Video, 16.4.1995 ZDF, 5.11.1998 Neustart e-m-s 28.1.2003 England 1989
131:33 Minuten (+ Zusatzmaterial: Trailer 2:12) 36 Kapitel
Widescreen 1,85:1 anamorph
Deutsch Dolby Digital 2.0, Englisch Dolby Digital 2.0; Untertitel: --
Ländercode: 2 DVD-9 FSK 12


Inhalt:
Als seine alten Rechte auf Ländereien in Frankreich bei dessen König auf völlige Missachtung und sogar Beleidigung bezüglich seines Alters stoßen, macht sich Henry V., König von England, beraten von gierigen Kirchenvertretern, auf, um den Besitz mit Gewalt einzufordern. Er erklärt dem französischen König den Krieg, und setzt auf das Festland über, wo er anfängt, die Burgen einzunehmen. Durch die Schlacht, schlechten Nachschub an Verpflegung und furchtbare Wetterverhältnisse, die auch für Krankheit sorgen, lichten sich die Reihen seiner Streitkräfte. Um neue Kräfte zu sammeln will er sich nach Calais durchschlagen, und dort alle weiteren strategischen Pläne schmieden. Doch auf dem Weg dorthin, auf einem Feld bei Azincourt, stellt sich ihm eine riesige französische Armee in den Weg, und es bleibt kein anderer Ausweg als die Konfrontation. Mit seinem kampftechnischen Geschick und vor allem der Gabe seine Mannen mit riesigem Kampfgeist zu beseelen, geht er in die Schlacht gegen einen übermächtigen Gegner...

Meinung:
Anders als die Adaption von Laurence Olivier von 1945 setzt das Multitalent Kenneth Branagh nicht auf pathetischen Grundtenor und Rührseligkeit. Ihm ist es viel wichtiger neben einer werkgetreuen Umsetzung des Stoffes von William Shakespeare auch noch ein klares Plädoyer gegen Aggression und Gewalt auszuführen. Seine Gedanken zu Ehre, Krieg und Verrat sind dabei nicht nur angeschnitten, sondern – trotz oder gerade wegen der adäquaten Umsetzung – integraler Bestanteil der Handlung. Selbst die für heutige Rezipienten recht hochgestochene Sprechweise rückt schnell in den Hintergrund und wird nach kurzer Zeit die die absolut dichte Inszenierung nicht mehr wahrgenommen. Auch die schauspielerische Leistung von Branagh ist äußerst beachtlich, zumal er „nebenbei“ ja auch noch Regie geführt hat, und für das Drehbuch verantwortlich war. Die Starriege der Schauspieler ist ebenfalls erstaunlich, und vor allem Ian Holm liefert eine eindrucksvolle schauspielerische Leistung. Seine Kollegen wie Emma Thompson, Robbie Coltrane und Judi Dench runden die erstaunliche Darstellerriege äußerst gut ab. Angesichts eines solchen Staraufgebots ist es umso verwunderlicher, dass sich unter der Riege der Geldgeber kein Global Player der Filmindustrie, sondern die britische BBC findet, die ja eher für Fernsehmaterial in der mittleren Preisregion bekannt ist. Allerdings erkennt man auch manchmal wenige Mittel, denn mit wenigen Männern eine riesige Schlacht darzustellen funktioniert eben nicht immer. Von solchen Kleinigkeiten abgesehen sucht dieses epochale Werk mit passenden Kostümen Seinesgleichen, zumal auch Kleinigkeiten wie der einleitende Prolog vom vermeintlichen Autor, zu begeistern wissen. Das Tüpfelchen auf dem „i“ ist der teils harmonisch unterstützende, in Schlachten aufbrausende Score von Patrick Doyle, der sehr gute Arbeit abgeliefert hat.

Ausstattung:
Das Bild der DVD ist leider nicht wirklich überzeugend, da es neben teilweise vorkommender Blockbildung bei den dunklen, erdfarbenen Tönen, auch noch klares Rauschen gibt, welches vor allem beim Nebel sehr präsent ist.
Der Ton ist hingegen recht gut, in Anbetracht des Alters der Vorlage, allerdings gibt es leider keine Untertitel zur englischen Originalspur, was ein klarer Minuspunkt ist. Das gilt auch für die in Französisch gesprochenen Passagen, die alle nicht französisch sprechenden Zuschauer etwas ratlos zurücklässt. Die deutsche Spur ist hingegen sogar ein Deut besser, und weist eine recht gute Synchronisation auf. Bei beiden wirken allerdings die Schlachtenszenen etwas mager, da hier ein bombastischer Surround Klang dem Film wesentlich besser gestanden hätte.
Das anamorphe Menü ist ansprechend gestaltet und mit passender Geräuschkulisse aus dem Film untermalt – das mit 36 Captern ausgestattete Kapitelmenü ist mit entsprechenden Ausschnitten animiert. Das Zusatzmaterial beschränkt sich leider auf einen Trailer, der nicht anamorph, recht pixelig und zudem noch in Englisch ist. Ein Artikel zu William Shakespeare oder dem Werk an sich, sowie ein Audiokommentar oder Making Of (aus altem Archivmaterial), wäre da wirklich nett gewesen.

Fazit:
Beeindruckendes Werk in mittelmäßiger DVD Umsetzung !!!

© Heiko Henning
28.5.2003


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=115145 (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 31.10.2024, 13:52 Uhr
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