Isola – das 13. Gesicht

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Originaltitel: Isola: Tajuu jinkaku shôjo Alternativtitel: Isola: Multiple Personality Girl; Isola: Persona 13.; Das 13. Gesicht
Darsteller: Yoshino Kimura (Yukari Kamo/Gedankenleserin), Yû Kurosawa als Yuu Kurosawa (Chihiro Moritani/Isola/et al.), Ken Ishiguro (Dr. Kazuhiko Manabe), Makiko Watanabe (Yayoi Takano), Satomi Tezuka (Hiroko Nomura), Susumu Terajima (Katsumi Maezono), Kazuhiro Yamaji (Tatsurô Moritani), Hideo Murota (altes Opfes des großen Hanshin Erdbebens), Shirô Shimomoto, Yôzaburô Itô, Yuriko Hirooka, Houka Kinoshita als Hôka Kinoshita, Kiriko Shimizu, Tetsu Sakuma, Yôko Chôsokabe (weibliche Freiwillige), Norihisa Hiranuma, Jun'ichi Kawamoto, Kyôko Ibuki, Yûsuke Kishi als Yuusuke Kishi, Takashi Miike (zerzauster Mann auf einem Wagen), Ikumi Taguchi, Naoko Sakai, Masumi Okamura, Hisako Shirata, Taneko, Mie Koto, Minoru Nanaeda, Kaori Ichijô, Aoi Noki, Takeharu Kunimoto, Naohiko Mori, Nami Morimoto, Kazuhisa Kotoha, Ei Wakabayashi, Yôko Tanihara, Yosinori Kô als Yoshinori Kô, Akira Ishida, Kô Hayashi, Maki Nishiguchi
Produktionsfirma: Kadokawa Shoten
Produktion: Fumio Inoue, Shunsuke Yamada
Regie: Toshiyuki Mizutani
Drehbuch: Hiroshi Hatajima, Mugita Kinoshita, Atsushi Kuwahara, Toshiyuki Mizutani Vorlage: Yûsuke Kishi als Yuusuke Kishi Novelle Juusan-banme no jinkaku (perusona): Isola
Kamera: Shuji Kuriyama als Shuuji Kuriyama
Musik: David Matthews, Takeo Miratsu
Schnitt: Nobuyuki Takahashi
Visual Effects: Hajime Matsumoto, Nobuaki Sugiki
Verleih: e-m-s
Erstaufführung: 2000 e-m-s 20.1.2005 Japan 2000
93:13 Minuten (+ Zusatzmaterial: Hidden Feature 0:29; Originaltrailer 0:21; Originaltrailer deutsch 0:21; Slideshow 1:17; Bio-/Filmographie: Yoshino Kimura 4 Seiten, Yu Kurosawa 2 Seiten, Ken Ishiguro 4 Seiten), 19 Kapitel
Widescreen 1,78:1 anamorph
Deutsch Dolby Pro Logic, Japanisch Dolby Pro Logic, Deutsch Dolby Digital 5.1, Japanisch Dolby Digital 5.1; Untertitel: deutsch
Ländercode: 2 DVD-9 FSK 16


Inhalt:
Am 17.1.1995 wird das japanische Kobe durch ein Erdbeben fast völlig zerstört – Yukari Kamo fährt extra um zu helfen in den Krisenherd. Durch die ihr gegebene Fähigkeit des Gedankenlesens beeinflusst, hilft sie den Menschen nicht nur bei den augenscheinlichen, sondern auch einem alten Mann bei seinen persönlichen Problemen, woraufhin dieser stirbt und alle anderen Hilfebedürftigen sie ächten. Lediglich eine der anderen Helferinnen akzeptiert Yukari und bietet ihr sogar eine Übernachtungsmöglichkeit an – durch sie lernt Yukari auch die junge Chihiro Moritani kennen, der sie bereits in mehreren seltsamen Situationen in den Ruinen der Stadt begegnet ist. Wie sich herausstellt, beherbergt Chihiro dreizehn verschiedene Persönlichkeiten, die unkontrolliert von ihr Besitz ergreifen und ihr Handeln lenken. Doch eine dieser Persönlichkeiten, Isola, ist offensichtlich außer Kontrolle – es kommt immer wieder zu Todesfällen im Umfeld der verstörten Chihiro, die dem Ganzen hilflos gegenübersteht…

