Hypnos

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Originaltitel: Hipnos Alternativtitel:
Darsteller: Cristina Brondo (Beatriz), Demián Bichir (Miguel), Marisol Membrillo (Elena), Julián Villagrán (Ulloa), Féodor Atkine (Sánchez Blanch), Natalia Sánchez (La Niña), Carlos Lasarte (Zabala), César Nebreda (Chavi), Vicente Gil (Wache), Chus Leiva (Krankenschwester im Flur), Marisa Duaso (blonde Krankenschwester) Beatriz Escalas (Krankenschwester am Empfang), Alfonso Bayard (junge Krankenschwester), María Rosario Molina als Mª Rosario Molina (Krankenschwester bei Untersuchung), Joan Massotkleiner (Inspektor), Cristina García (Polizist 2), José Adell (großer Mann), Assumpció Ortet (Frau), Rose Sherpac (aufgeregte Verrückte), Inma Subirà (Verrückte mit Phobie), Marieta Sánchez (Verrückter 4), César Iván Endara (Verrückter 5), Josep Bertrán (Verrückter „Cometa“), Marina Escribano (Verrückte Kleptomanin), Joaquín Ortega (Verrückter im Rollstuhl), Miriam Monja Verrückte „Anoréxica“), Ginés Bolívar (Verrückter 10), Francisco Javier Redón (Verrückter 11), Inma Llobregat (Verrückte 12), Agurtzane Zallo (Verrückte mit Todesangst), Rubens Piquer (Verrückter)
Produktionsfirma: Filmax International, DeAPlaneta
Produktion: Pau Calpe
Regie: David Carreras
Drehbuch: Juanma Ruiz Córdoba, David Carreras Vorlage: Novelle von Javier Azpeitia
Kamera: Xavi Giménez
Musik: Óscar Maceda
Schnitt: Frank Gutierrez
Spezialeffekte: Juan Serrano
Visual Effects: Jaume Vilaseca
Verleih: e-m-s
Erstaufführung: 2005 e-m-s 6.7.2006 Spanien 2004
89:09 Minuten (+ Zusatzmaterial: Making of 5:11; Trailer 0:44; Teaser 1 0:37; Teaser 2 0:37), 16 Kapitel
Widescreen 2,35:1 anamorph
Deutsch Dolby Digital 5.1, Spanisch Dolby Digital 5.1, Deutsch DTS; Untertitel: deutsch
Ländercode: 2 DVD-9 (7,09 GB) FSK: 16


Inhalt:
Ein Tanklaster kommt auf regennasser Fahrbahn ins Schleudern … zwei Polizisten durchsuchen eine Wohnung und finden die Leiche einer Frau und ihre verstörte Tochter, deren Kleid mit Blut verschmiert ist. Die junge Beatriz ist auf dem Weg zum Antritt ihrer neuen Stelle in einer Nervenheilanstalt, als sie plötzlich durch eine Unachtsamkeit fast einen tödlichen Unfall verursacht – nur wenige Sekunden trennten sie vom Tod. Diesen Schock gerade überwunden, beginnt schon ihr Dienst im sterilen Sanatorium von Sánchez Blanch, einem renommierten Psychologen. Bereits am ersten Tag kann sie bei einem kleinen verstörten Mädchen große Fortschritte machen – doch nach einer seltsamen Hypnosesitzung beim Doktor begeht die Kleine Selbstmord. Immer mehr Patienten sterben, scheinbar durch Freitod, so dass Beatriz beginnt misstrauisch zu werden. Als dann auch noch einer der Insassen beteuert, er wäre ein Undercover arbeitender Polizist, der auf der Suche nach Beweisen für die geheimen Machenschaften von Sánchez Blanch ist, beginnt das Kartenhaus in sich zusammenzustürzen…

