The Unborn

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Originaltitel: Hian Alternativtitel: The Mother; Hian the Mother
Darsteller: Inthira Charoenpura (Por Awee), Prangthong Changthom (Mai), Karunpon Thieansuwan (Pat), Aranya Namwong (Dr. Rudy), Wannakit Siriput (Ord), Kuensit Suwanwatthakee (Prateep), Voravit Keawpet (Thannit), Intra Werawattanachai (Gift), Aumpol Ruttanawong (Bestatter), Inthuorn Thientub (Sukanya), Kusumarl Kumsuwan (Thanits Frau), Pandung Kulrapate (Mais Großvater), Pitsamai Puckdeevijit (Mais Großmutter), Apisit Pongchaisilikul (Pors Freund), Nilawan Thonglai (Ansager), Harn Lucksajit (Wache), Shatkrit Permpanit (Songsak), Aunt Chui (Aunt Soi), Parkpume Woonbumrung (Thanits Sohn #1), Nino Ruttanachaijaroen (Thanits Sohn #2), Bandit Thongdee (Gas Boy), Pakin Wongpanawiroj (Pors Sohn), Pattama Potjanapimol (Dr. Rudys Tochter), Visol Chatrungchai (Dr. Rudys Mann), Wirantree Chonsawat (Schwester #1), Siriluck Ritod (Schwester #2), Suthatip Rungmee (Schwester #3), Theeradech Chaisongkhram (Mechaniker), Kanokwan Karajumnong (Klassische Thai Tanz Lehrerin), Sarawut Nuengthong (Lehrer #1), Sombut Prasomsab (Lehrer #2), Panudda Ruethong (Lehrer #3), Duangnet Kittipalorat (Mutter), Dusit Im-Aom (Kurier), Akaraj Kumsaniad (Begleiter), Peeramet Nawarat (Pfleger #1), Benz Chaisang (Pfleger #2), Rathapong Nakwisai (Pfleger #3)
Produktionsfirma: Sahamongkol Film, Baa-Ram-Ewe
Produktion: Prachya Pinkaew, Sukanya Vongsthapat
Regie: Bandit Thongdee
Drehbuch: Bandit Thongdee, Songsak Mongkolthong, Ma-Tam-Nam Team Vorlage: Nuttiya Sirakornwilai
Kamera: Surachet Thongmee
Musik: Hip Pro, Alphabet Scale
Schnitt: Suthiporn Taptim
Visual Effects: Tripple-X CG
Verleih: e-m-s
Erstaufführung: 2005 e-m-s 2.2.2006 Thailand/Tansania 2003
100:55 Minuten (+ Zusatzmaterial: Making Of 8:04; Originaltrailer 1:48), 20 Kapitel
Widescreen 1,78:1 anamorph
Deutsch Dolby Digital 5.1, Thailändisch Dolby Digital 5.1, Deutsch DTS; Untertitel: deutsch
Ländercode: 2 DVD-9 FSK: keine Jugendfreigabe


Inhalt:
Die junge und recht prollige Por arbeitet in einem Nachtclub an der Bar und nebenbei vertickt sie noch Drogen für einen weniger netten Zeitgenossen. Dieser ist es auch, der aufgrund der Annahme, dass sie ihn bei einer Lieferung übers Ohr gehauen hat, handgreiflich wird – doch Por gibt nicht klein bei und verpasst ihm einen Schlag mit einem herumliegenden Brett. Diese Verwundung seines Körpers und seiner Ehre kann der Mann natürlich nicht auf sich sitzen lassen und sperrt sie kurzerhand in seinen Kofferraum, um sie dann in einem kleinen See zu ertränken. Noch beim Untergehen hat Por Visionen von einer seltsamen Frau – um dann im Krankenhaus aufzuwachen und gesagt zu bekommen, sie sei im zweiten Monat schwanger und die Oberärztin Dr. Rudy persönlich wolle ihr helfen, das Kind zu bekommen. Doch irgendetwas Seltsames geschieht, denn die werdende Mutter sieht immer häufiger den Geist der scheinbar ertrunkenen Frau, der sie nicht in Ruhe lässt, bis Por versucht, dem Ganzen auf den Grund zu gehen…

