Persona – die Macht hinter den Masken

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Originaltitel: Kamen gakuen Alternativtitel: Persona
Darsteller: Tatsuya Fujiwara (Akira Dojima), Maya Kurosu (Yuki Kawamura), Ikkei Watanabe (Mamoru Yaba), Yuma Ishigaki (Ashihara), Chiaki Kuriyama (Reika Dojima), Maaya Ono (Dantas Freundin), Ayumi Shigemori (Hiromi Nosaka), Akaji Maro (Daimon), Ren Osugi (Yuichiro Jonouchi), Hiromitsu Suzuki (Deguchi), Hirotaro Honda (Detective Sugawara)
Produktionsfirma:
Produktion:
Regie: Takashi Komatsu
Drehbuch: Hiroshi Hashimoto
Kamera: Hiroshi Takahashi
Musik: ---
Schnitt: Hiroshi Adachi
Verleih: e-m-s
Erstaufführung: 2000 e-m-s 3.2.2005 Japan 2000
89:31 Minuten (+ Zusatzmaterial: Originaltrailer 0:47; Originaltrailer deutsch 0:47; Slideshow 1:17; Bio-/Filmographien: Tatsuya Fujiwara 3 Seiten, Maya Kurosu 3 Seiten, Chiaki Kuriyama 3 Seiten, Yuma Ishigaki 3 Seiten, Regisseur Takashi Komatsu 4 Seiten) 20 Kapitel
Widescreen 1,85:1 anamorph
Deutsch Dolby Digital 2.0, Japanisch Dolby Digital 2.0, Deutsch Dolby Digital 5.1, Japanisch Dolby Digital 5.1; Untertitel: deutsch
Ländercode: 2 DVD-9 FSK 16


Inhalt:
In der Kokoyan High School haben die Schüler kein leichtes Leben, denn neben dem alltäglichen Terror des Konformismus der sich nicht nur durch die Schuluniformpflicht manifestiert, triezen auch noch die vermeintlich Stärkeren die Schwachen und Wehrlosen. Das Blatt wendet sich, als einer dieser Unterdrückten nach längerer Fehlzeit, die aus Angst resultierte, mit einer Maske in der Klasse erscheint, und dem Tyrann die Stirn bietet. Nach einer Party, zu der alle Schüler von dem geheimnisvollen „D“ per E-Mail eingeladen wurden, und auf der alle mit Masken herumlaufen, kommt fast die halbe Schülerschaft maskiert. Langsam brodeln die Gefühle hoch, und der Hass zwischen den beiden Gruppen, Maskierte und Unmaskierte, schwappt immer höher, bis ein gewaltsam demaskierter vom Schulgebäude springt. Diesen Märtyrer hatte es noch gebraucht, um den mittlerweile sogar von einem Modezar aufgegriffenen Trend endgültig zum Kult zu erheben – die nächsten Toten lassen nicht lange auf sich warten. Yuki Kawamura versucht zusammen mit ihrem Schulkollegen und der Hilfe ihres Onkels, der Journalist bei einer Zeitung ist, hinter die wahren Geschehnisse zu kommen, wobei sie auf den Maskenmacher Akira Dojima stößt – doch ist er wirklich derjenige, der die Fäden zieht…

