Deadline #24
DIN A4 164 Seiten
Auflage: 20000 Exemplare
10.11.2010 600
ISBN 419-7-42600-924
deadline Magazin
Yazid Benfeghoul und Andreas Martin Peter GbR
Spieserstraße 34
66386 St. Ingbert
yazid@deadline-magazin.de
Inhalt:
Cover und Titelstory bieten mit dem (wahrscheinlich) letzten Teil eines Genrebegründers einen sehr guten Einstieg: SAW 3D – Vollendung inklusive Interview mit Costas Mandylor und Kevin Greutert. Breitwand – jetzt im Kino: Die kommenden Tage, Machete, Ein Mann von Welt (plus Interview mit Stellan Skarsgård), Skyline (Preview), Monsters (plus Interview mit Gareth Edwards), Paranormal Activity und Fair Game schließen sich mit abwechslungsreicher Kost an. Der Bericht über das Sitges Film Festival beginnt zwar gleich mit einer gestaltungstechnisch textlichen Panne (sich wiederholende Passagen), ist aber unterhaltsam verfasst – die Reviews zu den Filmen sind äußerst informativ, an Quantität hapert es derweil bei den kurzen Interviewschnipseln: James Wan, Brad Anderson, Tom Savini, Kellan Lutz, Richard Kelly, Simon Rumley, Bruce LaBruce, Johannes Stjarne Nilsson, Ola Simonsson, Joe Dante, Jim Mickle und Jalmari Helander sind jeweils nur mit maximal einer Hand voll Fragen/Antworten vertreten. Im Abseits verdient sich wieder den Namen der Kolumne durch einen Blick auf – sicherlich nur für manche Leser – interessante Nunsploitation Veröffentlichungen. Filmfestspiele Venedig werden mit einer kleinen Einleitung versehen – leider gehen die anschließenden Reviews in durchgehendem Fließtext etwas unter (von Übersichtlichkeit nicht zu reden) – dass dort entstandene Interview mit Takashi Miike wirkt etwas kurz und man vermisst einige interessante Fragen. Televisionen – TV-Serien auf DVD hat es diesmal zu einer hohen Seitenzahl und recht weit nach vorne geschafft, in dieser Ausgabe, was sicher nicht zuletzt an dem Lost-Special zur letzten Staffel inklusive Interviews mit Evangeline Lilly und Terry O’Quinn sowie The walking dead in TV inklusive Interview mit Hauptdarsteller Andrew Lincoln liegen dürfte. Das Filmfest Oldenburg wird mit Interesse weckenden Worten eingeleitet, doch an dort gelaufenen Filmen finden sich nur drei im Heft wieder. Etwas mehr Inhalt hat ZeichentriX – Comics am Rand zu bieten, wenn auch klar durch die Tatsache, dass fast alle Rezensionen von einer Person verfasst sind, zu erkennen ist, dass der Bereich Comics nach wie vor eher ein Nischendasein fristet. Mit Zürich Film Festival folgt logischerweise ein weiterer Bericht – diesmal mit nur zwei Reviews aber Interviews mit Christopher Buchholz und Cihan Inan. Für Spieltriebe – Geballer in schönster Form findet sich (angesichts der größtenteils männlichen Schreiber kaum verwunderlich) genug Material um einen akzeptablen Überblick über den Markt zu bieten. Hennes Benders Hörstürz ist wieder einmal angenehm eigenwillig geschrieben und bietet reichlich interessanten Stoff für die Ohren. Animeskop teilt das Schicksal von ZeihentriX – ganze vier Reviews auf drei Seiten – da wirkt die Rubrik eher wie ein Fremdkörper. Im krassen Gegensatz dazu der Heimservice – neu auf DVD; in über 100 Reviews wird ein großer Teil der Veröffentlichungen auf dem Markt vorgestellt und wieder einmal macht es die unterschiedliche Schreibweise der Autoren und das Fehlen eines einheitlichen Bewertungssystems sowie aussagekräftige Schlussworte schwierig die Rubrik als „Einkaufsführer“ zu nehmen – als Zugabe gibt es Interviews mit Regisseur Philip Ridley (zu Heartless), Darstellerin Christa Campbell (zu 2001 Maniacs 2: es ist angerichtet), Mads Mikkelsen (zu Walhalla Rising) und Regisseur Mo Ali (zu Shank). Underdogs – Independentfilme und andere Auswüchse inklusive Interview mit Regisseur Daniel Flügger zu Dead Past zeigt eindrucksvoll, dass die Verbindung zur Homemade Szene (aus Gory News Zeiten) immer noch aktiv gehalten wird. Das Schlusswort hat wieder einmal Herr Buttgereit empfiehlt – die Kolumne von Jörg Buttgereit, in welcher der Godzilla Experte auf angenehme Weise seine Sicht auf den Filmmarkt wiedergibt.
Meinung:
In der immer digitaleren Zeit ist es angenehm etwas konstantes haptisches zu haben – so viel Idealismus kann nur in den Achtzigern verwurzelt sein. Allerdings ist zum Konsum des riesigen Materials auch eine entsprechende Aufmerksamkeitsspanne aus den Achtzigern notwendig. Insofern bleibt zu hoffen, dass auch bei der Leserschaft genug Idealismus und kritische Masse vorhanden ist.
Das sehr breite Spektrum bietet für jeden Freund des phantastischen und darüber hinaus reichlich Interessantes – neben einem großen Teil Film gibt es auch zu Buch, Spielen, Comics und Hörspiel einen kleinen Überblick. Krasse zweiunddreißig (!) Seiten mehr und trotzdem mussten einige Seiten in arg kleiner Schrift gesetzt werden. Es scheint als wäre ein noch kürzerer Erscheinungszyklus der bessere Weg.
Fazit:
Geballte Informationen in Heftform !!!
© Heiko Henning
12.3.2018
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Letzte Aktualisierung: 31.10.2024, 13:52 Uhr
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