Meinung:
Unheimliche schwarzhaarige asiatische Mädchen, die sehr eindringlich um Aufmerksamkeit buhlen und ständig für Gänsehaut sorgen – kennt man mittlerweile zur Genüge. Filme wie The Ring und Konsorten stammen meist aus Japan, und scheinen hier für den thailändischen Hian ganz klar Pate gestanden zu haben. Das erste Mal wird der Zuschauer allerdings stutzig, als darauf hingewiesen wird, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht, die Handlung jedoch frei erfunden ist. Wie darf man denn nun wieder das missverstehen? Im Prinzip ganz einfach, denn der Autor und Regisseur habt sich an der wahren Geschichte einer verstorbenen Frau orientiert, der aufgrund von scheinheiligen Riten das ungeborene Kind aus dem Mutterleib entfernt wurde. Die daraus resultierende Handlung ist jedoch frei erfunden – wen wundert es, kommen doch Geister in der Geschichte vor. Bei den Szenen mit diesen übersinnlichen Wesen kommt es dann erfahrungsgemäß zu einigen schaurigen Momenten, wobei diese nicht ganz so packend ausfallen, wie bei den japanischen Vorbildern. Ein paar Augenblicke, in denen die Finger des Rezipienten in dem nächstbesten Halt vergraben werden, sind allerdings auch dabei. In diesem Zusammenhang fällt die Farbgebung mit ihren braunen und grauen Tönen sehr positiv auf, da eine insgesamt sehr düstere Atmosphäre geschaffen wird. Unterstützend wirkt der unheilschwangere Score mit adäquaten Klängen. Doch nach und nach mutiert das Gesehene zu einer Kriminalstory, was den Zuschauer mit Horror oder Mystery Erwartung natürlich vor den Kopf stößt. Wer sich darauf einlässt, bekommt jedoch ein nettes Katz und Maus Spiel geboten, bei dem es sogar ein paar Überraschungen zu vermelden gibt. Am Ende wird es dann sehr moralisch, wobei vor allem – aber nicht nur – die Verhältnisse in Thailand angeklagt werden. Um welche es sich dabei genau dreht, würde zu viel von der Geschichte verraten und einen Großteil der Spannung nehmen. Das wäre umso ärgerlicher, als dass diese ohnehin nicht durchgängig gleichstark vorhanden ist, was nicht zuletzt an dem zu langsam gewählten Tempo liegen dürfte. Der Film steht und fällt an dieser Stelle auch zum Gewissen Teil mit der Hauptdarstellerin Inthira Charoenpura, die zunächst ihren Part als unsympathische drogenabhängige rotzfreche Göre recht gut durchbringt. Auf diese Weise werden die Sehgewohnheiten der Zuschauer angenehm durcheinander gebracht, da es keine Identifikation mit der Hauptperson gibt, die Bilder aber doch Spannung erzeugen. Durch gewisse Entscheidungen wird diese Antipathie noch weiter gesteigert, um dann beim Bruch der Figur plötzlich doch wieder eine hilflose Person vorgesetzt zu bekommen. Leider besitzt sie zu diesem Zeitpunkt nicht die notwendige Tiefe, um das Ruder komplett herumzureißen. Insgesamt bekommt der Rezipient also ein moralisches Kriminalstück mit mystischen Horror Elementen – von allem jedoch nicht genug um wirklich zu polarisieren.

Ausstattung:
Das Bild der deutschen DVD bietet guten Durchschnitt. Die bei asiatischen Produktionen übliche Grobkörnigkeit und Verwaschenheit sind natürlich wieder zu sehen. Ansonsten gibt es an dieser Stelle jedoch bis auf ein paar analoge Defekte keine Ausreißer – weder ins Positive, noch ins Negative.
Die deutsche 5.1 Spur bietet solide akustische Unterhaltung, bei der an einigen Stellen sogar Surround Feeling aufkommt. Bei der DTS Variante sieht es ganz genau so aus, da keine wirklichen Unterschiede zu hören sind. Wer sich an der deutschen Synchronisation stört kann natürlich auch zur originalen thailändischen Alternative greifen, die sogar teils in Punkto Rauscharmut und Plastizität mehr überzeugen kann.
Das Zusatzmaterial besteht lediglich aus einem kurzen Making Of, bei dem kurz mit Zeitungsausschnitten die Fakten der wahren Begebenheit erklärt werden (darum auch wieder nach dem Film schauen!), sowie einem Originaltrailer ohne jegliche Synchronisation oder Untertitel. Zumindest vom Platz her hätte noch einiges auf die Scheibe gepasst – sei es mehr Extras (die wahrscheinlich nicht vorhanden waren), oder eine großzügigere Komprimierung. Das Menü ist anamorph und wurde stimmungsvoll umgesetzt – etwas unnötig erscheint die FSK Einstufung „Keine Jugendfreigabe“, die sich wohl nur auf eine einzige kurze Szene bezieht.

Fazit:
Was den Zuschauer erwartet ist kein reines Mystery Kino – ohne entsprechende Erwartungshaltung gibt es hier Unterhaltsames aus Thailand !!!

© Heiko Henning
31.3.2006


Infos beim Vertrieb/Verlag:
http://www.e-m-s.de/dvd.php?name=115556 (externer Link!)




Letzte Aktualisierung: 20.04.2024, 10:28 Uhr
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