Meinung:
Sicherlich kann man Toshiyuki Mizutani nicht vorwerfen, die zu der Zeit gerade für einen Horrorboom sorgenden Ring Teile, kopiert zu haben, obwohl vielleicht ein paar Geisterszenen im ersten Augenblick den Eindruck vermitteln. Was hingegen klar scheint, ist die Tatsache, dass ohne diesen Boom Isola: Tajuu jinkaku shôjo nie die Beachtung geschenkt worden wäre, die ihm so zu Teil wurde. Es wäre nur ein weiteres Werk, für das sich manche Zuschauer begeistern könnten, und welches andere einfach ignorieren würden. Somit ist die Welle, auf welcher mit geschwommen wird Segen und Fluch gleichzeitig – mehr Zuschauer, aber auch mehr Kritiker, die den Vergleich zu den Initiatoren heranziehen. Dabei könnte man bei der Story eher Parallelen zu westlichen Werken wie Der Exorzist ziehen, welcher wiederum stilistisch und optisch in eine ganz andere Kerbe schlägt. Die Geschichte über ein „besessenes“ – in diesem fall schizophrenes – Mädchen soll mit düsteren Kameraeinstellungen und durch Filter verschobene Endzeitkulissen zu einem schaurigen Ganzen verschmelzen. Leider gelingt dies nicht ganz, denn Mizutani bleibt mit seinen schönen Ideen und Vorsätzen teils in langweiliger Erzählweise und Klischees stecken. Nur wenige schaurige Momente stechen aus der äußerst ruhig verlaufenden Story hervor und geben dem Zuschauer wonach er lechzt. Auch sonst sind die übersinnlichen Elemente nicht wirklich gewinnbringend oder zündend umgesetzt. Solche sonst recht interessanten Details oder Ideen, wie die Tatsache, dass Geister Angst vor Sonnenlicht haben, verblassen angesichts der wenig mitreißenden Inszenierung. Rettend greift der schaurige Score ein, welcher an einigen Szenen für nette Gänsehautstimmung sorgt. Positiv fallen auch die Schauspieler auf – allen voran Yoshino Kimura (Copy Cat Killer), die auf ruhige, aber fesselnde Art durch den Film führt. Yû Kurosawa, die Enkelin von Akira Kurosawa (sieben Samurai) bezaubert in ihrem Leinwanddebüt alleine schon durch ihre Präsenz und brilliert zudem in einigen Momenten. Ken Ishiguro (Scared People) leistet zwar nicht ganz das, was seine Kolleginnen vorlegen, lässt sich jedoch auch keinen Patzer zu Schulden kommen. In einer kleinen Szene gibt es übrigens den genialen Regisseur Takashi Miike zu sehen – als Penner im Hintergrund. Resümierend bleibt also ein etwas zwiespältiger Gesamteindruck –gute, ruhige Mittelklasse mit viel versprechenden Ansätzen, von der zu viel erwartet wurde.

Ausstattung:
Das Bild, welches bereits bei der thailändischen DVD durch die NTSC zu PAL Konvertierung gelitten hatte, zeigt sich auch hier mit den daraus resultierenden Schönheitsfehlern. Es gibt vor allem bei schnellen Schwenks Nachzieheffekte und Schwächen bei dem Detailreichtum der dunkleren Passagen. Analoge Defekte gibt es fast gar keine zu beklagen und sowohl Schärfe als auch Kontrast liefern gute Werte – an der kühlen Grundstimmung sollte man sich nicht stören, da Farbfilter als Stilmittel verwendet wurden.
Der deutsche Ton ist überraschenderweise mal deutlich empfehlenswerter als das japanische Original, da hier deutlich mehr geboten wird. Die 5.1 Spur ist zwar nicht gerade ein Ausbund an Dynamik und direktionalen Effekten, doch neben den durchweg gut verständlichen Dialogen gibt es dann und wann auch für die hinteren Lautsprecher etwas zu tun. Die deutsche Synchronisation hinterlässt einen sehr guten Eindruck – nicht ganz so gut kommen die Untertitel weg, die partiell etwas schlecht getimt sind.
Das Zusatzmaterial macht insgesamt einen durchschnittlichen Eindruck: weder überschwänglich noch kaum vorhanden. Das Hidden Feature bringt eine Szene mit alternativer, humorvoller neuer Synchro; Originaltrailer und Originaltrailer deutsch sowie die Slideshow gehören ja mittlerweile zu den üblichen Verdächtigen. Bio-/Filmographie von Yoshino Kimura, Yu Kurosawa und Ken Ishiguro geben zumindest rudimentäre Infos zu dreien der Beteiligten – ein Making Of wäre hier sicher nicht verkehrt gewesen.

Fazit:
Schauriger Film, der etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt und mit den Erwartungshaltungen der Zuschauer zu kämpfen hat !!!

© Heiko Henning
6.2.2005


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=115619 (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 14.04.2024, 14:42 Uhr
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