True Lies

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Originaltitel: True Lies Alternativtitel: True Lies – wahre Lügen
Darsteller: Arnold Schwarzenegger (Harry Tasker), Jamie Lee Curtis (Helen Elizabeth Tasker), Tom Arnold (Albert Gibson), Bill Paxton (Simon), Tia Carrere (Juno Skinner), Art Malik (Salim Abu Aziz), Eliza Dushku (Dana Tasker), Grant Heslov (Faisil), Marshall Manesh (Jamal Khaled), James Allen (Colonel), Dieter Rauter (Boothaus Wache), Jane Morris (Janice), Katsy Chappell (Allison), Crystina Wyler (Charlene), Ofer Samra (Yusif), Paul Barselou (alter Mann in Badezimmer), Charles A. Tamburro als Chuck Tamburro (Helikopter Pilot), Jean-Claude Parachini (Jean-Claude), Uzi Gal (Terroristen Führer), Majed Ibrahim (Hochrangiger Terrorist), Armen Ksajikian (Junos Chauffeur), Mike Akrawi (Jihad Kameramann), Mike Cameron (Pilot), Charles Cragin (Samir), Louai Mardini (Bread van Terrorist #1), Gino Salvano (Bread van Terrorist #2), Scott Dotson als SSgt. Scott Dotson (Harrier Pilot), Tom Isbell (Reporter), John Bruno (Custodian), Mary A. DeBriae (Schweizer Aristokrat -uncredited), Charlton Heston (Spencer Trilby -uncredited), Al Kamarr (Terroristen Handlanger für Salim Abu Aziz -uncredited), Dave Knight (Downtown Miami Fußgänger -uncredited), Jody Millard (Hotel Sekretärin -uncredited), Andre Nirmel (Subway Besucher -uncredited), Erik Parillo (französischer Chef -uncredited), Manuel Perry (Bass Spieler -uncredited), Charlie Picerni (Mann in Hotel Lobby -uncredited)
Produktionsfirma: Lightstone Entertainment
Produktion: James Cameron, Stephanie Austin
Regie: James Cameron
Drehbuch: James Cameron Vorlage: Claude Zidi, Simon Michaël, Didier Kaminka – Drehbuch La Totale!
Kamera: Russell Carpenter
Musik: Brad Fiedel, Robin Gibb, Frederick Loewe, Carlos Gardel, Barry Gibb, Maurice Gibb, Johann Strauß
Schnitt: Conrad Buff IV, Mark Goldblatt, Richard A. Harris, James Cameron
Spezialeffekte: Thomas Kittle, Feliciano di Giorgio
Visual Effects: Victor Abbene
Verleih: Twentieth Century Fox
Erstaufführung: Kino: Jugendfilm 18.8.1994; Premiere 24.12.1996; PRO 7 1.1.1998 Kinowelt 19.4.2005 USA 1994
135:01 Minuten (+ Zusatzmaterial: Trailer: deutsch 1:27, englisch 2:10; Teaser 0:59; TV-Spot 0:30; Produktionsnotizen 9 Seiten; Interviews 15:22; Eindrücke von der Premiere 5:30; Fotogalerie 10 Seiten; Making of 22:38) 19 Kapitel
Widescreen 2,21:1 anamorph
Deutsch Dolby Digital 5.1, Deutsch DTS, Englisch Dolby Digital 5.1; Untertitel: deutsch, deutsch Fremdsprachenübersetzung
Ländercode: 2 DVD-9 FSK 16


Inhalt:
Der bei der ultra geheimen staatlichen Organisation „Omega Sector“ arbeitende Agent Harry Tasker führt ein recht aufregendes Leben, denn ständig jagt er Schwerverbrecher und Terroristen. Seine Frau Helen Elizabeth geht aus schierer Langeweile in Ihrer Beziehung tragischerweise mit einem fremden Mann aus, der ihr erzählt, er wäre ein Geheimagent – in diesem Zuge schmückt er sich sogar mit Federn von Harry! Als ihr Mann dahinter kommt, mobilisiert er sofort alle Möglichkeiten, die ihm als Agent zur Verfügung stehen und versucht seiner Frau den Kick zu verschaffen, den sie scheinbar so dringend benötigt. Es kommt jedoch alles anders, als die beiden von Terroristen entführt werden und Harry seine wahre Identität preisgeben muss. Von nun an sind die beiden gezwungen als Team gegen die Verbrecher antreten…