Meinung:
Für den Regisseur David Carreras stellt Hypnos ein Erstlingswerk dar, da er bis dahin keinen Fullfeature Film vorweisen konnte. Lediglich hierzulande dürfte er vielleicht einigen aufmerksamen Fernsehzuschauern bekannt sein, da er einer der Regisseure der TV Serie Die Wache ist. Gegenüber der bisherigen Arbeit sieht Hypnos erstaunlich „anders“ aus – eine überzeugende und teils verwirrende Studie des menschlichen Geistes. In einem passenden, fast schon klinisch sterilen Ambiente, wird die vor allem psychologisch angelegte Geschichte inszeniert. Weiße Räume werden nahezu überblendet, und erinnern auf diese Weise manchen Szenen aus THX 1138 von George Lucas. Dabei scheinen die alten Gebäude zunächst eine gewisse Geborgenheit auszustrahlen, was sich im Inneren sofort ändert, wenn technische, teils futuristische Gerätschaften und eine ebensolche Architektur zum Vorschein kommen. Gänge sind äußerst geschickt ausgeleuchtet und stets werden die Bilder mit der innovativen Kameraführung vom Mystery Experten Xavi Giménez (Der Maschinist, Faust: Love of the Damned, The Nameless) eingefangen. Die partiell verspielten Fahrten mit der Kamera reichen von skurril bis gewöhnungsbedingt, sind jedoch stets überraschend. Gerade bei Übergängen zu Traumsequenzen sind einige, eher kostengünstig aussehende, CGI Effekte zu beobachten, doch auch diese scheinen zum Gesamtkonzept zu gehören. Gepaart werden die Bilder sehr gekonnt mit akustischen Effekten, die mehr als nur einmal für einen mehr oder weniger großen, treffenden Schockmoment gut sind. Auch der Soundtrack von Óscar Maceda schlägt durch Verwendung von Unwohlsein stiftenden Elementen gekonnt in diese Kerbe und ist eine echte Bereicherung für die Bilder. Als eine solche kann sicherlich auch die Hauptdarstellerin Cristina Brondo angesehen werden – und das nicht nur wegen der enthaltenen Nacktaufnahmen, die im Laufe des Films sogar ihre Daseinsberechtigung bekommen. Zusammen mit dem glaubhaft durchgeknallten Demián Bichir liefert sie eine packende Darstellung. Die restliche Belegschaft tritt weniger in den Vordergrund – weder positiv noch negativ. Als überraschend darf man die Tatsache ansehen, dass auch beim Dreh – ähnlich wie in der Geschichte – Hypnose angewendet wurde, um die Schauspieler an das Thema heranzuführen. An der Umsetzung der Novelle von Javier Azpeitia für das Drehbuch hat auch der Regisseur David Carreras selbst mitgearbeitet. Zwar wird die endgültige Auflösung für eingefleischte Freunde dieses Genres keine wirkliche Überraschung sein, aber der Weg dorthin ist gepflastert mit Verwirrspielen, wie man sie zuletzt in Dédales – Würfel um dein Leben sehen durfte und an manchen Stellen sogar an Werke von David Lynch erinnern. Dies ist auch beim Ende erkennbar, welches ganz klar Stoff zur Diskussion bietet, denn so klar, wie es auf den ersten Blick scheint, ist es nicht, und so bleibt der Film auf jeden Fall noch „hängen“. Für den Film hat David Carreras übrigens auf dem Brussels International Festival of Fantasy Film 2005 den Grand Prize of European Fantasy Film in Silver gewonnen.

Ausstattung:
Angesichts der sterilen Szenerie überrascht das Bild umso mehr, als dass durch geschickten Einsatz einiger Filter kein wirkliches Rauschen zu erkennen ist, welches ja auf glatten Oberflächen stark aufgefallen wäre. Auch analoge Defekte sind nicht auszumachen, was bei einem Film dieses Datums zwar nicht wirklich verwundert, aber angesichts mancher anderer Filme die hier durchfallen, durchaus erwähnenswert ist. Sowohl Schärfe, als auch Kontrast und Farbigkeit können überzeugen und fügen sich somit ins positive Gesamtbild ein.
Für einen eher auf Psychospiel angelegten Film wird auch akustisch überraschend viel geboten. Sowohl die deutsche, als auch die spanische Dolby Digital 5.1 Spur bieten einen sehr guten Transport der Dialoge aus dem Center und der atmosphärischen Musik und der Effektkulisse aus den Rears. Die deutsche DTS Spur bietet darüber hinaus noch mehr Betonung auf den Bass, wodurch das Gehörte voller klingt.
Die Extras sind nicht sehr üppig, aber wir haben ja hier auch keine Special Edition vor uns – insofern ist der Umfang akzeptabel. Ein fünfminütiges Making of gibt den Machern und Schauspielern die Möglichkeit, kurz ihre Meinung zum Film kund zu tun – spanisch mit deutschen Untertiteln. Daneben sind noch ein Trailer und zwei Teaser im Originalton enthalten, die zeigen, wie der Film im eigenen Lande vermarktet wurde.

Fazit:
Sehr empfehlenswerte Psychostudie mit Schockmomenten – sauber auf DVD gebannt !!!

© Heiko Henning
3.8.2006


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=115937 (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 21.04.2024, 18:58 Uhr
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