Silent Predators
Originaltitel: Silent Predators Alternativtitel: Die Invasion der Klapperschlangen
Darsteller: Harry Hamlin (Vic Rondelli), Shannon Sturges (Mandy Stratford), Jack Scalia (Max Farrington), David Spielberg (Mayor Parker), Patricia McCormack als Patty McCormack (Vera Conrad), Beau Billingslea (George Mitchell), Phillip Troy Linger (Dr. Matthew Watkins), David Whitney (Ken), David Webb (Sheriff Howell), Carolyn Bock (Anita Young), Beth Champion (Karen), Sandra Bell (Laura Holden), Kirsty Boden (Tammy Holden), Darce Florio (Anitas Freund), Paul Tassone (liegengebliebener Autofahrer), Nathalie Roy (Lacey), Mark Fairall (Jack Kelly), Dominic Purcell (Truck Fahrer), Daniel Murphy (Jake), Amanda Mires (Mrs. Parker), Antonia Murphy (Olivia Porter), Katy Charles (Frau von Opfer), Tom Betts (kleiner Vereins Vater), Marc Arena (Kirk), Michael Langdon (Lance Parker), John Walkin (Schiedsrichter)
Produktionsfirma: von Zerneck Sertner Films
Produktion: Randy Sutter, Richard D. Arredondo als Rick Arredondo
Regie: Noel Nosseck
Drehbuch: William S. Gilmore als William Gilmore, Matt Dorff, John Carpenter Story: Patricia Arrigoni, Fred Brown
Kamera: John Stokes
Musik: Michael Tavera als Mike Tavera
Schnitt: Tod Feuerman
Spezialeffekte: Mont Fieguth
Visual Effects: Craig Weiss
Verleih: Fear Express
Erstaufführung: 2000 Fear Express, e-m-s 4.1.2007 USA 1999
82:51 Minuten (+ Zusatzmaterial: Bildergalerie 1:22) 18 Kapitel
Fullscreen 4:3
Deutsch Dolby Digital 2.0, Englisch Dolby Digital 2.0; Untertitel: deutsch
Ländercode: 2 DVD-5 (4,29 GB) FSK: 16
Inhalt:
Als im Jahre 1979 ein Mann wegen seines liegengebliebenen Wagens per Anhalter in einem Transporter mitfährt, weiss er noch nicht, was ihn erwartet. Ein Reifen platzt und so landet nicht nur der Transporter im Graben, auch die Kiste der gefährlichen Fracht bekommt einen Schlag – die bis dahin gefangene Giftschlange kann sich befreien und tötet sowohl Fahrer als auch Anhalter. 20 Jahre später tritt Vic Rondelli den Job als Chef der hiesigen Feuerwehr in San Catalano an, und hat es gleich mit einem tragischen Todesfall zu tun. Ein Junge wird beim Schmusen im Wald von einer Schlange gebissen und stirbt noch an Ort und Stelle – zum Leidwesen des Mädels, die das hautnah mitbekommen hat. Immer mehr Menschen sterben an Schlangenbissen, doch der hiesige Grundstücksmagnat Max Farrington ist skrupellos genug, das Wohl der im Bau befindlichen Wohnungssiedlung über das der dort lebenden Menschen zu stellen…
Meinung:
„John Carpenter präsentiert“, wie es auf dem Cover prangt, heißt in diesem Fall, dass der mittlerweile große Regisseur im Jahre 1970 ein Drehbuch mit Namen Fangs verfasst hat, welches als Grundlage für diesen Film verwendet wurde. Danach hat es die eine oder andere „Optimierung“ für das Fernsehen erhalten, und fertig ist der Massenkompatible Tierhorror für TV Junkies. Wie bereits bei etlichen anderen Streifen dieses Horror Subgenres bleiben auch hier die Akteure austauschbar vor dem Hintergrund der wie auch immer gearteten mutierten Kreaturen. Die Geschichte ist nebensächlich, so dass auch mal zwanzig Jahre unentdeckt bleibt, dass eine riesige Brut Schlangen die Umgebung leerfrisst. Auch ein Zooangestellter erinnert sich sofort an ein einen Vorfall, der sich zwanzig Jahre zuvor ereignet hat, als wäre es gestern gewesen. Es gibt einfach gestrickte Helden und ebensolche Bösewichte – diesmal ist wieder einmal Geld die Triebfeder. Die Charaktere sind stereotyp ausgelegt, um nicht von dem eigentlichen Reiz des Films abzulenken – in diesem Fall den Schlangen. Sobald diese im Bild sind, wird es auch zusehends unterhaltsam und sogar spannend, wenn sich der Zuschauer überlegt, wie er sich wohl neben einem solchen Reptil fühlen würde. Um den Tieren einen noch größeren Spielraum zu geben, wird teils aus ihrer Perspektive, erkennbar an dem verwendeten Rotfilter, gedreht. Entgegen