Meinung:
James Cameron drehte mit True Lies nach Terminator 2 einen weiteren Action Knaller mit Arnold Schwarzenegger Superstar. Die Intention kam dabei allerdings vom Hauptdarsteller selbst, dem nach Konsumieren des ihm empfohlenen französischen Films La Totale die Idee eines amerikanischen Remakes kam. Cameron war sehr angetan von dem Stoff, und so schrieb er innerhalb kürzester Zeit das Drehbuch herunter – was man auch an nicht so ausgewogenen Dialogen merkt, die meist auf die weiblichen Darsteller zurückfallen. Über kleinere Fehler wie den scheinbaren Macintosh Rechner (und das diesmal bei den Bösen!), der auf einmal mit einem Windows 3.1 hoch läuft, an welchem der Held dann auch noch problemlos ein Funkmodem anschließen kann, sollte man sicherlich hinwegsehen – oder leise schmunzeln. Ansonsten gibt es genau das, was der Zuschauer sehen will: alles wird bis zur Komik hin überzogen und nichts scheint heilig. Ob es nun die Atombombe ist, die gezündet wird und an der niemand Schaden nimmt, das typische danebenschießen etlicher Gegner, während der Held immer zielsicher trifft oder die Intelligenz der Agenten, während die Spione gerade mal genug Hirn haben, um nicht vor Dummheit sofort tot umzufallen – alles dient alleinig zur Belustigung des Publikums. Cameron vollbringt sogar das Kunststück, trotz der Komik noch Spannung aufkommen zu lassen. Die Action gewinnt leicht die Oberhand, obwohl bis auf das Finale nicht übermäßig in die Trickkiste gegriffen wird – scheinbar, denn hier sind die Effekte auf geniale Weise in die Handlung integriert, so dass sie sich zum großen Teil nicht als solche outen. Wirklich bemerkenswert ist an diesem Punkt die Verwendung eines echten Harrier Jets in einigen Szenen, die deutlich Eindruck schinden. Einigen Szenen kann man einen gewissen Wiedererkennungswert nicht absprechen – wie zum Beispiel einem Skilauf (hier in den Florida Keys), wie er in Feuer und Eis oder etlichen James Bond Streifen (die ohnehin ständig karikiert werden) mehrfach gezeigt wurde –, was einen gewissen Reiz des Bekannten ausmacht. Ganz ernst genommen sollte das Ganze, bis auf die durchscheinende Moral, allerdings nicht werden, da auch der „Amerikanismus“ hier einmal nicht so ernst gemeint ist, wie in anderen Streifen des Landes. Die Moral wird zwar ebenfalls mit einer etwas schwülstigen Symbolik dick aufgetragen, doch so bleibt sie leicht konsumierbar, wie das ganze Werk. Arnold darf natürlich wieder den „harten“ Mann spielen, der erst schießt, und dann noch einen lockeren Spruch auf den Lippen hat – was ihm auch wieder sehr gut gelingt. Extra für die Rolle soll Schwarzenegger noch mal ein wenig Schauspielunterricht genommen haben: Fakt ist, dass er sich erfolgreich im Tango unterweisen ließ, wie Tanzszenen eindrucksvoll beweisen. Diesmal steht ihm jedoch mit Jamie Lee Curtis eine – fast – ebenbürtige Partnerin zur Seite und er bekommt so auch mal Gelegenheit seine „schwachen“ Seiten zu zeigen. Die ehemalige Screamqueen (diverse Halloween Filme) selbst liefert offensichtlich eine plastischere und einnehmendere Darstellung ab, als es das Drehbuch ihrem Charakter eigentlich zugestehen würde. Neben den beiden Hauptstars bekommen noch Tom Arnold als Taskers Kollege und auch Bill Paxton in der Rolle des angeblichen Geheimagenten recht große Parts eingeräumt. Nicht ganz so gut getroffen hat es die damals noch sehr junge und unbedarfte Eliza Dushku, die mittlerweile selbst zu einer gefragten Actress in Serien (Buffy in der Rolle der Fate) und Filmen (Wrong Turn) geworden ist – ihre Rolle als Tochter von Tasker ist eher dünn gezeichnet. Die Musik unterstützt das Intermezzo recht nett und passt sich der vorherrschenden Durchschnittsbeschaffenheit angenehm an. True Lies ist zwar kein weiterer visionärer Geniestreich wie Aliens, Terminator 2 oder The Abyss, aber mindestens ebenso spektakulär in Szene gesetzt. Wieder einmal hat James Cameron es geschafft, etwas bislang nicht Dagewesenes zu erschaffen – und mit entsprechenden Effekten zu einem energiegeladenen Actionfeuerwerk zu vereinen. Damit gelang ihm auch im Jahre 1994 zu Recht der Kinohit des Jahres – der tatsächlich eine Fortsetzung finden sollte, für die Schwarzenegger allerdings durch das Regieren von Kalifornien keine Zeit hatte.