Meinung:
Der mittlerweile fünfte Streifen des ehemaligen Filmstudenten Takashi Komatsu scheint in den ersten Minuten wenig Reiz auszustrahlen. Gerade diese Längen, die in reduzierter Form leider auch noch im Laufe des Films vorkommen, sind hier das Handicap, mit dem die Handlung zu kämpfen hat. Doch mit der Zeit wird die Geschichte mit den Masken und der dadurch entstehenden zweiten Identität immer interessanter. Die Analogie von dem erzwungen konformen Auftreten der Schüler zu den durch die Masken nicht mehr ohne weiteres unterscheidbaren Gesichtern ist eine nette Kritik an der japanischen Schulpolitik. Das Thema scheint deshalb nur in Japan umsetzbar zu sein, zumal gerade die Asiaten auch in Punkto Masken eine lange Tradition haben. Doch der langsam aufkommende Hype erinnert an Die Welle, der in Amerika spielt, und bei dem ebenfalls eine eingeweihte Gruppe einem Führer folgen sollte, und es zu immer mehr Ausschreitungen mit nicht eingeweihten kam. Doch das sind nicht die einzigen Ingredienzien, denn es gibt auch noch ein paar Archetypen wie den verrückten Wissenschaftler, hier durch einen ebensolcher Modezar verkörpert, die bekannte Ankerpunkte bieten. Die Handlung ist klar durchstrukturiert und bietet nicht viel außerhalb des roten Fadens, dafür aber einige Entfaltungsmöglichkeiten für die Darsteller, die auch sichtlich genutzt werden. Tatsuya Fujiwara, der den zurückhaltenden jungen Maskenmacher mimt, scheint zunächst nur apathisch durchs Bild zu laufen, gewinnt dann durch überraschende Charakterzüge seiner Figur schlagartig an Plastizität. Man merkt ihm die Erfahrung, die er im Theater und bei TV Auftritten sammeln konnte, deutlich an. Wem das Gesicht bekannt vorkommen sollte, dem sei gesagt, dass Fujiwara in beiden Teilen des umstrittenen und blutrünstigen Battle Royal eine Hauptrolle innehatte. Die eigentliche Heldin ist jedoch Maya Kurosu, welche in ihrer Rolle eine für asiatische Verhältnisse starke Person verkörpert, wenn man bedenkt, dass diese eigentlich „nur“ eine junge Schülerin ist. Durch einen Modelvertrag zu Werbung und TV Auftritten gekommen, merkt man der jungen Aktrice an, dass sie im Schauspielerischen noch recht unbeleckt ist. Die tritt allerdings eher durch mangelnde Routine, als schlechte Schauspielerei zutage. Yuma Ishigaki setzte sich erfolgreich bei einem Nachwuchswettbewerb der 21st Century Fox durch und zeigte sein Können hiernach in dem Schwertdrama Azumi und dem zweiten Battle Royal. Chiaki Kuriyama, die wie alle mit Werbung und Filmen fürs Fernsehen begann, kann mittlerweile große Erfolge in Kill Bill Vol.1 (als Gogo) und ebenfalls Battle Royal vorweisen – nebenbei war sie auch in dem inzwischen etwas in die Jahre gekommenen Gonin zu sehen. Allesamt agieren adäquat und leisten sich keine groben Schnitzer – selbst die für Asiaten typische übertriebene Mimik kommt nur selten zum Einsatz.

Ausstattung:
Die DVD Version von e-m-s ist ebenfalls grundsolide und bietet ein, gerade für asiatische Verhältnisse, erstaunlich kontrastreiches Bild. Die unterkühlte Atmosphäre wird mit den kalten, bläulichen Farben gut transportiert. Auch die Schärfewerte sind in guten Bereichen, wenn auch hier die Herkunft immer mal wieder erkennbar ist.
Der Ton zeichnet sich durch eine, angesichts der ruhigen Atmosphäre, erstaunlichen Räumlichkeit aus. Wer beim Starten des Films derweil nicht darauf achtet, welche Tonspur gerade ausgewählt ist, wird enttäuscht, da wieder einmal 2.0 als Standard eingerichtet wurde. Leider ist die Synchronisation nicht immer auf gleich bleibend hohem Niveau, was der Darstellung ein wenig schadet.
Das Zusatzmaterial sieht auf den ersten Blick umfangreicher aus, als es eigentlich ist. Neben Originaltrailer, Originaltrailer deutsch und der Slideshow mit ein paar Bildern gibt es Textseiten mit Bio-/Filmographien zu Tatsuya Fujiwara, Maya Kurosu, Chiaki Kuriyama, Yuma Ishigaki sowie Regisseur Takashi Komatsu. Ein kleines Making Of oder Behind the Scenes wäre bestimmt nett gewesen, doch das ist bei Produktionen aus diesen Landen ja immer so eine Sache.

Fazit:
Interessante Geschichte passend, wenn auch partiell langatmig, umgesetzt – in guter Qualität !!!

© Heiko Henning
24.2.2005


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=115629 (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 07.09.2024, 22:07 Uhr
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