so manch anderer B-Movies dieser Kategorie, die in den USA im TV eine beachtliche Tradition haben, gibt es bei Silent Predators zumeist echte Schlangen, und keine durch CGI erzeugten, zu sehen. Auf eine großartige Einführung der ohnehin zu rudimentär ausgearbeiteten Figuren wird zum Glück verzichtet, und stattdessen dürfen die Schlangen auch am Anfang schon loslegen mit ihrem – nicht allzu blutigen – Handwerk. Dabei gibt es immer wieder schöne Großaufnahmen, die Ophiophobikern (Menschen mit Angst vor Schlangen) die Schweißperlen auf die Stirn treiben dürften. Auch der Verzicht auf ein überaus riesiges Exemplar wirkt sich sehr positiv auf die Glaubhaftigkeit des Grauens aus. Damit es auch potentielle Opfer gibt, laufen auch noch einige Darsteller auf dem Set herum, die sogar teils aus ihrer Rolle mehr herausholen, als jemals im endgültigen Script enthalten gewesen sein dürfte. Harry Hamlin (Missing – Verzweifelt gesucht, Disappearance – Spurlos verschwunden, Outer Limits – Die unbekannte Dimension), hierzulande vor allem für seine Rollen in amerikanischen Serien bekannt, macht dabei den Vorreiter. Man kann persönliches Engagement im Spiel erkennen, durch welches er glaubhaft agieren kann und der Rolle sogar etwas Plastizität einhaucht. Shannon Sturges (Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen, Noch mal mit Gefühl, Charmed – Zauberhafte Hexen) macht an der Seite ihres Filmpartners ebenfalls eine gute Figur und ergänzt dessen Spiel. Jack Scalia (Wenn die Erde bebt – Wettlauf mit der Zeit, Fellows – Auf Leben und Tod, Dallas) darf sich als Bösewicht schön austoben, was ihm anscheinend auch Spaß gemacht hat. Noel Nosseck (Charmed – Zauberhafte Hexen, Poltergeist – Deine dunkle Seite, Nightscream – Schrecken der Nacht) versteht es offensichtlich recht gut, mit dem knappen TV Budget Regie zu führen. Wie bereits in etlichen anderen Fernsehproduktionen macht er das Beste aus der Situation – schade nur, dass ihm kein besseres Drehbuch zur Verfügung gestellt wurde. Zwar macht auch er Fehler wie beispielsweise das unrealistisch inszenierte Retten eines Kindes, das unmittelbar vor einer Schlange sitzt, aber diese „Kleinigkeiten“ fallen im Gesamtbild nicht mehr ins Gewicht.
Ausstattung:
Die DVD wurde von Fear Express produziert und e-m-s übernahm den Vertrieb – es darf also nicht der Standard eines großen Labels angelegt werden. Das Bild ist, entsprechend der TV Produktion, in 4:3 gehalten und liefert entsprechend durchschnittliche Werte in allen Bereichen. Farbigkeit und Bildrauschen liefern sogar verhältnismäßig gute Werte, und nur der Kontrast ist sich über die Laufzeit nicht ganz einig, was er denn nun will – trotz der DVD-5 arbeitet die Kompression völlig unauffällig.
Der Ton ist ebenfalls Bodenständig und bietet in beiden Stereospuren saubere Wiedergabe der Dialoge und des Score. Eine auf 5.1 aufgeblasene Spur ist hier nicht vonnöten, da entsprechend des Budgets keine Spielereien mit akustischer Räumlichkeit getrieben wurden. Die deutsche Synchronisation ist gelungen und so besteht im Normalfall keine Notwendigkeit auf die enthaltenen deutschen Untertitel zurückzugreifen.
Wie gesagt darf man von dem kleinen Label Fear Express (bislang Scarecrow: Slayer) nicht so viel erwarten wie von einem routinierten großen. Doch etwas mehr als eine kurze Bildergalerie sollte selbst bei einem TV Film drinnen sein. Das Menü ist nicht animiert und ohne akustische Untermalung, dafür gibt es eine nicht überspringbare Rechtsbelehrung beim Einlegen – etwas mehr Mühe hätten sich die Macher hier schon geben können.
Fazit:
Solider amerikanischer Tierhorror fürs TV Publikum – nur an der DVD hätte man noch ein wenig drehen können !!!
© Heiko Henning
19.2.2007
Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=116059 (externer Link!)
Letzte Aktualisierung: 31.10.2024, 13:52 Uhr
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