Ausstattung:
Das Bild dieser Special Edition ist in keiner Weise mit dem von der ursprünglichen VCL Auflage, die fürchterlich war, zu vergleichen. Die Farben sind viel kräftiger, nicht so verwaschen, und auch die Bildschärfe ist in guten bis sehr guten Bereichen. Aber vor allem das Bildformat ist mit 2,21:1 endlich dem Original entsprechend, wenn auch Puristen hier vielleicht das eine oder andere zum bemängeln finden. Es gibt zwar analoge Defekte und im Hintergrund ist dann und wann Rauschen zu sehen, aber nur bei näherer Betrachtung – für einen vor über elf Jahren veröffentlichten Film ist das Gesehene jedoch mehr als in Ordnung. An den festen englischen Untertiteln bei nicht englischsprachigen Dialogen lässt sich sehr gut die Herkunft des Masters erkennen, welches direkt aus dem Hause Lightstorm (der Firma von James Cameron) stammen soll. Leider geht der Verzicht einer zweiten DVD für Zusatzmaterial auf Kosten der Bilddatenrate, die ein wenig an der sonst guten Schärfe knabbert.
Der Ton ist ebenfalls sehr gut und erreicht gerade bei Effekten teilweise Referenzqualität, wenn dem Zuschauer die Schüsse und Raketen um die Ohren fliegen. Die beiden 5.1 Spuren (deutsch und Original) nehmen sich in diesem Punkt beide nichts und sind gleich empfehlenswert – das DTS bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück und kann nur in wenigen Augenblicken zusätzliche Punkte machen. Was allerdings die ruhigeren Passagen angeht, so hat sogar mal die deutsche Variante die Nase vorn, denn die deutsche Synchronisation bietet auch hier angenehme Direktionalität, wo im Original das meiste aus der Front kommt.
Selbst das Menü wurde ansprechend im Agentenstil und mit musikalischer Untermalung gestaltet, was angesichts des äußerst niedrig angepeilten Verkaufspreises ja nicht gerade selbstverständlich ist. Das Zusatzmaterial bietet neben dem obligatorischen Trailer in deutsch und englisch sowie Teaser und TV-Spot noch informative Produktionsnotizen in Textform. Richtig interessant wird es dann jedoch bei den Interviews, die mit Arnold Schwarzenegger, Jamie Lee Curtis und James Cameron geführt wurden und in denen jeder etwa gleich viel Zeit zum Schildern von Film und Dreh hat. Die Eindrücke von der Premiere zeigen, wie es so auf dem bekannten roten Teppich zugeht – nicht ganz so informativ ist die mit zehn Bildern etwas mager ausgefallene Fotogalerie. Den krönenden Abschluss bildet das gewinnbringende Making of mit Behind The Scenes Material, Interviews und Filmausschnitten, welches sehr humorvoll von Frau Curtis moderiert wird, und einen entsprechenden Einblick in die Dreharbeiten bietet.

Fazit:
Berauschendes Unterhaltungskino – in einer endlich passenden und lohnenswerten DVD Umsetzung !!!

© Heiko Henning
9.7.2005


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.kinowelt.de (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 21.04.2024, 18:58 Uhr
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